Erzieherin Roswitha Rolfes prägte Generationen von Kindern
Nach 28 Jahren geht Roswitha Rolfes in den Ruhestand. Die Erzieherin hat bleibenden Eindruck hinterlassen – bei ihren Kolleginnen, den Kindern und Eltern.
Sandra Hoff | 14.08.2023
Nach 28 Jahren geht Roswitha Rolfes in den Ruhestand. Die Erzieherin hat bleibenden Eindruck hinterlassen – bei ihren Kolleginnen, den Kindern und Eltern.
Sandra Hoff | 14.08.2023
Blumenempfang: Eltern und Kinder wollten sich bei Roswitha Rolfes für ihre tolle Arbeit als Erzieherin bedanken. Foto: Hoff
Roswitha Rolfes musste an ihrem letzten Arbeitstag in der Garreler Kita "St. Peter Paul" ein Taschentuch immer in Griffnähe haben. Nicht nur für sich, sondern auch für die ihr anvertrauten Schützlinge. Denn so manche Träne floss an diesem Tag angesichts des bevorstehenden Abschieds in den Ruhestand – bei ihr, den Kolleginnen und den Kindern, die sich morgens schon zeitig mit Blumen in der Hand vor dem Eingang aufgestellt hatten, um ihrer Roswitha einen unvergesslichen Empfang zu bereiten. Die Mädchen und Jungen sowie viele Eltern dankten ihr für ihre liebevolle Art, für tröstende Worte, ihr offenes Ohr, die Kuschelzeit, für das gemeinsame Singen, Tanzen und für ihre Kreativität. Aber auch dafür, dass sie den Kindern stets geholfen oder beigebracht hat, sich anzuziehen, Reißverschlüsse zu schließen, Schleifen zu binden, zu rechnen und vieles mehr. "Ich hatte schon Tränen in den Augen, als ich morgens vom gesamten Team mit dem Cabrio abgeholt wurde", sagt Rolfes sichtlich gerührt. In ihren 28 Dienstjahren als Erzieherin hat sie mehrere hundert Kinder auf die Schule vorbereitet. Dabei ist sie der Kita St. Peter und Paul und auch der Kleeblattgruppe immer treu geblieben. "Bei euch habe ich mich von Anfang an immer wohlgefühlt", schwärmte die Erzieherin und meinte damit sowohl die Kinder als auch ihre Kolleginnen. Nach ihrer Familienphase habe sie eine neue Aufgabe gesucht und sei in der Kita fündig geworden: "Ich hatte großes Glück". Solange die Gesundheit noch mitmache, wolle sie der Einrichtung auch noch treu bleiben und "aushelfen, wenn Bedarf ist". An eine Geschichte denkt Roswitha Rolfes noch oft zurück. "Wir waren in der alten Turnhalle und ein Kind hat seinen Kopf durch die Gitterstäbe gesteckt und bekam ihn nicht wieder raus. Ich habe es dann mit Öl eingeschmiert, was auch geholfen hat", erinnert sich die Garrelerin und lacht. In ihrem Beruf sei es wichtig, immer die Ruhe zu bewahren. Offen gibt sie auch zu, dass die Kinder sich im Laufe der Jahre verändert hätten. "Die Jungen und Mädchen werden heute viel mehr gefordert, sie bekommen mehr Input, haben viel mehr Wissen, alles ist schnelllebiger. Dadurch fällt es ihnen schwerer sich anzupassen, manchmal fehlt ihnen die Ruhe und die Ausdauer, etwas zu Ende zu machen. Die Kinder müssen heute schon früh sehr viel leisten", erklärt Rolfes. "Wir können uns die Kita nur ganz schwer vorstellen ohne dich. Aber wir müssen es schaffen", hieß es auf der Abschiedsfeier, bei der auch Kitaleiterin Gunda Hinrichs mit den Tränen rang. Sie habe Roswitha in all den Jahren als eine starke und aufrechte Person mit festen Wurzeln kennengelernt: "Du hast die Kinder immer gehört und ihnen mit deiner liebevollen und klaren Art gut zur Seite gestanden, du hast immer für die Kinder gesprochen und ihnen Halt und Geborgenheit gegeben." Ihr Herzensprojekt seien dabei die Kinderkonferenzen gewesen. Zum Abschied hatten die einzelnen Kita-Gruppen Lieder und Tänze vorbereitet, die sie bei der Abschiedsfeier in der Turnhalle vorführten. Einmal mehr bewies Rolfes dabei, wie sie die Jungen und Mädchen mit ihrer ansteckenden Freude mitzureißen versteht.
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