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Drei tote Welse am Dümmer-Ufer angetrieben

In Lembruch sind drei mehr als 2 Meter lange Welse tot an das Ufer des Dümmer-Sees getrieben. Die genaue Todesursache der Tiere ist bislang nicht bekannt.

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Der Europäische Wels ist der größte reine Süßwasserfisch in Europa. Auch im Dümmer sind die Tiere heimisch. © imago/blickwinkel

Der Europäische Wels ist der größte reine Süßwasserfisch in Europa. Auch im Dümmer sind die Tiere heimisch. © imago/blickwinkel

Gleich drei tote Welse sind in der vergangenen Woche im Dümmer in Lembruch ans Ufer getrieben. Dort wurden sie von Seglern entdeckt, anschließend mithilfe eines Radladers aus dem Wasser gehoben und von der Gemeinde entsorgt. Mit einer Länge von mehr als 2 Metern hatten sie eine beeindruckende Größe, die laut Marcel Holy von der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer für einen Europäischen Wels zwar im oberen Bereich liegt, aber nicht außergewöhnlich ist.

„Es werden immer mehr“ – Zahl der Welse im Dümmer steigt stetig

So hatte der Berufsfischer am Dümmer im Februar dieses Jahres ein über zwei Meter langes und knapp 40 Kilo schweres Exemplar aus dem See gezogen. Welse sind außerdem nicht die einzigen im Dümmer heimischen „Ungetüme“. Dem Fischer gingen auch einige Marmorkarpfen mit 34 bis 38 Kilo ins Netz. Die Zahl der Welse im Dümmer ist laut Marcel Holy in den vergangenen Jahren gestiegen. „Es werden immer mehr.“ Wie hoch der Bestand inzwischen ist, lasse sich aber nicht sagen.

Ein Problem für den Dümmer ist diese Entwicklung nach Einschätzung des Biologen nicht. „Raubfische gehören zum See dazu.“ Barsch, Zander und Hecht seien in den vergangenen Jahren weniger geworden, weil sich die Lebensbedingungen im See verändert hätten. „Der Wels füllt diese Lücke.“ Zu seiner Beute gehört „alles, was ins Maul passt“, sagt Holy scherzhaft. Fische, Krebs, kleine Vögel und Ähnliches stehen auf dem Speiseplan.


Fakten zum Europäischen Wels:

  • Der Europäische Wels ist der größte reine Süßwasserfisch Europas.
  • Er wird meistens 1,5 bis 2 Meter lang, kann aber auch deutlich größer werden.
  • Sein markantes Aussehen zeichnet sich durch einen langen, schuppenlosen Körper, einen breiten, flachen Kopf und ein riesiges Maul aus. Unverwechselbar sind seine langen Barteln – zwei am Oberkiefer und vier kürzere am Unterkiefer –, die ihm zur Orientierung und Nahrungssuche am Gewässergrund dienen.
  • Als nachtaktiver Raubfisch lauert der Wels bevorzugt in langsam fließenden oder stehenden Gewässern auf Beute.
  • Tagsüber versteckt er sich meist in tiefen Löchern oder unter Wurzeln, bevor er in der Dämmerung zur Jagd aufbricht.

Für Menschen bedeuten Welse in der Regel keine Gefahr. Dennoch kann es – wie unlängst im fränkischen Brombachsee – vorkommen, dass sie von einem Wels gebissen werden, wenn sie seinem Nest zu nahe kommen. Die Nester befinden sich allerdings eher in dunklen, entlegenen Bereich und nicht in der Nähe von Badestränden, weshalb entsprechende Konflikte nur selten entstehen.

Warum die drei Welse im Dümmer verendet sind, ist laut Marcel Holy unklar. Anhand der Größe könne man davon ausgehen, dass es mittelalte Tiere waren, die ihr Lebensende noch nicht erreicht hatten. Möglicherweise hätten sie sich Verletzungen zugezogen und seien in der Folge an einer Infektion gestorben.

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