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Alles hat ein Ende…!

Kolumne: Auf ein Wort – Ich beende meine Tätigkeit als Kolumnist der OM-Medien. Ein Rückblick in die vergangenen 10 Jahre.

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„Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei !“ Diese – nicht brandneue – Lebenserfahrung hat Stephan Remmler uns vor fast 40 Jahren ins Bewusstsein gehoben. Ja, alles hat ein Ende! Das Jahr 2023, der Spritzgebäck-Vorrat und auch meine Zeit als Kolumnen-Schreiber in den OM-Medien! Nach 10 Jahren ist dies heute mein letzter Beitrag für die Mittwochs-Kolumne „Auf ein Wort“!

Da Aussagen von mir nicht ganz so häufig in der Zeitung stehen wie die von Bürgermeister oder Landrat, war es kein Problem für mich, Kolumne für Kolumne – ganz „old-school“ – fein säuberlich auszuschneiden und in einem alten Schnellhefter aus Lehrerzeiten zu archivieren. Den habe ich mir in den letzten Tagen aus der Schublade geholt und mir noch einmal zu Gemüte geführt, was ich denn in 10 Jahren so alles „verzapft“ habe. Das war durchaus interessant und hat mich häufiger schmunzeln lassen. Es hat mich aber auch in dem Entschluss bestärkt, die Kolumnisten-Tätigkeit an den Nagel zu hängen. Denn das eine oder andere „Lieblingsthema“ wurde doch im Laufe der Jahre immer wieder einmal „aufgekocht“. Da ist es besser, rechtzeitig mit dem Schreiben aufzuhören, bevor die Inhalte „ungenießbar“ werden!

"Bewahrheitet hat sich im Lauf der Jahre auch die alte Lebensweisheit 'Wer austeilt, muss auch einstecken können!'".

Ein Dauerbrenner war beispielsweise das leidige Thema „erweiterte Ladenöffnungszeiten am Sonntag“. Warum müssen Mütter am Sonntagmorgen in Bäckereien hinter der Ladentheke stehen, wo es so gute Aufbackbrötchen gibt? Der 7. Tag soll der Erholung für alle dienen, auch für Bäckereifachverkäufer:innen. Eine Forderung, für die ich mich auch als „Kolumnist i.R.“ immer wieder einsetzen werde!

Bewahrheitet hat sich im Lauf der Jahre auch die alte Lebensweisheit „Wer austeilt, muss auch einstecken können!“. Kritische Mails und Leserbriefe – auch wenn ich sie nicht immer nachvollziehen konnte – haben mir zumindest gezeigt, dass die Kolumne tatsächlich gelesen wird. Heimlich gefreut hat mich der massive „Aufschrei“ gegen meine Ausführungen zum Sommer-Outfit älterer, wohlbeleibter Herren: Strohhut, Bermudas mit Hosenträgern und als i-Tüpfelchen weiße Tennissocken in Halbschuhen oder Sandalen! Trotz des Vorwurfs maßloser Arroganz bleibe ich dabei: Wer so auf die Straße geht, müsste allen Mitmenschen, denen er begegnet, Schmerzensgeld zahlen!

Eine gewisse Traurigkeit kam in der Rückschau auf, als ich feststellen musste, dass keiner meiner genialen Verbesserungsvorschläge aufgegriffen wurde. So muss ich bis zum heutigen Tag mein „katholisches“ Gewissen abtöten, wenn ich ältere und gebrechliche Menschen zum Vechtaer Hauptbahnhof fahre und trotz vorgeschriebenen Fahrtrichtungsgebots „geradeaus“ auf den Busbahnhof abbiege.

Auch das Christkind lag zu meinem Leidwesen wieder am ersten Tag des Weihnachtsmarktes in der Krippe, obwohl es doch – „auf ein Wort!“ – erst an Weihnachten geboren wird! Ihnen allen ein gesegnetes Jahr 2024 mit vielen lesenswerten Kolumnen!


Zur Person:

  • Karl Gierse war viele Jahre Prior des Vechtaer Dominikanerkonventes.
  • Er wirkt in verschiedenen Bereichen der Seelsorge in Vechta und im Oldenburger Land.
  • Den Autor erreichen Sie hier.

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