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Der Schwebezustand zwischen den Jahren

Kolumne: Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, das neue Jahr liegt vor uns. Eine komische Zeit.

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Das war's dann auch schon wieder. Die Weihnachtsfeiertage liegen hinter uns. Und obwohl die Weihnachtszeit für manche noch bis Lichtmess am 2. Februar andauert, sind doch in vielen Haushalten schon die Weihnachtsbäume, Adventskränze oder sonstige Dekorationen auf dem Müll oder in einem Karton auf dem Dachboden gelandet. So früh oft mit der Vorbereitung auf das große Fest angefangen wird, so schnell ist nach dem Weihnachtstag auch Schluss damit.

Was bleibt, ist eine Art Schwebezustand. Weihnachten ist vorbei, Silvester steht an und dann folgt mit Januar und Februar eine lange Zeit der kurzen Tage. Nicht unbedingt meine Lieblingszeit. Das Wetter ist meist trostlos, hell wird es eh nicht richtig und eigentlich wartet man nur noch darauf, dass es endlich Frühling wird. Besonders diese Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr lässt mich immer wieder etwas ratlos zurück. Was soll man mit diesen Tagen noch anfangen?

„Mittlerweile freue ich mich mehr über ausgiebigen Schlaf und Ruhe ohne Böllerei.“

Vorfreude auf Silvester? Hm, als Kind war langes Aufbleiben und Feuerwerk ein totaler Höhepunkt. Mittlerweile freue ich mich mehr über ausgiebigen Schlaf und Ruhe ohne Böllerei. Weihnachten in die Länge ziehen, wäre eine andere Möglichkeit. Aber ehrlich gesagt ist auch ein absoluter Weihnachtsfanatiker wie ich irgendwann so weit, dass er etwas Abstand braucht. Und ab und an ist dann doch andere Musik als „White Christmas“, „Oh du fröhliche“ und Co. eine angenehme Abwechslung.

Aber es gibt tatsächlich ein Lied, das diesen komischen Gemütszustand zwischen den Jahren ganz gut umschreibt. „Um vier wird’s schon dunkel, der Wind weht von Ost. Die Luft schmeckt schon lange nach Schnee. Die Stadt ist geschmückt, spielt noch immer verrückt und sagt rastlos der Weihnacht ade“, singt Rolf Zuckowski in „Das Jahr geht zu Ende“. Und während dieses Lied von Kindern – die ja eigentlich als Hauptzielgruppe des Liedermachers gelten – überwiegend ignoriert wird, treffe ich immer wieder Menschen, die sich mit dem Text vollkommen identifizieren können. Abgesehen natürlich von dem Schnee.

„Das Jahr geht zu Ende. Die Kerzen verglühen. Doch das Licht leuchtet weiter in dir“, heißt es im Refrain. Und eigentlich fasst Rolf Zuckowski damit alles zusammen, was mich bewegt: Ein bewegtes Jahr voller Erfahrungen, kleinen Triumphen oder auch Rückschlägen ist vorbei. Das nächste Jahr wartet schon. All der manchmal etwas kitschige Kerzenglanz der vergangenen Wochen, der gelegentlich über Probleme hinweg gestrahlt hat, verlischt. Und wenn man mit Blick auf die trist-trüben Monate, die vor einem liegen, nicht eingehen möchte, muss man sich vielleicht einfach ein Stück Weihnachtslicht im Inneren abspeichern. Der gute Rolf hat wirklich für jede Lebenslage einen guten Tipp.


Zur Person:

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