Die ersten Corona-Schutzimpfungen in Niedersachsen werden am Sonntag,  27. Dezember, in den Landkreisen  Cloppenburg und Osnabrück beginnen. An Weihnachten sollen in einer ersten Charge 9750 Einzeldosen an die Impfzentren geliefert werden, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover am Dienstag mit. Von dort schwärmen mobile Teams aus, um zunächst besonders gefährdete Bewohner und Mitarbeiter der Alten- und Pflegeheime zu impfen.
Fest steht bislang nur das Wann - nicht das Wo und Wie
Zum Auftakt können knapp 5000 betagte Menschen und das Pflegerpersonal immunisiert werden. Nötig ist eine Zweifachimpfung im Abstand von drei bis vier Wochen. „Wie alles genau ablaufen soll, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht“, sagt Frank Beumker,  Sprecher der Cloppenburger Kreisverwaltung. Die Bestätigung aus Hannover, dass die Impfung in Cloppenburg beginnt, ist  erst am Nachmittag eingetroffen. Fest steht allein, dass definitiv direkt am Sonntag und nicht etwa „erst“ am Montag mit dem Impfen begonnen wird.
"Wir führen jetzt Gespräche mit Hannover, wie viele Impfdosen wir genau zugeteilt bekommen, weil davon abhängt, mit wie vielen mobilen Teams wir in die Einrichtungen fahren können“, erklärte Beumker. Mit einen detaillierten Zeitplan ist daher vor dem Heiligen Abend nicht mehr zu rechnen.
Cloppenburg und Osnabrück sind als erste ausgewählt worden, weil  beide Landkreise  ein „langandauerndes Infektionsgeschehen“ aufweisen und  die Alten-Einrichtungen „die höchste relative Betroffenheit haben“, teilte Gesundheitsministerin Carola Reimann mit.  Hier sei das Infektionsrisiko am größten, daher verspreche der Einsatz den „größten Nutzen“.
  Tatsächlich bleibt die Lage auch am Dienstag im Kreis Cloppenburg ernst: Die Zahl der Todesfälle, die in Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coronaverius stehen, hat sich im Landkreis Cloppenburg am Dienstag erhöht - auf nunmehr 57. Wie das Cloppenburger Gesundheitsamt mitteilte, ist eine 92-jährige Frau aus Cloppenburg im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Wie die drei Krankenhäuser im Kreisgebiet dem Gesundheitsamt gemeldet hätten, werden derzeit 25 Infizierte stationär behandelt, 5 von ihnen intensivmedizinisch.
Derweil liegen am Dienstag 22 neue positive Testergebnisse aus 8 Städten und Gemeinden vor. Demgegenüber stehen allerdings 117 Personen gegenüber, die seit Dienstag als genesen gelten. Damit sinkt die Zahl der aktiven und nachgewiesenen Infektionen - und zwar sehr deutlich auf 658. Bei den neuen Fällen handelt es sich unter anderem um 5 Infektionen in Schlacht- und Zerlegebetrieben in Emstek und Essen.
  Wie bereits berichtet, hat das Landesgesundheitsamt am Dienstagvormittag für den Landkreis Cloppenburg eine 7-Tagesinzidenz von 159,9 gemeldet. Damit ist der Wert im Vergleich zum Vortag deutlich gesunken. Am Montag wurde noch ein Inzidenzwert von 175,2 errechnet.
Kreis erlässt strengeres Verbot vor dem Jugendtreff "Rote Schule"
Auf das Infektionsgeschehen reagiert die Kreisverwaltung auch mit der Verlängerung und Anpassung seiner Allgemeinverfügung, die die Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen regelt. Sie gilt jetzt bis einschließlich 10. Januar. Ergänzt wurde der Katalog um ein Fahr-Verbot auf dem Cloppenburger Marktplatz rund um den Jugendtreff "Rote Schule". 
Dort hatte die Polizei immer wieder Verstöße festgestellt (wir berichteten).  "Hierbei handelt es sich um einen Ort, an den sich schwerpunktmäßig täglich über den Tag verteilt und über die erlaubten Kontaktbeschränkungen hinaus Personen mit Kraftfahrzeugen versammeln und unter Missachtung sämtlicher Schutzmaßnahmen in Gruppen innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs aufhalten, so dass hier ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko gegeben ist", erklärte Kreissprecher Frank Beumker. Selbst die verstärkten Corona-Kontrollen in diesem Bereich hätten nichts bewirkt, auch "Bußgeldandrohungen" seien nicht abschreckend gewesen. Jetzt ist der Platz für Kraftfahrzeuge gesperrt.