Umsatz bei Pferde-Auktionen ist sprunghaft gestiegen
Der Oldenburger Pferdezuchtverband verbucht ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr. Was sich vor allem auszahlt, sind die Fortschritte bei der Digitalisierung.
Thomas Speckmann | 24.03.2022
Der Oldenburger Pferdezuchtverband verbucht ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr. Was sich vor allem auszahlt, sind die Fortschritte bei der Digitalisierung.
Thomas Speckmann | 24.03.2022
Die Erlöse bei den Versteigerungen in Vechta sind gestiegen. Dabei werden sogar bundesweite Rekorde aufgestellt. Mit einem Preis von 450.500 Euro ist „Superb“ die teuerste 3-jährige Stute, die jemals auf einer Verbandsauktion zugeschlagen wurde. Foto: OLD Art
Im Oldenburger Pferdezentrum in Vechta laufen die Vorbereitungen für die Frühjahrs-Elite-Auktion. Die Pferde haben ihre Boxen bezogen, das Training nimmt Fahrt auf, die potenziellen Käufer sind zum Ausprobieren eingeladen. Die Hoffnung auf gute Geschäfte ist groß bei den Gastgebern. Der Oldenburger Pferdezuchtverband möchte gleich mit der ersten Versteigerung am 2. April an die Vorjahreserfolge anknüpfen. Die Verbandsführung blickt in diesen Tagen äußerst zufrieden auf das Geschäftsjahr 2021 zurück. Nicht nur die Auktionserlöse können sich sehen lassen, auch die Zahl der Mitglieder sowie der eingetragenen Stuten und Fohlen wächst. „Die Arbeit hat sich erstklassig weiterentwickelt. Das solide Fundament bietet optimale Bedingungen für die Gestaltung der Zukunft“, sagt Geschäftsführer Heiner Kanowski. Über seine Vermarktungsgesellschaft hat der Verband ein sehr erfolgreiches Jahr verbucht. Insbesondere durch die Einnahmen aus den Auktionen beläuft sich der Umsatz auf rund 13,9 Millionen Euro. Das sind 3,9 Millionen Euro beziehungsweise fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit gehen höhere Erlöse für Züchter und Aussteller beim Handel mit Fohlen, Hengsten und Reitpferden einher. Bei der letzten Herbst-Auktion hat die Gesellschaft zudem einen bundesweiten Rekord aufgestellt. Mit einem Preis von 450.500 Euro ist „Superb“ die teuerste 3-jährige Stute, die jemals auf einer Verbandsauktion zugeschlagen wurde. Zwei renommierte deutsche Dressurställe hatten sich ein spannendes Duell um die Secret-Welt-Hit II-Landadel-Tochter aus der Zucht von Lambertus Schnieder aus Molbergen geliefert. Ein Zeichen der Verbandsstärke ist auch die Mitgliederzahl. Sie hat die nächste Tausender-Hürde genommen. Der Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes und der Springpferdezuchtverband Oldenburg-International vereinen insgesamt 9370 Züchter. Das sind 264 Mitglieder mehr als im Vorjahr, die für die Oldenburger Zucht gewonnen werden konnten – ein Plus von rund 3 Prozent. Mit den Mitgliedern ist auch die Zahl der Tiere im Oldenburger Pferdezuchtverband gewachsen. Im vergangenen Zuchtjahr waren insgesamt 12.157 Stuten registriert. Das bedeutet einen Anstieg von mehr als 5 Prozent. Auch bei den Fohlen zeigt sich ein Aufwärtstrend. Ihre Zahl beläuft sich auf 7331 Stück. Hier wird eine Steigerung von 238 Fohlen, ein Plus von etwa 3,5 Prozent, gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Um die nächsten Sprünge zu machen, muss sich der Verband weiterhin auf neue Rahmenbedingungen einstellen. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie nimmt die Digitalisierung immer mehr Raum in der täglichen Arbeit ein. Das bekommen Kanowski und sein Team zu spüren: „Das Online-Geschäft und der Online-Service werden bestimmend für die Zukunft sein. Hier wollen wir besser werden.“ In den vergangenen 2 Jahren ist die Digitalisierung bereits schrittweise ausgebaut worden, etwa durch die Erstellung von Bewertungsprofilen oder ganz aktuell die Einführung eines Anpaarungsprogramms. Mit Erfolg, wie der Geschäftsführer rückblickend feststellt: „Nie zuvor haben so viele Züchter und Freunde unsere Internetpräsenz besucht, nie zuvor so viel Zeit auf unserer Homepage verbracht.“ Welche Popularität die Oldenburger Zucht auf internationaler Ebene besitzt und wie wichtig gerade die Online-Präsenz ist, verdeutlicht der Verband anhand der Vorstellung eines Auktionspferdes: Der Werbefilm sei rund 120.000 Mal aufgerufen worden. Schon kurz nach der Ausstrahlung habe ein Pferdefreund aus Südkorea in der Geschäftsstelle angerufen, weitere Informationen eingeholt und seine Reise nach Vechta gebucht. Die Grundlage für den Gesamterfolg seien die Oldenburger Züchter, die ihre Stuten und deren Ahnentafeln hegten und pflegten. Sie würden ein herausragendes Image auf der internationalen Bühne des Reitsports genießen, lobt Kanowski. Er hebt das gute Miteinander von Züchtern und Mitarbeitern hervor und kommt zu dem Schluss: „Der Oldenburger Pferdezuchtverband funktioniert.“9370 Züchter sind im Verband organisiert
„Nie zuvor haben so viele Züchter und Freunde unsere Internetpräsenz besucht, nie zuvor so viel Zeit auf unserer Homepage verbracht.“Heiner Kanowski, Geschäftsführer des Oldenburger Pferdezuchtverbands
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