Landkreis Cloppenburg

Freu' mich auf Pfingsten nicht im Geringsten...

Es ist seltsam, wie sich in Coronazeiten die eigene Wahrnehmung verändert: Wenn ich im Auto sitze und abbremse, um nicht zu dicht aufzufahren, denke ich an die Kontaktbeschränkung... verrückt, oder?

Julius Höffmann | 30.05.2020

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Noch mehr fällt es mir vor dem Fernseher auf. Da schütteln sich Menschen im Film ganz ungeniert die Hände. Ich zucke dann für einen Moment zusammen. Und denke: Das dürft Ihr nicht! Seltsam. Das ist ungefähr so wie beim Rauchen in Gaststätten. Früher völlig normal, heute nicht mehr vorstellbar. Wobei ich hoffe, dass der Handgruß nicht ganz verloren geht...
Unterdessen überschlagen sich Bund und Länder im beliebten Lockerungs-Wettbewerb. Dabei entstehen die schönsten Formulierungen auf Behördendeutsch, deren richtige Interpretation mitunter viel Zeit und Konzentration erfordert. Wussten Sie zum Beispiel, dass in NRW ab heute ein nicht kontaktfreier Fußball für eine Gruppe von bis zu zehn Personen erlaubt ist? Soll heißen: Man kann wieder grätschen...
Kurz dachte ich: Zehn? Wieso nicht elf, im Sinne von elf Freunde sollt ihr sein... Aber dann fehlt ja der Gegner. Und weil man nicht fünfeinhalb gegen fünfeinhalb spielen kann, sind‘s eben zehn. Obwohl: ich hätte früher sicher den Halben besetzen können...
Treue Leser(-innen) dieser Kolumne erinnern sich sicher. Zu Pfingsten gibt‘s „noch'n (Oster-)Gedicht“ von Heinz Erhardt: Wer ahnte, dass zum Weihnachtsfest Cornelia mich sitzen lässt. Das war noch nichts: Zu Ostern jetzt, hat sie mich abermals versetzt. Nun freu' ich mich auf Pfingsten - nicht im Geringsten...
In diesem Sinne: Ein sonniges Wochenende!

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