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Dechant Heiner Zumdohme begeistert beim Goldenstedter Neujahrsempfang

Für seine humorvolle Festrede erhielt der Geistliche aus Damme viel Applaus. Vier Goldenstedter erhielten außerdem Förderpreise.

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Blick von oben: Die Plätze in der Goldenstedter Mehrzweckhalle waren beim Neujahrsempfang restlos besetzt. Foto: C. Meyer

Blick von oben: Die Plätze in der Goldenstedter Mehrzweckhalle waren beim Neujahrsempfang restlos besetzt. Foto: C. Meyer

Die Karnevalserfahrung kann man Dechant Heiner Zumdohme aus Damme sicherlich nicht absprechen. Dem Geistlichen gelang am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang in Goldenstedt mühelos der Spagat zwischen Humor und politischer Ernsthaftigkeit. Die rund 500 Gäste in der gut gefüllten Mehrzweckhalle zeigten sich begeistert: Heiner Zumdohme erhielt für seine mitreißende Festrede stehende Ovationen.

Nach einigen einstimmenden Witzen – durchaus auch selbstironisch  – gelang ihm der fließende Übergang zu ernsteren Tönen. Dabei nahm er etwa Bezug auf die aktuellen Entwicklungen rund um die AfD. Man dürfe es nicht hinnehmen, dass eine Partei plant, mehr als 12 Millionen Menschen abzuschieben. Ihm werde „angst und bange“ bei diesen Ideen und forderte: „Wehret den Anfängen!“ Wenn Demokratinnen und Demokraten sich nicht wehrten, dann sterbe die Demokratie. Er lobte etwa die Existenz des Jugendparlaments in Goldenstedt. So würden junge Menschen früh an die Demokratie herangeführt.

Zumdohme warb für die Europäische Union

Ebenso ließ der Geistliche wissen, dass sich angesichts der großen Krisen unserer Zeit – Ukraine-Krieg, Nahostkonflikt, Klimawandel – diejenigen täuschen, die glauben, diese Probleme lassen sich lösen, indem man sich vom Rest der Welt abkapsele. Er plädierte für ein starkes Europa und wies darauf hin, dass man die Europäische Union brauche. Europa sei mehr als der Euro oder ein Kontinent. Es sei eine Wertegemeinschaft. 

Hielt eine humorvolle Rede: Dechant Heiner Zumdohme. Foto: C. MeyerHielt eine humorvolle Rede: Dechant Heiner Zumdohme. Foto: C. Meyer

Trotz alledem ließ Heiner Zumdohme nicht vergessen, dass er ein Mann der Kirche ist. Er erinnerte an die Wurzeln der europäischen Werte, an das Christentum, und dass man sich dieser Herkunft wieder bewusst werden müsse. Zudem mache ihm angesichts der generellen gesellschaftlichen Unzufriedenheit Mut, wenn er sieht, wie viele Kinder und Jugendliche sich als Sternsinger engagieren. Diese setzten sich für arme Kinder ein und in diesem Jahr sei mehr Geld gesammelt worden als jemals zuvor. Dies sollte auch mal gewürdigt werden, fand der Geistliche, der hinzufügte, dass man sich von diesem Engagement etwas abgucken könne.

Mehrfach streute er ein, dass man den „Blick ins Positive wagen“ sollte. Es brauche „Mutmacher“ und keine „Miesmacher“. Der Mensch sei das einzige Wesen, das lachen könne – das sollte man nicht vergessen. Dechant Heiner Zumdohme schloss seine Festrede mit der Hoffnung ab, dass die Anwesenden die Fröhlichkeit an dem Abend mitnehmen können.

Förderpreise für vier Goldenstedter

Nach der mit viel Applaus gewürdigten Festrede folgte die Vergabe der Förderpreise – ein fester Programmpunkt des Neujahrsempfangs. Die Würdigungen sowie die Übergabe der Urkunden an die Geehrten – die erst vor Ort von ihrem Glück erfuhren – erfolgten durch die Jugendparlamentsmitglieder Lara Meliah und Luca Elias Quasdorf sowie durch die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Wübbeler und den stellvertretenden Bürgermeister Martin Meyer.

Förderpreisträger: Martin Gerdes (ab 4. von links), Stephan Feldhaus, Julius von Döllen und Noah-Elias Jahn wurden am Abend geehrt. Die Laudatorinnen und Laudatoren waren Martin Meyer (stellvertretender Bürgermeister, von rechts), Luca Elias Quasdorf, Lara Meliah Quasdorf (beide Jugendparlament) sowie Elisabeth Wübbeler. Heiner Zumdohme (links) hielt nach der Begrüßung durch Bürgermeister Alfred Kuhlmann (2. von links) die Festrede. Foto: C. MeyerFörderpreisträger: Martin Gerdes (ab 4. von links), Stephan Feldhaus, Julius von Döllen und Noah-Elias Jahn wurden am Abend geehrt. Die Laudatorinnen und Laudatoren waren Martin Meyer (stellvertretender Bürgermeister, von rechts), Luca Elias Quasdorf, Lara Meliah Quasdorf (beide Jugendparlament) sowie Elisabeth Wübbeler. Heiner Zumdohme (links) hielt nach der Begrüßung durch Bürgermeister Alfred Kuhlmann (2. von links) die Festrede. Foto: C. Meyer

Für ihre sportlichen Erfolge in der Leichtathletik wurden Noah-Elias Jahn und Julius von Döllen geehrt. Beide Athleten sind im Niedersachen-Kader. Noah-Elias Jahn aus der Altersklasse M15 ist zum zweiten Mal in Folge Landesmeister im Diskuswurf geworden. Er ist zudem Regionalmeister im Drei- und Vierkampf sowie mehrmaliger Kreismeister in unterschiedlichen Disziplinen. Beim norddeutschen Vergleichskampf in Hamburg wurde er Zweiter im Diskuswurf (1 kg) mit einer persönlichen Bestleistung von 48,32 Meter. In der deutschen Bestenliste ist Noah-Elias Jahn auf dem ersten Platz im Vierkampf.

Julius von Döllen aus der Altersklasse M14 wurde mit einer Weite von 5,75 Meter doppelter Landesmeister im Weitsprung und Kugelstoßen. Er wurde Regionalmeister im Drei- sowie Vierkampf und gewann außerdem viele Kreismeisterschaften in unterschiedlichen Disziplinen. Beim norddeutschen Vergleichskampf in Hamburg wurde er Dritter im Kugelstoßen. Seine persönliche Bestleistung im Kugelstoßen (4 kg) ist 13,59 Meter, er landet somit auf dem 7. Platz der deutschen Bestenliste. In der deutschen Bestenliste ist Julius von Döllen auf dem ersten Platz im Vierkampf in seiner Altersklasse.

Martin Gerdes wirke seit seinem Beitritt zum SV Fortuna Einen 1981 an fast allen Arbeitseinsätzen aktiv mit, hieß es zu seiner Würdigung. 17 Jahre lang war er Jugendtrainer und ist seit 2013 an allen Baumaßnahmen des Vereins beteiligt. Inzwischen ist er seit 2019 3. Vorsitzender und hat im Frühjahr 2020 außerdem die Aufgaben des Platzwartes übernommen.

Stephan Feldhaus ist sei 1983 im Blasorchester Ellenstedt aktiv. Im August 2011 übernahm er nach einem Unfall des damaligen Vorsitzenden kommissarisch alle Aufgaben des 1. Vorsitzenden. Im Januar 2012 wurde er dann auch offiziell in dieses Amt gewählt. Mit mehr als 40 Jahren Mitgliedschaft und mehr als 30 Jahren aktiver Vorstandsarbeit sei Stephan Feldhaus maßgeblich an der Weiterentwicklung des Blasorchesters Ellenstedt beteiligt, hieß es zur Ehrung. Neben den seit mehreren Jahren bestehenden Bläserklassen an den Grundschulen ist Feldhaus maßgeblich an dem 2023 eingeführten Erwachsenenkurs „Blecheinander“ der Nordallianz (Verbund aus Musikverein Visbek, Musikverein Rechterfeld und Blasorchester Ellenstedt) beteiligt.

In seiner Ansprache blickte Bürgermeister Alfred Kuhlmann auf das vergangene Jahr zurück und gab einen Ausblick auf das aktuelle. Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Männergesangverein Concordia Goldenstedt. Gemeinsam gesungen wurde auch traditionell zum Abschluss der Veranstaltung – und zwar das Goldenstedter Neujahrslied.

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