Musikverein Langförden feiert 90-jähriges Bestehen – natürlich mit einem Konzert
Mit Melodien aus Filmen und Serien wie "Blues Brothers", "James Bond", der "Muppets Show" oder "Hawaii Five-O" begeisterten die Musiker ihre 460 Gäste im Festzelt vor dem Langfördener Dom.
Der Musikverein Langförden präsentierte zu seinem 90. Geburtstag die besten Melodien aus Film und Fernsehen. Foto: Heinzel
Lautstarke Zugaberufe und Standing Ovations würdigten jetzt die Leistung des Musikvereins Langförden zum Ende seines Jubiläumskonzertes im Festzelt vor dem Langfördener Dom. Die Musiker feierten das 90-jährige Bestehen ihres Vereins. Schon beim Einmarsch zur Titelmelodie der Serie "Magnum P.I." gab es großen Applaus. "Ich freue mich sehr, dass das Zelt voll ist. Damit habe ich nicht gerechnet", sagte Tobias Kühling, der Vorsitzende des Musikvereins. Er moderierte souverän durch den Abend und dankte dabei auch dem Volksfestverein. Denn dieser habe das Konzert zum Auftakt des Volksfestwochenendes erst möglich gemacht. Eine Zusammenarbeit, die Ortsbürgermeister Dirk Lübbe in seiner kurzen Rede ebenfalls hervorhob: "Ich bin immer wieder begeistert was in Langförden passiert, wenn Vereine zusammenarbeiten."
Musikalisch drehte sich alles um die besten Melodien aus Film und Fernsehen. Unter Dirigent Julian Breen und gemeinsam mit dem Jugendorchester präsentierten die Musiker eine Bandbreite von "Ghostbusters" über die "Muppets Show" bis hin zu "James Bond" sowie aktuellen Stücken aus "The Avengers" oder den "Guardians of the Galaxy". Dabei gab es dynamische und treibende Passagen durch die Filmmusik von "Blues Brothers" und gefühlvolle, sanfte und berührende Momente – etwa bei der Musik von Phil Collins aus dem Disneyfilm "Tarzan".
„Uns ist die Jugendarbeit sehr wichtig. Es ist die Zukunft unseres Vereins.“
Die 460 Besucher brauchten allerdings einen Moment. um sich im Konzert einzufinden. Bei "Ghostbusters" wurde nur zaghaft mitgesungen und es herrschte zu Beginn der ersten Hälfte doch eine gewisse Unruhe, die sich in Richtung Pause aber legte. Die Gäste hörten in der Folge gespannt und aufmerksam zu. Tobias Kühling nutzte seine Moderation um auf die Nachwuchsarbeit hinzuweisen. Er sagte: "Uns ist die Jugendarbeit sehr wichtig. Es ist die Zukunft unseres Vereins.“ Nachwuchsarbeit leisteten die Langfördener über das Jugendorchester und gemeinsam mit dem Musikverein Bakum über eine Erwachsenenbläserklasse. Etwa 20 Erwachsene proben dort seit März – und Interessierte seien nach wie vor willkommen.
In Langförden verwurzelt spielten die Musiker bereits auf dem Schützenfest in Hannover, dem Bremer Freimarkt oder dem Karneval in Düsseldorf. Foto: Heinzel
Georg Lamping erhielt die Ehrennadel in Gold mit Diamanten der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V überreicht. Der 89-Jährige ist seit Jahrzehnten Mitglied im Musikverein Langförden. Foto: Heinzel
Julian Breen dirigierte die über 50 Musiker des Musikvereins und seines Jugendorchesters. Foto: Heinzel
Gemeinsam musizierte der Musikverein und sein Jugendorchester bei einzelnen Stücken während des Konzertes. Foto: Heinzel
Tobias Kühling, Vorsitzender des Musikvereins Langförden, moderierte auch den Konzertabend. Foto: Heinzel
Langfördens Ortsbürgermeister Dirk Lübbe zeigte sich begeistert darüber, was in seinem Ort alles passiert, wenn die Vereine zusammenarbeiten. Foto: Heinzel
Das Konzert nutzte der Verein – neben einem kleinen Blick in die eigene Geschichte mit Auftritten in Langfördens Partnerort Le Cellier, im Weserstadion, beim Schützenfest in Hannover, beim Bremer Freimarkt oder beim Karneval in Düsseldorf – ebenfalls dazu, sein Ehrenmitglied Georg Lamping zu würdigen. Der 89-Jährige wurde durch Ulrich Wichmann, den Vorsitzenden des Musikerbundes Südoldenburg, mit der Ehrennadel in Gold mit Diamanten der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände ausgezeichnet.
Damit hatte Georg Lamping nicht gerechnet, zeigte sich aber erfreut und stolz über die Ehrung. Ihm gefiel der Auftritt seines Vereins, allerdings erhoffte er sich durchaus einen Marsch im Programm. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt. Als Zugabe gab es gleich zwei davon – den "Colonel Bogey March" (bekannt aus dem Film "Die Brücke am Kwai" oder der "Underberg-Werbung") sowie den Marsch der stets beim Abschlussdinner des "Traumschiffes" gespielt wird.
Ein halbes Jahr samt Probenwochenende hatten die Musiker sich auf den Abend vorbereitet, unterbrochen durch Proben und Auftritte für das jährliche Pfingstturnier von BW Langförden, bei dem sie bis zu zehn Nationalhymnen spielen. Während des Jubiläumskonzertes kreierten sie einen TV-Kultabend mit einem Medley aus Melodien der "Lindenstraße", "Herzblatt", "Schwarzwaldklinik", "Traumschiff", "Derrick", dem "Aktuellen Sportstudio" und der "Tagesschau".
460 Gäste lauschten nach einem unruhigen Start gespannt und aufmerksam dem Spiel des Musikvereins Langförden. Foto: Heinzel
Das gefeierte Konzert war für einen Gast auch ein Abschied. Erdbeerkönigin Hanna I. Niemann sorgte für Glamour beim Auftritt ihres königlichen Orchesters. Ihr hat die Musikauswahl sehr gefallen und es sei ein schöner Abschluss ihrer Regentschaft mit rund 40 Terminen. Sie habe ein tolles Jahr gehabt. Einen Tag später übergab sie die Königswürde an ihre Nachfolgerin Michaela Wielenberg aus Damme.
„Ich glaube wir können heute Abend stolz auf uns sein.“
Es war ein umjubeltes Konzert vor dem Langfördener Dom und nach der Reaktion des Publikums zu urteilen – unter ihnen viele Vertreter und Dirigenten von Nachbarvereinen – traf Tobias Kühling den Nagel auf den Kopf, als er zu seinem Orchester meinte: "Ich glaube wir können heute Abend stolz auf uns sein." Immerhin forderte das Publikum mehrfach lautstark und vehement eine Zugabe. Am liebsten hätten die Besucher das Stück "Vogelwiese" gehört und sie stimmten es dann zum Ende des Abends gleich selbst an und sangen es inbrünstig.
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