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April 2020 war der zweittrockenste Monat in diesem Jahrtausend

Lediglich 6,5 Liter Regen je Quadratmeter fielen im vergangenen Monat zwischen Visbek und Vörden. Noch weniger Niederschlag gab es zuletzt nur im April 2007.

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Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Anfang dieses Jahres sah es im hiesigen Kreisgebiet noch so aus, als ob sich die extreme Dürre von 2018 und der ersten Jahreshälfte 2019 nicht wiederholen würde. Denn: Im Februar regnete es reichlich. Und auch der März brachte überdurchschnittlich viel Niederschlag. Diese Entwicklung nahm jedoch im April ein jähes Ende.

Zwischen Visbek und Vörden fielen im vergangenen Monat im Schnitt gerade einmal 6,5 Liter Wasser je Quadratmeter. Zwischen dem 1. und 27. April waren es sogar nur 1,5 Liter. Die restlichen fünf Liter kamen erst an den letzten drei Apriltagen zusammen, waren letztlich aber auch nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Das geht aus den Aufzeichnungen des meteorologischen Dienstes Wetterkontor in Ingelheim hervor, die im Auftrag dieser Zeitung erstellt wurden (siehe auch Grafik: "Das Wetter im Landkreis Vechta").

6,5 Liter je Quadratmeter: Das ist nur ein Sechstel der normalen Regenmenge. Zum Vergleich: Im langjährigen Mittel fallen in einem Aprilmonat im Kreis Vechta 38 Liter auf jeden Quadratmeter.

Normal war der April 2020 aber auch aus mehreren anderen Gründen nicht: Die Temperaturen schwankten extrem, von 23 Grad plus bis vier Grad minus, die Durchschnittstemperatur von 10,5 Grad lag 1,6 Grad über dem Langzeitschnitt. Letzteres ist ein Trend, der schon in vielen vorherigen Monaten zu beobachten war.

Staubtrocken war der Monat April im Kreis Vechta. Je Quadratmeter fielen lediglich 6,5 Liter Regen, das meiste davon erst an den letzten drei Apriltagen. Foto: dpaStratenschulteStaubtrocken war der Monat April im Kreis Vechta. Je Quadratmeter fielen lediglich 6,5 Liter Regen, das meiste davon erst an den letzten drei Apriltagen. Foto: dpa/Stratenschulte

Parallel zur Trockenheit war es aber nicht nur warm, sondern auch außergewöhnlich sonnig.  Heißt: Enorme 283 Stunden lang spendete der Himmelskörper Licht und zumeist auch Wärme. Das sind satte 117 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Nachdem auch schon der März ganz nach dem Geschmack von Sonnenanbetern war, scheint der relativ dunkle Winter 2019/2020 endgültig Geschichte zu sein..

Trockenheit: Betroffen sind vorweg die Landwirte

Zurück zur Trockenheit: Der April 2020 ist auch im Langzeitvergleich extrem regenarm, ist er doch vor Ort der zweittrockenste Monat in diesem Jahrtausend. Übertroffen wird er nur noch vom April 2007. Damals wurden lediglich 2,9 Liter Regen je Quadratmeter gemessen. Es folgen März 2011 mit 7,3 Litern und September 2006 mit 8,4 Litern.

Erstaunlich: Nicht die Sommermonate Juli oder August - wie gemeinhin zu erwarten wäre - sondern die Frühlingsmonate März bis Mai sind oftmals die regenärmsten des ganzen Jahres (siehe auch Grafik: "März und April sind häufig sehr trocken").

Betroffen vom neuerlichen Mangel an Niederschlag sind vor allem die Landwirte. Sie hatten sich zu Jahresbeginn auf Anfrage dieser Zeitung noch wahlweise "ein ganz normales Jahr"  (Kreislandvolksprecher Christoph Friederich) oder "deutlich mehr Regen" (Landwirt Felix Heil aus Holdorf) gewünscht.

Es kam anders: Das belegt auch der Dürremonitor des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Dort wird der aktuelle Feuchtigkeitsgehalt des Bodens in unterschiedlicher Tiefe gemessen. Bei der Trockenheit in Bodenschichten bis zu 1,80 Meter Tiefe wird die Situation im Kreis Vechta als "schwere Dürre" eingestuft. Das entspricht der Warnstufe drei von insgesamt fünf. Und so wird das Wetter in den kommenden Tagen:  Bis zu sieben Sonnenstunden täglich, kaum oder gar kein Regen sowie steigende Temperaturen bis zu 18 Grad sind laut Prognose von Wetterkontor zu erwarten.

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