Mehr als „nur“ Videospiele
Kolumne: Die Generation Z zeigt’s Ihnen – Von der Playstation zu Netflix: „The Last of Us“, „Fallout“ und „Arcane“ zeigen, wie Videospiel-Adaptionen zu echten Serien-Highlights werden.
Tobias Thomes | 02.12.2024
Kolumne: Die Generation Z zeigt’s Ihnen – Von der Playstation zu Netflix: „The Last of Us“, „Fallout“ und „Arcane“ zeigen, wie Videospiel-Adaptionen zu echten Serien-Highlights werden.
Tobias Thomes | 02.12.2024
Zwar bin ich eigentlich nicht die renommierteste Adresse für Serienempfehlungen, aber in diesem Jahr habe ich zu meinem eigenen Erstaunen bereits viele Staffeln hinter mich gebracht. Dabei entdeckt man abseits von den typischen „Ich-schaff-nicht-mal-eine-Folge“-Formaten natürlich auch immer wieder ein paar Ausreißer, die einen kaum ertragen lassen, wenn nach dem Abspann der Cliffhanger kommt. Und davon möchte ich gleich drei Serien empfehlen, die etwas gemeinsam haben: Sie basieren auf Videospielen und sind eher nichts für zart Besaitete. Sicherlich haben einige schon mitbekommen, dass solche Videospiel-Verfilmungen in der Film- und Serienindustrie gerade im Trend liegen. Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass solche Adaptionen bisher fast ausschließlich als Trash-Filme punkten konnten. Der im August veröffentlichte Kinofilm „Borderlands“ verdeutlicht beispielhaft, wieso das so ist. Eine umgeschriebene, „filmreife“ Handlung und namhafte Schauspieler in den Hauptrollen, die sich selbst für wichtiger nehmen, als die Geschichte. Sie kennen nur das Drehbuch, nicht die Spiele. Das Ergebnis ist dann fast immer ein Chaos aus platten Dialogen, unsinnigen inhaltlichen Änderungen und Hauptcharakteren, die sich wie die klischeehaften Versionen ihrer digitalen Vorbilder anfühlen. Die Serie „The Last of Us“ hingegen, die bald ihre zweite Staffel erhalten wird, geht hier einen anderen Weg und hält sich sehr eng an die Handlung des Spiels. So kämpfen die vielschichtigen und tiefgründigen Charaktere Joel und Ellie in einer postapokalyptischen Welt gemeinsam ums Überleben. Das war schon in den Spielen so spannend und emotional, dass bei dem ein oder anderen sicherlich ein paar Tränen flossen. „Es ist, als hätte die Film- und Serienindustrie endlich verstanden, dass erfolgreiche Spiele ihre eigene Sprache sprechen. Und diese Sprache kommt bei vielen Zuschauern an.“ Auch in der Serie „Fallout“ müssen die drei Hauptcharaktere um ihr Überleben kämpfen. Diesmal aber in einem post-nuklearen Amerika, das den Charme der 70er-Jahre versprüht. Doch wegen der atomaren Strahlung lauern hinter jeder Ecke Tod und Tragik. Bei all der Action schafft es die Serie trotzdem, die Zuschauer mit ihrem dunklen Humor und der grenzwertigen Moral zu unterhalten. Eine Formel, die auch schon in den Videospielen funktioniert hat. Und dass es nicht mal unbedingt ein narrativ starkes Spiel als Grundlage für eine gute Serie braucht, zeigt „Arcane“. Solange die wichtigsten Regeln der Videospiel-Welten berücksichtigt werden, kann man auch mit einer umgeschriebenen Handlung eine mitreißende und immersive Story erzählen. Es ist, als hätte die Film- und Serienindustrie endlich verstanden, dass erfolgreiche Spiele ihre eigene Sprache sprechen. Und diese Sprache kommt bei vielen Zuschauern an. Das zeigen auch die Kritiken zu „The Last of Us“, „Fallout“ und „Arcane“. Dabei sind sie nicht nur gute Videospiel-Umsetzungen, sie sind auch einfach richtig gute Serien.Zur Person:
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