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OM-Zukunftsmacherin 2023: Ausprobieren, machen und beharrlich sein

Zwei erfolgreiche Frauen der LzO: Tanja-Vera Asmussen und Christina Jämmrich erzählen über ihren beruflichen Weg.

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Erfolgreiche Frauen bei der LzO: Die stellvertretende Direktorin Unternehmenskunden, Christina Jämmrich (links), und Vorständin der LzO, Tanja-Vera Asmussen (rechts). Foto: LzO

Erfolgreiche Frauen bei der LzO: Die stellvertretende Direktorin Unternehmenskunden, Christina Jämmrich (links), und Vorständin der LzO, Tanja-Vera Asmussen (rechts). Foto: LzO

Dass Frauen heutzutage Führungspositionen einnehmen oder im Vorstand vertreten sind, ist mittlerweile an vielen Stellen zu sehen. „Das war vor 30 Jahren noch nicht so“, sagt Tanja-Vera Asmussen, Privatkunden-Vorständin der LzO und stellv. Vorstandsvorsitzende. Sie ist in der Firmengeschichte der LzO die erste Frau, die Vorständin geworden ist.

1986 hat sie ihre Ausbildung bei der LzO begonnen und ist dort groß geworden. Obwohl sie zwischenzeitlich in Frankfurt gearbeitet hat, ist sie gerne zu dem Oldenburger Bankenhaus zurückgekehrt. „Damals war es noch mehr als heute so, dass Frauen nach der Ausbildung kleine Karriereschritte gegangen sind. Bis ins Führungssegment zu kommen, hat es in der Zeit äußerst selten gegeben. Es gab somit auch wenig Vorbilder“, sagt sie.

Vorständin der LzO: Tanja-Vera Asmussen Foto: LzOVorständin der LzO: Tanja-Vera Asmussen Foto: LzO

„Wie sich einige Dinge und Wege im Leben fügen, besteht manchmal aus einer Mischung aus Schicksal, Fügung, aber auch Glück“, sagt Tanja-Vera Asmussen. „Natürlich muss man in dem, was man tut, fachlich gut sein, das bedeutet, die erforderliche Qualifikation zu haben und ausgeprägt engagiert zu sein“, fügt sie hinzu. Sie hatte aber auch das Glück, dass sie oft Kollegen an ihrer Seite hatte, die früh erkannt haben, dass etwas in ihr steckt, was sie selbst zu dem Zeitpunkt noch nicht so gesehen hat.

Die heutige Vorständin ist aus der Mitarbeitervertretung entsprungen und hat einige Jahre als Personalratsvorsitzende bei der LzO gearbeitet. Hier hat sie sich immer wieder die Frage gestellt: „Was muss man machen, wenn man wirklich etwas verändern möchte?“ Ihr war schnell klar, dass man dafür die großen Hebel bedienen muss. Damit einher ging die Frage, wie man dort hinkommt. „Ich bin diesen Weg aber nicht alleine gegangen, ich hatte Wegbegleiter, die mich unterstützt haben“, erinnert sie sich. Sie haben die Ammerländerin darin bestärkt, ihrem Ziel in kleinen Schritten „step by step“ näher zu kommen.

"Herausforderungen sind dafür da, um an ihnen zu wachsen."Tanja-Vera Asmussen

So schaut sie heute auf einen Karriereweg, auf dem sie über 30 Jahre an verschiedenen Positionen Berufserfahrung gesammelt hat. Dabei hat sie festgestellt, dass man an jeder Stelle etwas bewirken kann, egal auf welcher Hierarchiestufe. „Ich kann und möchte jeden ermutigen, seine Chancen zu nutzen “, sagt sie mit Blick darauf, dass nur viele kleine Räder ein großes in Bewegung setzen. „Ein großes Rad kommt ohne ein kleines erst gar nicht in Bewegung. In meinem Berufsleben habe ich gelernt, dass man zusammen viel bewirken und als Team zu einem guten Ergebnis beitragen kann.“

Das würde sie gerne vielen Frauen auf ihren Weg mitgeben. „Man muss nicht immer alles sofort können und alleine schaffen.“ „Man wächst mit seinen Aufgaben und muss seinen Weg nicht akkurat planen, sondern ihn in kleinen Schritten gehen“. Nicht nur das große Ganze zu sehen bringt mit sich, dass man sich keinem Druck aussetzt. Den Fokus auf seine aktuelle Aufgabe zu legen, bringe automatisch den nächsten Karriereschritt.


Alle Informationen zur Zukunftsmacherin 2023 finden Sie auf unserer Themenseite.


„Herausforderungen sind dafür da, um an ihnen zu wachsen“, weiß auch Tanja-Vera Asmussen. Mit diesem und dem Wissen, ein gutes Team hinter sich zu haben, erinnert sie sich an die Herausforderung eines großen Projektes innerhalb der LzO. Das hat ihr den Mut gegeben, sich dem Projekt anzunehmen und es erfolgreich umzusetzen. „Es hat auch viele Frauen nach vorne gebracht.“ Entscheidend war aber, es nicht alleine schaffen zu müssen.

Stellvertretende Direktorin Unternehmenskunden: Christina Jämmrich Foto: LzOStellvertretende Direktorin Unternehmenskunden: Christina Jämmrich Foto: LzO

Durch die vielen Erfahrungen, die sie sammeln durfte, hat sie sich schließlich auch zugetraut, die Position der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden als Frau in einer Männerriege anzunehmen. Tanja-Vera Asmussen ist der Überzeugung, dass man im Leben vieles lernen kann. „Das hört nie auf. Lebenslanges Lernen gibt es in jeder Hierarchiestufe“, weiß sie. Wichtig ist aber ein Umfeld, das zuträglich ist und das Fehler zulässt. „Fehler gehören zum Wachsen dazu.“ Gestärkt hat Tanja-Vera Asmussen, dass sie auf ihrem Weg nie alleine war. Ihre Mutter sagte einmal: „Es ist nicht wichtig, was vor dir liegt, sondern wer hinter dir steht.“

"Ausprobieren, machen und eine Portion Beharrlichkeit mitbringen."Christina Jämmrich

Der Anteil von Frauen in höheren Positionen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Tanja-Vera Asmussen meint, dass an den Stellen, an denen in Unternehmen Weichen gestellt werden, gerne mehr Frauen zu finden sein sollten. Sie führen ihre Aufgaben mit anderen Eigenschaften aus, als Männer. „Frauen sind an einigen Stellen empathischer und gefühlsbetonter“, weiß die Vorständin aus eigener Erfahrung. Um gewisse Posten bekleiden zu können, ist jedoch ein fachliches Wissen und Können unabdingbar, egal ob Mann oder Frau. Tanja-Vera Asmussen und Christina Jämmrich übernehmen in ihren Positionen viel Verantwortung.

Einen Ausgleich, um vom Arbeitsalltag wieder zu sich zu finden, sehen die beiden Frauen im Sport und in der Meditation. „Zu jeder Anstrengung – sei es im beruflichen oder im privaten – gehört eine Phase der Entspannung“, ist Tanja-Vera Asmussen überzeugt. In Bezug auf die Herausforderungen, denen sie sich stellen, wissen beide Frauen, was sie in vergleichbaren Situationen gestärkt hat. „Routine bringt mehr Zuversicht“, sagt Tanja-Vera Asmussen. Sie wünscht jedem jungen Menschen einen Unterstützer, der ihn begleitet und ihm hilft, so wie sie es an einigen Stellen ihrer Karriere selber erfahren durfte.


Hintergrund:

  • Die OM-Medien zeichnen 2023 zum zweiten Mal eine Entscheiderin aus dem Oldenburger Münsterland, die in besonderer Weise die gesellschaftliche Entwicklung vorantreibt, mit dem Award "OM-Zukunftsmacherin" aus.
  • Die Auszeichnung findet am 29. Juni in Thüle statt.
  • Gesucht wird aus 100 Kandidatinnen eine Nachfolgerin für Sarah Dhem aus Lastrup, die 2022 den Preis entgegengenommen hat.
  • Alles zur Vorgeschichte, zur Jury und zu Vernetzungsmöglichkeiten finden Sie hier.

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