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Britische Mutation bei fast 50% der aktuellen Coronafälle nachgewiesen

In 392 Fällen ist die Variante B1.1.7 in einem Labor festgestellt worden. Dem Cloppenburger Gesundheitsamt liegen am Mittwoch 60 positive Testergebnisse vor.

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Symbolfoto: dpa

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Das Cloppenburger Gesundheitsamt meldet am Mittwoch einen weiteren Todesfall, der in Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Coronavirus steht. "Eine 72-jährige Frau aus Löningen ist im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion verstorben.", berichtet Kreissprecher Frank Beumker am Mittwochnachmittag. Dadurch steigt die Zahl der Todesfälle im Landkreis Cloppenburg auf nunmehr 138.

Nach zwei Tagen mit verhältnismäßig wenigen neuen gemeldeten Infektionen, ist die Zahl am Mittwoch wieder deutlich angestiegen. Demnach liegen dem Cloppenburger Gesundheitsamt am Mittwoch 60 neue positive Testergebnisse aus 11 von 13 Städten und Gemeinden vor.

Allein in der Stadt Cloppenburg werden am Mittwoch 22 Neuinfektionen gemeldet. Aktuell gibt es hier 222 aktive und nachgewiesene Infektionen. Wie Kreissprecher Frank Beumker mitteilte, sind verschiedene Familien in der Kreisstadt betroffen. Insgesamt verteilen sich laut Angaben des Gesundheitsamtes die 60 neuen Fälle "auf verschiedene Bereiche und Berufsgruppen zwischen den Geburtsjahrgängen 1950 und 2020".

Aktuell sind dem Gesundheitsamt neue Infektionen aus Schlachtbetrieben in Essen, Garrel (jeweils 2 Neuinfektionen) und Emstek (3 Neuinfektionen) gemeldet worden. Zwei weitere neue Coronafälle stammen aus einem Schlachtbetrieb in Ahlhorn (Landkreis Oldenburg). Demnach stammen 18% der heutigen Fälle aus dem Bereich der Schlachthöfe. Der größte Teil - 82% Prozent heutigen Coronafälle - verteilt sich auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft.

Den 60 neuen Coronafällen stehen gleichzeitig 44 Personen gegenüber, die seit Mittwoch als genesen gelten. Dementsprechend ist die Zahl der aktiven und nachgewiesenen Infektionen im Landkreis im Vergleich zum Vortag (790) wieder angestiegen - auf jetzt 805 (Stand Mittwoch, 12 Uhr).

Wie Kreissprecher Frank Beumker am Mittwoch erklärte, ist bei den aktuell 805 Infizierten im Landkreis in 392 Fällen die britische Mutation B 1.1.7 nachgewiesen worden.

Die Lage in den 3 Krankenhäusern im Kreisgebiet: Zurzeit müssen laut Angaben der Kreisverwaltung 27 infizierte Patienten stationär behandelt werden - das sind 2 mehr als am Vortag. 6 von ihnen liegen auf der Intensivstation. Laut Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (kurz: DIVI) müssen 2 dieser 6 Patienten beatmet werden. Nach derzeitigem Stand (24. März, 12.15 Uhr) sind 24 von 29 Intensivbetten belegt.

Wie bereits berichtet hat das Landesgesundheitsamt am Mittwochvormittag für den Landkreis Cloppenburg eine 7-Tagesinzidenz von 226,2 gemeldet - das ist mit Abstand der höchste Wert in ganz Niedersachsen. Seit nunmehr 6 Tagen liegt der Landkreis oberhalb der 200er-Marke. Ab diesem Wert gilt ein Landkreis nach derzeitiger Definition als Hotspot. Zurzeit befinden sich 1589 Einwohner des Landkreises unter amtlich angeordneter Quarantäne.

Wie geht es mit den Schnelltests in den Kitas nach Ostern weiter?

Derweil neigen sich der Vorrat bei den Mitte Februar bestellten 26.000 Testkits für Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen dem Ende zu. Wie bereits berichtet, hatte der Landkreis als Träger der Jugendhilfe 190.000 Euro in diese Testskits investiert. Der Vorrat sollte bis Gründonnerstag reichen. Wie Kreissprecher Frank Beumker am Mittwoch gegenüber OM online bekräftigte, sei der "Landkreis Cloppenburg einmal mehr vorangegangen" und zum damaligen Zeitpunkt "in die Bresche gesprungen", um die Schnellteststrategie praktisch und zügig voranzutreiben.

Ob und wie jetzt weitere Testkits für die Kindertagesstätten und Kindertagespflegepersonen im Landkreis nach Ostern weiter zur Verfügung hinge jetzt von der Landesregierung in Hannover ab, erklärt Beumker. Wie bereits am Dienstag berichtet, hatte Ministerpräsident Stephan Weil ein breit aufgestelltes "Testregime"  in ganz Niedersachsen angekündigt. Wie das konkret aussehen soll, ist noch unklar. "Die Landkreise müssen nun abwarten, welche Inhalte das Land in der neuen Corona-Verordnung festsetzt", erklärt Beumker.

Kreisverwaltung: Keine Sonderrechte für Geimpfte

Die Kreisverwaltung betonte am Mittwoch außerdem, dass es für Geimpfte keine Befreiung von den derzeitigen Corona-Maßnahmen wie zum Beispiel Abstandsregeln und Maskenpflicht gibt. Gleichzeitig können auch Geimpfte als enge Kontaktperson eines Infizierten weiterhin unter amtliche angeordnete Quarantäne gestellt werden.

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