Schüler lernen Fischereiwirtschaft kennen
Nutzungskonflikte und Einschränkungen der Fanggebiete machen es der Branche schwer. Kinder und Jugendliche sollen nun Lösungsvorschläge entwickeln.
Sarah Frerich | 25.11.2024
Nutzungskonflikte und Einschränkungen der Fanggebiete machen es der Branche schwer. Kinder und Jugendliche sollen nun Lösungsvorschläge entwickeln.
Sarah Frerich | 25.11.2024

Bei einer Kutterfahrt bekommen Schüler einen Einblick in den Beruf des Fischers. Universität Vechta/Mispireta
Welche Meerestiere leben eigentlich in der Nordsee? Wie funktioniert die Meeresfischerei? Und wie sieht die Arbeit in der Fischwirtschaft aus? Das neue Bildungsprojekt „Außerschulische Lernorte in der Fischereiwirtschaft“ der Universität Vechta soll Schülern und Schülerinnen Einblicke in den Beruf des Fischers geben und ihnen den Austausch mit Experten vor Ort ermöglichen. Die Kinder und Jugendlichen sollen Berufsmöglichkeiten sowie die Erzeugung von Lebensmitteln in der Branche kennenlernen, wie die Universität Vechta erklärt. Darüber hinaus sollen die Schüler im Rahmen des Projektes regionale Zusammenhänge ergründen und mit eigenen Projekten Lösungsstrategien und Fragestellungen entwickeln. Das Pilotprojekt werde vom hauseigenen Kompetenzzentrum „Regionales Lernen“ umgesetzt, schreibt die Uni. Das Kompetenzzentrum habe neben den Bildungsangeboten auch das Bildungsnetzwerk zur Fischwirtschaft geknüpft. Das Pilotprojekt sei mittlerweile erfolgreich zu Ende gegangen. Nun schließe sich das neue Projekt „Lernen und Arbeiten in der Fischwirtschaft – erlebnisorientiert und engagiert“ an. Doch warum braucht es solch ein Projekt überhaupt? Die Nordseefischerei stehe vor großen Herausforderungen, weiß die Uni. Dazu zählen unter anderem eine alternde Fangflotte, zunehmende Einschränkung der Fanggebiete, Nachwuchssorgen sowie Nutzungskonflikte in der Nordsee. Trotzdem steige die Nachfrage nach Fischereierzeugnissen an. Die Fischerei für die Region stelle dazu auch ein wichtiges maritimes Erbe dar, welches die wesentliche Basis für den Tourismus an der Küste sei. Das neue Projekt soll Kinder und Jugendliche aktiv in solche Prozesse einbinden: Gemeinsam mit Schulen und außerschulischen Institutionen werden im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Bildungsangebote zum handlungsorientierten Lernen in der Fischwirtschaft und zum regionalen Engagement etabliert. Angedacht sind, wie die Universität Vechta bekannt gibt, Aktionstage auf Hafenfesten, öffentliche Ausstellungen, eigene Forschungsprojekte oder Schülerfirmen mit einer maritimen, fischereibezogenen Ausrichtung. Das Kompetenzzentrum „Regionales Lernen“ begleite und unterstütze Schulen dabei, das Thema Fischwirtschaft als regional bedeutsamen Schwerpunkt langfristig in den Unterricht und die Schulkultur einzubinden. Auch eine digitale Bildungsplattform zur Fischwirtschaft befinde sich zurzeit im Aufbau. Mit dieser soll das Angebot an entsprechenden Unterrichtsmaterialien ausgebaut werden. Die Plattform soll, so die Bildungseinrichtung, interaktive Angebote, Handreichungen für Lehrkräfte, fachliche Hintergrundinformationen und Kontakte zu außerschulischen Bildungseinrichtungen bieten. Alle Schulen im deutschsprachigen Raum sollen das Angebot nutzen können. Der EMFAF biete in seinem Programm für Deutschland Fördermittel für innovative Projekte, die eine nachhaltige Nutzung aquatischer und maritimer Ressourcen gewährleisten. Mit der Projektbewilligung sei das Bildungsprojekt der Universität Vechta das erste, das im Fischwirtschaftsgebiet Niedersächsische Nordseeküste mit Mitteln aus der neuen EU-Förderperiode gefördert wird.Pilotprojekt ist mittlerweile beendet
Gefördert werde das 3-jährige Angebot mit Mitteln des „Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds“ (EMFAF) und des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums; 370.000 Euro seien kalkuliert.Kompetenzzentrum unterstützt
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