„ACCVSED“ machen auf „Dealers Of Doom“ ernst
Der Kulturtipp: Die Wiesbadener Metalcore-Band knallt der Szene ihr Debütalbum um die Ohren – und zeigt die verschiedenen Facetten des Genres.
Julian Röben | 06.08.2025
Der Kulturtipp: Die Wiesbadener Metalcore-Band knallt der Szene ihr Debütalbum um die Ohren – und zeigt die verschiedenen Facetten des Genres.
Julian Röben | 06.08.2025

Cover: ACCVSED/Arising Empire
Atmosphärisch, brachial und emotional – die Wiesbadener Band „ACCVSED“ bietet auf ihrem ersten Langspieler modernen Metalcore, wie er sein sollte. Mit „Dealers Of Doom“ liefert die Band einen beeindruckenden Einstand und zeigt, wie facettenreich das Genre sein kann. Der Sound ist genretypisch geprägt von harten Riffs und schnellen Drums. Zusammengehalten werden die Songs jedoch von der Stimme des Sängers Tino Mehlig. Egal, ob brachiale Screams oder emotionale Gesangseinlagen – Mehlig gibt bei jedem Song die Marschrichtung vor. „Killer of Minds“ ist einer der härteren Songs auf dem Album. Roughere Breakdowns reihen sich hier neben verschiedenen Gitarren-Riffs sowie aggressiven Screams und Shouts ein. Textlich verarbeitet die Band emotionale und tiefgründige Themen, die sich mit einem Komplex aus Schmerz und Hass befassen. Tiefgründig wird es auch auf „Avoider“ oder „Make Sure it Hurts“. Themen wie Verzweiflung, Hilflosigkeit, Verwundbarkeit, aber auch Betrug, Rache und Enttäuschung werden von Mehligs ruhigem, emotionalen Gesang präsentiert. Die Songs verspüren, im Vergleich zu den anderen Brechern, eine freundlichere Grundstimmung – ohne an den notwendigen Stellen an Härte zu sparen. Eine sehr willkommene Abwechslung, die dem Album guttun und für einen hohen Wiederspielwert sorgen. Auch einige Kollegen aus Deutschland sind auf der Platte zu hören: Auf „Don’t Let Me Fall Apart“ gibt es ein Feature mit der Essener Metalcore-Band „The Narrator“, die im letzten Jahr ihr Erstlingswerk veröffentlicht hat. Die Fusion der Bands erschafft einen Sound, in dem sich Nuancen beider Bands wiederfinden lassen. Auf „Total Eclipse of Self“ featuren „Cypecore“ und sorgen für einen melodischen Death-Metal-Anstrich. Die volle Bandbreite an harten Metalcore aus Breakdowns, intensiven Gitarren und dröhnendem Bass gepaart mit lauten, aggressiven Vocals gibt es auf dem titelgebenden Track „Dealers of Doom“. Gnadenlos beschreiben ACCVSED den Untergang und lassen dabei nur kurz vor Ende des Songs eine kurze Verschnaufpause, um anschließend noch einmal genauso hart zurückzukommen. Mit „Obsidian“ endet das Album genauso, wie es mit „Day of the Locust“ angefangen hat: brachial, hart und atmosphärisch. Die letzten Zeilen ihres Debüts „Time ahead is a gift / Watch the narrative shift / Obsidian“ („Die vor uns liegende Zeit ist ein Geschenk / Beobachte, wie sich die Erzählung verändert / Obsidian“) geben die Hoffnung, dass es nicht bei diesem einen Album bleiben wird – zum Glück! Mit ihrem ersten Album liefern ACCVSED ein Werk ab, das sich sehen lassen kann. Es ist starker, moderner Metalcore, der mal ruhig und emotional, mal laut und aggressiv sein kann – aber immer mit Tiefgang. Die Band ist endgültig in der Szene angekommen und macht Lust auf mehr.
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