Mahnende Worte hat Molbergens Hegeringleiter Christoph Rippe an seine Jagdkollegen gerichtet: „Nahezu 25 Prozent Fallwild beim Rehwild im Bereich des Hegerings Molbergen sind zu viel.“ Rippe ermunterte die Molberger Jäger auf der jüngsten Mitgliederversammlung, vor allem mehr Rehwild an stark befahrenen Straßen zu schießen, um die Zahl der Wildunfälle zu senken.
Das ist allerdings nicht die einzige Sorge der Jäger im Hegering Molbergen, wie bei der Versammlung im Saal Schnieder in Ermke deutlich wurde. Neben dem hohen Fallwildanteil ist es die explosionsartige Entwicklung der Nutria (Biberratte). Auch die „katastrophale Ausbreitung der Wolfspopulation“, wie es Gerd Peek bei der Gehörnbewertung ausdrückte, bereitet den Jägern Sorge. Gerade beim Damwild gebe es viele bestätigte Wolfsrisse.
Dabei gehe man davon aus, nur 5 bis 10 Prozent zu finden. „Wir sehen beim Damwild nur noch wenig Jungtiere. Das ist schon besorgniserregend“, beklagte Hegeringleiter Christoph Rippe. Und noch eine 4. Sorge haben die Jäger: die Umweltverschmutzung – hier ärgert vor allem der nicht sachgerecht entsorgte Müll die Jäger und macht sie manchmal traurig.
18.700 Euro können trotz eingeschränkter Aktivitäten gespendet werden
In seinem Rechenschaftsbericht verwies Hegeringsleiter Rippe auf die eingeschränkten Aktivitäten der Hegeringmitglieder. Weder Jägerball noch Taubenjagd hätten stattfinden können. Trotzdem seien auch ohne Jagd und Schüsseltreiben 18.700 Euro für das Kinderhospiz Löwenherz gespendet worden. In 9 Jahren habe der Hegering inzwischen 150.000 Euro dieser Einrichtung überreichen können.
Bei den anstehenden Wahlen wurden Vorsitzender Christoph Rippe, Schriftführer Ludger Janßen und Kassenwart Gert Lückmann für 4 weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt. In seinem Streckenbericht listete Hegeringleiter Christoph Rippe die Abschüsse akribisch nach Tierarten und Revieren auf. So seien im Jahr 2021 insgesamt 25 Stück Damwild erlegt worden. Zudem konnten die Molberger Jäger ihr Weidmannsheil wünschen bei 42 Stück Schwarzwild, 194 Stück Rehwild (davon 48 als Fallwild), 247 Hasen, 19 Kaninchen, 159 Füchse oder 247 Fasanen. Mit dem entsprechenden Jagdhornsignal durch die Bläsergruppen wurde dem erlegten Wild die letzte Ehre erwiesen.
Bei der Rehwildbewertung durch Martin Niemann und Gerd Wulfers erhielt Joachim Tietz eine Plakette für den Abschuss des ältesten Bocks, Dieter Preit für den stärksten Bock und Franz Pund jun. für den besten Hegeabschuss. Die nächste Taubenjagd findet, sofern die Corona-Situation es erlaubt, wieder statt. Sie wurde terminiert auf den 21. Januar 2023. Dazu lud der Hegeringleiter bereits jetzt ein.
Ehrungen
- 2020 und 2021 konnten keine Versammlungen stattfinden. Somit wurden für langjährige DJV-Mitgliedschaft für 2020 geehrt: Michael Rippe, Bernhard Schürmann (25), Bernhard Bahlmann, Heinrich Moormann, Gerhard Nordenbrock (40), Karl Wichmann (50) und August Döpke (70)
- Für 2021: Bernd Brunklaus, Ludger Markus (25), August Döpke jun. (40), Alfons Niemann, Georg Tebben (50) und Rudolf Siemer (60).
- 2022 feierten Hartmut Abeln und Georg Lamping (25), Heinrich Meyer und Friedrich Tönnies (50) ein Jubiläum.
- Hubert Reil, Klaus Mählmann und Egon Lohmann wurden Ehrenmitglieder in der Landesjägerschaft Niedersachsen. Voraussetzungen dafür sind eine 40-jährige Mitgliedschaft und die Vollendung des 80. Lebensjahres.