Freizeit geopfert: Cloppenburger "Helden" packen mit an
Die Ehrenamtsagentur hat jetzt den vierten Heldensamstag veranstaltet. Mehr als 200 Aktive packten bei den 26 Projekten im Stadtgebiet und in den angrenzenden Gemeindeteilen mit an.
Am Rathausweg in Cloppenburg soll eine Wohlfühloase entstehen: Die Helferinnen und Helfer gestalteten das sogenannte Klimaeck. Foto: Kessens
Die eine Initiative musste sich körperlich richtig ins Zeug legen, andere legten den Schwerpunkt auf Information und wieder andere frönten dem geselligen Beisammensein bei einer Tasse Kaffee und unterstützen dabei "Buchstäblich" die Ukrainehilfe: Der 4. Heldensamstag zeigte die gesamte Bandbreite des ehrenamtlichen Engagements in der Stadt Cloppenburg und ihren umliegenden Gemeindeteilen.
26 Projekte mit über 200 Aktiven zeigten, was Ehrenamt bedeutet. Denn „Gemeinsam gelingt Gutes“ lautete der Slogan und Bürgermeister Neidhard Varnhorn erweiterte bei der Eröffnung des Heldensamstags im Mehrgenerationenpark den Slogan um das Wort. "‘Nur‘ gemeinsam gelingt Gutes". Der Bürgermeister selbst trat gleich nach der Eröffnung in die Pedale einer Rikscha und kutschierte mit weiteren drei Ehrenamtlichen Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Wohnheims zu den Projekten.
Auf geht’s zur Rikschafahrt durch die Stadt: (von links) Bürgermeister Neidhard Varnhorn, Aloys Klaus, Gregor Möller- Reemts und Ludwig Albers fuhren die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Wohnheims. Foto: Kessens
Er sprach am Abend bei der "Dankeschön-Feier" von den wahren Superhelden des Alltags und dankte ihnen und der Ehrenamtsagentur (EA), namentlich der Vorsitzenden Jutta Klaus für das große Engagement. Alle Ehrenamtlichen brächten etwas Wertvolles ein, nämlich Zeit. "Alle Heldentaten hatten ihren Charme, und die Kreativität der Projekte war beeindruckend", lobte Varnhorn.
"26 Projekte, das ist eine stolze Zahl", sagte EA-Vorsitzende Jutta Klaus, "besonders da wir bei den Planungen Anfang 2021 nicht wussten, ob uns die Coronapandemie nicht doch wieder einen Strich durch die Rechnung macht". Das sei nicht passiert und sie eröffnete damit offiziell die "Dankeschön-Party". "Denn Danke zu sagen, ist einfach Ehrensache", verkündete sie.
Bringen das Klettergerüst auf Vordermann (von links) Mina Amiri, Shamroz und Alexander Stoll beim Projekt "Pimp up your garden". Foto: Kessens
In die Hände spuckten Shamroz, geflüchtet vor anderthalb Jahre aus Pakistan, und Aussiedler Alexander Stoll, die den Garten der Integrationslotsen auf Vordermann brachten. Der Spielturm wurde gestrichen und die wuchernde Hecke gestutzt. Kräftig packten auch zahlreiche Helferinnen und Helfer bei der Gestaltung des Cloppenburger Klimaecks am Rathausweg mit an. Der "Science-Shop" der Uni Vechta initiierte dieses Projekt, das eine Wohlfühloase werden soll. Obstbäume und Beerensträucher laden zur Erntezeit zum Mundraub ein und zwei Bänke stehen zum Entspannen bereit. Mitglieder des Heimatvereins, eine Mitarbeiterin der Stadt, die das Grundstück für dieses Projekt freigab, Studierende der Uni und FSJler (Freiwillige Soziales Jahr) huben Pflanzlöcher aus und sammelten abgestorbenes Holz für eine Benjes-Hecke. Mit dem Waldkindergarten soll zukünftig noch ein Kräuterbeet angelegt werden. Die Verantwortlichen Kathrin Hedemann und Hanna Hoff, rufen Freiwillige auf, das Klimaeck in Schuss zu halten. Kontakt über die EA (04471/8504532).
Lebhaft ging es beim Mehrgenartionenhaus (MGH) zu. Dort hatte "Igel-Jupp", alias Josef Ostermann (82) eine Spielstraße für die Kleinen aufgebaut, die sichtlich Spaß bei den Geschicklichkeitsspielen hatten. Ziel des Behindertenbeirats war die Sensibilisierung für Barrierefreiheit in der Stadt. Ihr Infostand informierte, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt und die Besuchenden konnten sich mit Wahrnehmungsübungen ein Bild machen.
"Heute ist in Cloppenburg viel Gutes gelungen. Das ermutigt uns, in zwei Jahren wieder unsere Heldinnen und Helden zusammenzurufen. Wir hoffen, Sie sind wieder mit dabei", wünschte sich die Vorsitzende der Ehrenamtsagentur, Jutta Klaus.
Spaß für die Jüngsten: Action gab es beim Mehrgenerationenhaus mit "Igel-Jupp" (links). Foto: Kessens