125 Jahre Edewechterdamm: So feiert ein Ort, der "schon immer etwas anders" war
Mit einem Bildband blickt der Bürgerverein auf die Geschichte des Grenzorts zurück, der zu Friesoythe und Bösel gehört. Die Festlichkeiten am 9. Juli bieten einige Highlights.
Das Wahrzeichen von Edewechterdamm, die Küstenkanalbrücke, befindet sich aktuell im Umbau. Foto: Hahn
Wie alt Edewechterdamm tatsächlich ist, weiß eigentlich niemand. Zumindest waren sich Historiker lange uneinig darüber, weiß der erste Vorsitzende des Bürgervereins, Manfred Gröneweg. Nun feiert der Ort, kurz auch Edamm genannt, in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Dabei richte man sich nach einer Quelle, die davon ausgeht, dass die ersten Siedler 1897 an den Küstenkanal zum Torfabbau kamen. Der Name stammt wohl von einem befestigten Damm, der von Altenoythe durch das Moor nach Edewecht im Nachbarkreis Ammerland führte.
Heute zählt Edewechterdamm auf der Friesoyther Seite rund 850 Einwohner und auf der Böseler Seite circa 200. Der Bürgerverein ist Anfang der 1970er-Jahre entstanden und zählt circa 300 Mitglieder, erzählt Gröneweg, der den vierköpfigen Vorstand anführt. Dass 125 Jahre ein Grund zum Feiern sind, stand fest. "Wegen der Pandemie wussten wir aber lange nicht, ob wir was planen können." Kurzfristig übernahm ein extra gegründeter Festausschuss die Planung. "Die Leute engagieren sich mit Vollgas", lobt der Vorsitzende.
Der Familientag lockt am 9. Juli mit vielen Aktionen
Nachdem das Jux-Turnier im Mai allen viel Spaß gemacht habe und das Pfingstfrühstück mit 150 Leuten ein voller Erfolg gewesen sei, steht am 9. Juli (Samstag) ab 14 Uhr der Familientag mit anschließender Jubiläumsparty an. Nach einem ökumenischen Gottesdienst bieten die örtlichen Vereine verschiedene Angebote rund um den Sportplatz an. Auch der Ortsverein von Süddorf beteiligt sich. Süddorf liegt auf der anderen Seite des Kanals und gehört zu der Gemeinde Edewecht.
Das Pfingstfrühstück war bereits ein voller Erfolg mit rund 150 Gästen. Foto: Bürgerverein Edewechterdamm
Der TuS Süddorf-Edewechterdamm fährt mit sportlichen Aktionen wie einer Hüpfburg und Badminton auf. Des Weiteren bietet der Schützenverein Schießsport für verschiedene Altersgruppen an. Für gute Stimmung bei Kaffee und Kuchen der Landfrauen Edewechterdamm-Ahrensdorf sorgt Volker Lawerenz mit der Drehorgel. Auch ein Spielemobil sei vor Ort. Ein weiteres Highlight für die Kleinen wird ein Minibagger zum Ausprobieren sein. Zudem stellt der Oldtimerclub alte Trecker auf dem Gelände am Sportzentrum aus. Ab 20 Uhr startet die Party im Festzelt.
Edewechterdamm ist "schon immer ein bisschen anders"
Die unpolitische Interessengemeinschaft bringt zudem ein Fotobuch mit Bildern und Geschichten aus 125 Jahren Edewechterdamm heraus. Zum 100-Jährigen gab es bereits eine Chronik, nun sollen die Erinnerungen im Vordergrund stehen, wie an den großen Festumzug mit 6000 Besuchern vor 25 Jahren. Am Familientag können die Bücher erworben werden. Außerdem veranstaltet der Bürgerverein im weiteren Jahr wie üblich eine Radtour, einen Laternenlauf und einen Nikolausmarkt.
Die Sperrung der Küstenkanalbrücke sollte bis dahin erledigt sein. Dass die Sanierung der Kanalstraße in Richtung Bösel samt Radweg zum Jubiläums-Jahr fertiggestellt wurde, nennt Manfred Gröneweg "das Sahnehäubchen obendrauf". Schließlich habe man diese Radanbindung mehr als 20 Jahre lang gefordert. Der Stand des Grenzortes sei nicht immer leicht gewesen.
"Schon immer ein bisschen anders", beschreiben sich die Edammer selbst. "Wir waren mehr Arbeiter durch den Torfabbau, evangelischer durch die Nähe zum Ammerland und wir hatten mehr Zuwanderer durch Gastarbeiter", erläutert Gröneweg. Mittlerweile habe man sich bewusst stärker eingebracht und das Verhältnis zu den Kommunen habe sich gut entwickelt. Gerade bei der sozialen Dorfentwicklung der Kanaldörfer arbeite der Bürgerverein eng mit der Stadt zusammen.