Endlich Regen in Vechta, weiter trocken in Cloppenburg
Das gesamte Oldenburger Münsterland durfte sich im Juni über viel Sonne und hohe Temperaturen freuen. Bei den Niederschlägen gab es aber große Unterschiede.
Normann Berg | 06.07.2020
Das gesamte Oldenburger Münsterland durfte sich im Juni über viel Sonne und hohe Temperaturen freuen. Bei den Niederschlägen gab es aber große Unterschiede.
Normann Berg | 06.07.2020
Die Mähdrescher sind schon bei der Arbeit oder stehen in den Startlöchern, denn die Getreideernte beginnt. Foto: dpa/Woitas
Natur, Tierwelt und auch Landwirtschaft im Kreis Vechta konnten im vergangenen Monat aufatmen: Nach einem von Trockenheit geprägten Frühjahr brachte ausgerechnet der erste Sommermonat die langersehnten Regenfälle. Für große Teile des Landkreises Cloppenburg galt das allerdings nicht. Das geht aus den Aufzeichnungen des meteorologischen Dienstes Wetterkontor in Ingelheim hervor, die im Auftrag dieser Redaktion erstellt wurden (siehe auch Grafiken). Zu den Zahlen: Im Kreis Cloppenburg fielen im Juni 52 Liter Regen je Quadratmeter, 22 weniger als im langjährigen Mittel. Heißt: Es war zu trocken. Noch schlimmer war der Mangel an Niederschlägen in den Monaten April und Mai ausgefallen. Dort erreichte jeweils nur ein Viertel der üblichen Menge den Boden. So ähnlich sah es lange Zeit auch im Kreis Vechta aus. Im Mai fielen zwischen Visbek und Vörden lediglich 17,7 Liter Regen je Quadratmeter, im April sogar nur 6,5 Litern. Insgesamt lieferten die Frühlingsmonate nur 59 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, im Kreis Cloppenburg sogar nur 50 Prozent. Damit ist es zwischen Visbek und Vörden jedoch nunmehr vorerst vorbei. 103 Liter Wasser kamen im Juni auf jeden Quadratmeter herunter, fast 40 Liter mehr als im langjährigen Schnitt. Allerdings verteilte sich diese Menge höchst ungleich über den Monat. Mehr als die Hälfte davon ergoss sich allein am 13. und 14. Juni. Das wiederum führte zu zahlreichen Überschwemmungen und Überflutungen, etwa in der Stadt Damme. Weitaus freundlicher entwickelten sich im Juni die Temperaturen und die Sonnenscheindauer - und zwar im gesamten Oldenburger Münsterland. Die Durchschnittstemperatur lag in beiden Landkreisen bei etwa 17 Grad und damit jeweils zwei Grad über dem langjährigen Mittel. Die Höchstwerte erreichten Mitte des Monats sogar fast die 30-Grad-Marke. Auch in Sachen Sonnenschein wusste der Juni durchaus zu gefallen. Etwa 200 Stunden lang spendete der Himmelskörper Licht, immerhin zwischen 21 und 25 Stunden mehr als im Durchschnitt. Hinzu kam teilweise - wie erwähnt - auch beachtliche Wärme. Vor diesem Hintergrund hat nunmehr vielerorts die Getreideernte begonnen oder steht kurz bevor. Die Experten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen rechnen infolge des trockenen Frühjahrs und den vielfach zu spät gekommenen Niederschlägen nur mit einer insgesamt durchschnittlichen Ernte. Nach der extremen Dürre des Jahres 2018 und der ersten Jahreshälfte 2019 hoffen die hiesigen Landwirte indes zumindest bei einigen Pflanzenarten wie Kartoffeln und Mais noch auf ein gutes Ergebnis. Welche Ausmaße die Trockenheit der ersten Jahreshälfte 2019 vor Ort hatte, geht aus neuen Zahlen des Landesamtes für Statistik hervor. Demnach lagen etwa im Landkreis Cloppenburg die Erträge bei Weizen um mehr als fünf Dezitonnen (500 Kilogramm) je Hektar unter dem sechsjährigen Mittel, beim Silomais sogar um 77 Dezitonnen. Im Kreis Vechta gingen im Vergleich vor allem die Erträge bei Körnermais (- 40 Dezitonnen je Hektar ) und Silomais (- 105 Dezitonnen) zurück. Dafür stieg die Ausbeute bei Raps leicht. Zurück zum Wetter: Die Aussichten für die Sonnenanbeter sind gut. Das durchwachsene Geschehen der vergangenen Tage soll langsam verschwinden. Ab Mittwoch (8. Juli) ist demnach im Kreis Vechta auch wieder mit wärmeren Temperaturen zu rechnen, im Kreis Cloppenburg wohl erst ab Donnerstag (9. Juli).Bis zu 25 Sonnenstunden mehr als üblich
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