"Wir freuen uns immer über Ministerinnen-Besuch – besonders, wenn er Geld dabei hat", begrüßte Cloppenburgs Bürgermeister Neidhard Varnhorn am Montagnachmittag die niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung im Rathaus. Wiebke Osigus war in die Kreisstadt gekommen, um einen Bescheid über 70.800 Euro aus Hannover mitzubringen. Das Geld stammt aus dem Landesprogramm "Zukunftsräume".
Der Betrag ist eine 60-prozentige Förderung der Personalkosten für eine Stelle, die jetzt neu ausgeschrieben werden soll. Sinn und Zweck des Postens ist im Grunde die Beschäftigung mit der Stadtentwicklung, besonders der Innenstadt. Das beinhaltet Dinge wie die Generierung weiterer Bundes-, Landes- und EU-Fördermittel, erklärte Sandra von Garrel vom Cloppenburger Stadtmarketing. "Die zusätzliche Personalstelle soll aber auch Projekte konkretisieren sowie Prozesse begleiten und koordinieren", so von Garrel. Die entsprechende Stellenausschreibung erfolgt zeitnah, aktuell befinden sich die Verantwortlichen noch in Abstimmungsgesprächen bezüglich der Anforderungen.
Ministerin betont, dass sich in Cloppenburg schon einiges bewegt
Ministerin Wiebke Osigus ist aktuell viel im Land unterwegs, um derartige Bescheide zu übergeben. "Solche Termine sind immer schön", erklärte sie. Erfreut zeigte sie sich darüber, dass in Cloppenburg schon vieles getan werde. "Hier bewegt sich einiges", sagte sie und hob die 6 erfolgreichen Anträge der Stadt beim EU-geförderten Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt!" hervor. In diesem Rahmen laufen bereits Projekte, beispielsweise zu kostenlosem W-Lan oder Ambientebeleuchtung in der Fußgängerzone. Auch der bereits fertige Fahrradunterstand am Rathaus wurde über das Programm gefördert.
Solche Fördermittel sollen mithilfe der neuen Stelle noch mehr akquiriert werden. "Daraus sollen sich weitere Projekte entwickeln", gab Bürgermeister Varnhorn die Zielrichtung vor. Zwar gehe es dem Einzelhandel in der Cloppenburger Innenstadt laut Varnhorn noch relativ gut, die aktuellen Krisen würden sich aber auch hier bemerkbar machen. "Dem Anspruch, dass sich ein Einzelhändler an den nächsten reiht, werden wir künftig nicht mehr gerecht werden können", gab er zu. Es gelte also, die Fußgängerzone anderweitig attraktiv zu gestalten. Die vom Land geförderte Stelle soll dabei helfen, vorerst ausgelegt für 2 Jahre.
Schon rund 100 positive Förderbescheide
Das Programm "Zukunftsräume Niedersachsen" hat das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung im Jahr 2019 aufgelegt. Es unterstützt Projekte, die die Lebendigkeit und Attraktivität von Kommunen ab 10.000 Einwohnern mit Zentrumsfunktionen in ländlichen Räumen steigern sollen. Seit Beginn des Programms wurden fast 100 Anträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als 18 Millionen Euro bewilligt. In der aktuellen Antragsrunde ist Cloppenburg eine von 13 Kommunen, die einen Förderbescheid entgegennehmen durfte oder darf.