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Dennis Hansen ist zurück in Dinklage

Anfang Juli ging der Hilferuf seines Freundeskreises durch die sozialen Medien. Mit Erfolg. Nun ist der 25-Jährige wieder in seiner Wohngruppe.

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Dennis bekam zu Begrüßung eine Torte. Foto: privat

Dennis bekam zu Begrüßung eine Torte. Foto: privat

Dennis Hansen ist glücklich. Froh, wieder zurück in seiner Wohngruppe im Dinklager Kardinal-von-Galen-Haus an der Helenenstraße zu sein. Zurück in seinem Zuhause, wo seine Mitbewohner ihn unlängst willkommen geheißen hatten. „Ich wurde toll empfangen“, sagt der Rückkehrer und erzählt von einer Torte mit seinem Konterfei.

Am ersten Abend trank er zudem mit seinem Freund Markus Schade ein Begrüßungsbierchen. „Mir geht es ganz gut“, sagt Dennis Hansen. Aber es sei noch nicht alles so, wie es sein sollte. Er wünsche sich wieder mehr Normalität. Doch die Corona-Pandemie verhindere das gerade.

Die Folge: Außer Markus Schade konnte der 25-jährige Dinklager noch keinen seiner anderen Freunde persönlich treffen. Sie alle gehören zur Corona-Risikogruppe. Sobald die geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben sind, möchte Dennis Hansen vor allem Gert Angermann, Jonas Wessel-Ellermann, Mario Keck, Percy Böhm und Sven Schweermann wiedertreffen. Und auch mit seiner Mannschaft, dem E-Ball-Team „Fireballs Dinklage“, will er wieder trainieren.

Mitte Februar begannen die Probleme

Diese Perspektiven hatte er lange Zeit nicht. Darüber wurde Anfang Juli auch bei OM online berichtet. Damals richtete der Freundeskreis einen „Hilferuf“ an die Öffentlichkeit und informierte über das Schicksal von Dennis Hansen, der mit der unheilbaren Erbkrankheit Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) kämpft. Der fortschreitende Muskelschwund zwang den Dinklager mit 12 Jahren in den Rollstuhl. Mit heute 25 Jahren kann er nur noch seinen Kopf und die Finger bewegen. 

Dennis Hansens Dinklager Familie hatte Erfolg mit ihrem Hilferuf. Dennis Hansens Dinklager "Familie" hatte Erfolg mit ihrem "Hilferuf". 

Mitte Februar begann dann sein Leidensweg, der jetzt erst ein Ende gefunden hat. Damals bekam Hansen weitere Probleme. Er konnte nur noch schwer atmen und essen. Dadurch hatte er stark abgenommen, sollte eine Magensonde bekommen und an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden. Der 25-Jährige wurde 14 Mal operiert, lag 2 Mal im künstlichen Koma und war auf die künstliche Beatmung angewiesen. Diesen "Horrortrip" habe der 25-Jährige nur überstanden, da er sich an den Gedanken klammerte, zu seinen Freunden nach Dinklage zurückkehren zu können, erzählte Stefan Ahrling damals. Er ist Gruppenleiter im Wohnbereich für Erwachsene an der Helenenstraße in Dinklage.

Doch es kam anders. Dennis Hansen wurde in einer Beatmungs-Wohngruppe in Bücken bei Hannover einquartiert. Dort vermisste der junge Mann seine Freunde sehr. Zumal seine neuen Mitbewohner alle über 70 Jahre alt waren und durch die künstliche Beatmung nicht mehr sprechen konnten. Seine „Dinklager Familie“, deren Mitglieder Hansen größtenteils seit der Schulzeit kennen, fehlte ihm. Und er fehlte ihr. „Allen Bewohnern an der Helenenstraße ist es wichtig, dass Dennis wieder zurückkehrt“, sagte Gert Angermann in seiner Funktion als Bewohnervertreter im Juli zu OM online.

Damit Dennis Hansen wieder zurück nach Dinklage kommen konnte, brauchte er Intensivpfleger, die sich ausschließlich um sein Beatmungsgerät und die Magensonde kümmern. Und die hat er nun. „Am Anfang sah es schlecht aus“, berichtet Stefan Ahrling. „Die jetzt gefundene Lösung hat sich erst spät ergeben.“ Nahezu 8 Wochen dauerte es. Ende August stand dann fest, dass der 25-Jährige wieder nach Dinklage kommen würde. „Das war das Ziel“, meint Dennis Hansen und blickt wieder optimistischer in die Zukunft. In der soll es definitiv ein Treffen mit allen Freunden geben. So schnell wie trotz Corona möglich. 

Dennis Hansen mit dem Borddeutschen E-Ball-Cup. Mit den Fireballs holte er dort den 1. Platz.
Sonja Wessel-Ellermann und ihr Sohn Jonas haben eine enge Freundschaft zu Dennis. Ich bin wie eine Ersatzmutter für Dennis, denn dieser hat sonst keinerlei familiären Anschluß mehr.
Dennis und seine Freunde besuchen auch gerne einmal Festivals.
Die Fireballs Dinklgae sind Teil des TV Dinklage.
Dennis ist auch ein engagiertes Mitglied der Fotowerkstatt und liebt es seine kreativen Ideen umzusetzen.
Gerne besuchte Dennis beispielsweise das Strandfieber in Goldenstedt.

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