Die neue Seeterrasse in Barßel sorgt für viele Diskussionen
Das Projekt am Bootshafen muss bis Februar 2023 fertiggestellt sein. Der Gemeinderat einigte sich nur schwer.
Hans Passmann | 11.06.2022
Das Projekt am Bootshafen muss bis Februar 2023 fertiggestellt sein. Der Gemeinderat einigte sich nur schwer.
Hans Passmann | 11.06.2022
Der Standort sorgt für viele Diskussionen: So soll die fertiggestellte Seeterrasse der Gemeinde Barßel aussehen. Der Verwaltungsausschuss wird über das weitere Vorgehen entscheiden. Grafik: Zippel
Mit einer Seeterrasse und einem Marina-Pavillon möchte die Gemeinde Barßel den Uferbereich südlich vom Traumspielpark beim Bootshafen in Barßel für Besucher und Urlauber attraktiver machen. Dafür gibt es 355.000 Euro aus dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“. Das Land will damit Ortszentren neues Leben einhauchen. Die Kommune selbst muss zusätzlich Geld in Höhe von 10 Prozent bereitstellen. Das Programm richtet sich an Kommunen, die eine erhebliche Betroffenheit durch die Corona-Pandemie aufweisen. Sorgte die Errichtung der Seeterrasse im Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus schon in einer Sitzung im Februar für heftige Diskussionen, so schieden sich in der vergangenen Sitzung am Mittwochabend erneut die Geister. Dabei ging es um die Feinplanung, um den Bauantrag schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Spätestens bis Ende Februar 2023 muss das Projekt fertiggestellt sein, ansonsten verliert die Gemeinde den Zuschuss. Das war den Mitgliedern bewusst, doch es hagelte erneut Kritik aus allen Fraktionen über die Lage der Terrasse. Die hatte Diplom-Ingenieur Carsten Zippel vom Planungsbüro P3 aus Oldenburg den Standort erneut in Höhe der Zuwegung zum Traumspielpark positioniert. „Das ist für mich der beste Standort wegen der Flächenverfügbarkeit mit dem Pavillon in unmittelbarer Nähe, den Laufwegen zum Spielplatz und den Toiletten sowie der Sonnenausrichtung. Zudem ist hier eine wunderbare Sichtachse auf den Hafen gegeben“, so Zippel. „Das Konzept sieht schlüssig aus, aber die Seeterrasse im geplanten Uferbereich anzulegen, macht keinen Sinn, denn die am Steg liegenden Boote verschließen den Besuchern den freien Blick auf den Hafen“, kritisierte Ratsherr Hannes Coners (Grüne). Zudem richtete sich seine Kritik auch an den Rettungsweg. „Die Seeterrasse sollte noch weiter nördlich gebaut werden, um den offenen Blick zum Hafen zu haben“, meinte auch Ratsmitglied Hubert Niemeyer (Bürgerfraktion). Neele Venekamp (CDU) vertrat dieselbe Meinung. „Wir hatten doch darum gebeten, einen neuen Plan zu erstellen, wo die Seeterrasse weiter nördlich, sozusagen in der Kurve zur Landzunge angelegt ist. Da hätten wir einen Vergleich gehabt. Das verstehe ich nicht“, meinte Venekamp. „Wir wurden gebeten, ein Konzept über den bestmöglichen Standort aus fachlicher Sicht zu erstellen. Das haben wir gemacht“, entgegnete Zippel. Es ging hin und her. Für die kopfschüttelnden Besucher war es wieder einmal eine „Sternstunde“ der Kommunalpolitik, da keine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Da Eile geboten sei, solle man den Bauantrag stellen und später über die Lage sprechen. „Nein, das geht nicht. Beim Bauantrag muss der genaue Standort benannt werden“, entgegnete der Sachbearbeiter im Bauamt, Andreas Freesemann. „Ich halte den vom Planungsbüro erarbeiteten Standort für ideal. Eine weitere Verlegung in nördlicher Richtung ist für mich die schlechteste Lage. Die Ausführungen des Büros sind überzeugend“, meinte Freesemann. „Wir sollten eine Entscheidung treffen, sonst ist der Fertigstellungstermin nicht einzuhalten. Es wird jetzt schon eng“, betonte Ratsmitglied Hartmut Schoone (CDU). „Die Kombination aus Seeterrasse, Pavillon und Spielplatz bietet verschiedenen Zielgruppen ein Angebot mit vielfältigen Funktionen“, erklärte Zippel. „Die Argumente sind schlüssig. Doch letztendlich muss nun der Verwaltungsausschuss über den Plan entscheiden“, so Barßels Erster Gemeinderat Michael Sope. Letztendlich entschied sich der Ausschuss dafür, die Terrasse 20 Meter in nördliche Richtung zu verlegen und die Lage des Pavillons so zu belassen.Bis Ende Februar 2023 muss die Terrasse fertiggestellt werden
Rat entschied sich dafür, die Terrasse 20 Meter in nördliche Richtung zu verlegen
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