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Hier pulsiert seit 50 Jahren das Gemeindeleben

Seit 1975 gibt es das Gemeindehaus St. Michael an der Franziskusstraße in Lohne. Es ist Treffpunkt, Wahlbüro, ein warmer Raum für Gottesdienste und noch viel mehr.

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Ein Ort, der Raum schafft: Das Jugend- und Gemeindezentrum der evangelisch-lutherischen Gemeinde St. Michael Lohne besteht seit 50 Jahren – und erfüllt noch immer wichtige Zwecke. Foto: Dümer

Ein Ort, der Raum schafft: Das Jugend- und Gemeindezentrum der evangelisch-lutherischen Gemeinde St. Michael Lohne besteht seit 50 Jahren – und erfüllt noch immer wichtige Zwecke. Foto: Dümer

Das Zentrum einer Gemeinde ist die Kirche. Das gilt auch für die evangelisch-lutherische Gemeinde St. Michael Lohne mit ihren aktuell rund 3600 Gemeindemitgliedern. Doch man braucht nicht nur Platz für die Gottesdienste. Bei einem Umbau der 1896 errichteten ursprünglichen Kapelle zur heutigen Kirche St. Michael anno 1957 wurde deshalb im hinteren Teil im Obergeschoss auch ein für damalige Verhältnisse großer Versammlungsraum errichtet, manchem vielleicht noch als „alter Konfirmandenraum“ bekannt.

Neben dem Konfirmandenunterricht fanden auch Sitzungen des Gemeindekirchenrates in dem über eine schmale Treppe zu erreichenden Raum statt. Den Begriff „Barrierefreiheit“ kannte man noch nicht. Später wurde der parallel zum Sonntagsgottesdienst angebotene Kindergottesdienst dort abgehalten.

Alle 6 Jahre wird Gemeindehaus zum Wahllokal

Die Gemeinde wuchs, das Gemeindeleben wurde vielfältiger. Man brauchte mehr Platz. Die Idee: ein Jugend- und Gemeindezentrum sollte nahe der Kirche entstehen. Die Gemeinde konnte 1972 ein neben dem Pfarrhaus gelegenes Grundstück an der Franziskusstraße kaufen, für rund 70.000 DM, wie aus Unterlagen der Kirchengemeinde hervorgeht. Nun konnten die Planungen für ein Gemeindehaus vorangetrieben werden. Der Gemeindekirchenrat entwickelte Ideen, wobei sich neben dem damaligen Pfarrer Karl Stechbart insbesondere die Kirchenältesten Werner Hörmann und Alfred Paeth mit diesem Thema aktiv befassten. Beschlossen wurde der Bau am 10. Januar 1973 vom Gemeindekirchenrat. Das Lohner Ingenieurbüro Gottfried Nordlohne konnte als Architekt gewonnen werden.

Geplant wurde ein Gemeindehaus mit einer Nutzfläche von insgesamt 323,51 Quadratmetern, unter anderem mit einem Club- und einem Mehrzweckraum im Keller, einem 77,70 Quadratmeter großen Gemeindesaal und einem 51,51 Quadratmeter großen Konfirmandenraum sowie Bibliothek, Abstellraum, Filmraum, Geräteraum, Teeküche, Toiletten, Garderobe und einer Diele im Erdgeschoss. Die Gesamtkosten wurden auf 340.000 DM beziffert. Im Juni 1974 erteilte der Landkreis Vechta die Baugenehmigung. Im Sommer 1975 konnte das Gemeindehaus mit einem Gemeindefest eingeweiht werden.

Natürlich konnte die Gemeinde dieses Projekt finanziell nicht alleine „stemmen“ und beantragte an vielen Stellen Zuschüsse, nicht immer mit Erfolg. Unter anderem gewährte die Oldenburgische Landeskirche 50.000 DM, die Stadt Lohne 99.000 DM, der Landkreis Vechta 35.000 DM und das Gustav-Adolf-Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland 10.000 DM. Unterstützt wurde die Gemeinde finanziell außerdem durch Spenden und eine Reihe von Kollekten.

Schnell entwickelte sich das Zentrum an der Franziskusstraße zu einem wichtigen Ort, der mit vielfachem Leben gefüllt werden konnte, unter anderem dem Konfirmandenunterricht, Kirchenratssitzungen, Seniorennachmittagen, Chorproben, Empfängen oder dem alljährlichen Osterfrühstück, aber auch Ausstellungen und Ferienspaßaktionen. Alle 6 Jahre wird das Haus anlässlich der Gemeindekirchenratswahlen zum Wahllokal. Ein ganz wichtiger Teil ist von Anfang an die ehrenamtlich betreute Gemeindebücherei gewesen.

2011 stand umfangreiche Renovierung an

Veränderte Ansprüche und der Zahn der Zeit machten schließlich 2011 eine umfangreiche Renovierung erforderlich. Zunächst wurde am Rande des Friedhofes ein neues Gerätehaus aus Holz aufgestellt, um die verschiedenen Materialien und technischen Geräte, die bis dahin ihren Platz im Gemeindehaus hinter der Küche hatten, dort lagern zu können. Der Raum am Gemeindehaus wurde für die Erweiterung der Küche benötigt.

Daneben mussten auch die sanitären Anlagen erneuert werden. Eine neue zeitgemäße Heizung wurde installiert und die Wärmedämmung auf den aktuellen Standard gebracht. Die Renovierung des Daches, des Kellers und des Eingangsbereiches gehörten dazu, ebenso ein neuer Anstrich und die Umgestaltung der Außenanlagen.

Seit einigen Jahren kommt dem Gemeindehaus noch eine ganz andere Aufgabe zu. Um die immensen Heizkosten teilweise sparen zu können, finden in den Wintermonaten die meisten Gottesdienste nicht mehr in der Kirche, sondern dort statt.

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