Kein Börsengang mehr: Die OLB wird an die Targobank-Holding verkauft
Nach dem Komplettverkauf gehört die einstige Regionalbank OLB zur französischen Crédit Mutuel Alliance Fédérale-Gruppe. Für die OLB-Kunden soll sich durch die Übernahme nichts ändern.
Die OLB wird an die Targobank verkauft. Damit gehört sie zur französischen Bankengruppe Crédit Mutuel Alliance Fédérale - neuntgrößte Bank in der Eurozone. Foto: Kühn
Die Oldenburgische Landesbank (OLB) hat einen neuen Eigentümer. Kurz nach Mitternacht am 20. März (Donnerstag) teilte die Bank mit, dass die Gesellschafter der Bank eine Vereinbarung über den Verkauf des gesamten Aktienkapitals der OLB an die TARGO Deutschland GmbH, eine Holding-Tochtergesellschaft der Crédit Mutuel Alliance Fédérale-Gruppe, getroffen haben. Gesellschafter der OLB sind seit dem Jahr 2017 Finanzinvestoren mit der US-Beteiligungsgesellschaft Apollo als Hauptakteur. Die Crédit Mutuel ist eine führende französische Genossenschaftsbank und gemessen an ihrer Bilanzsumme die neuntgrößte Bank in der Eurozone. Die Transaktion unterliegt noch den üblichen Genehmigungen der Aufsichtsbehörden.
Mit dem Komplettverkauf wurden auch die Pläne der Gesellschafter ad acta gelegt, die OLB für einen Börsengang fit zu machen. In den vergangenen Jahren war das Geldinstitut durch den Vorstandsvorsitzenden Stefan Barth in allen Bereichen auf Rentabilität getrimmt worden. Sichtbar wurde das nach außen durch die vielfache Schließung von Filialen und Standorten der Bank in ihrem ursprünglichen Stammgebiet, dem Weser-Ems-Raum.
Hat die OLB in den vergangenen Jahren „börsenfein“ gemacht, jetzt ist die Bank komplett verkauft: Vorstandsvorsitzender Stefan Barth. Foto: Reinhold
Mit Zukäufen, wie etwa der Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank, des Bankhauses Neelmeyer oder zuletzt der Degussa Bank machten die Oldenburger Schlagzeilen und zuletzt ihre neue, bundesweite Ausrichtung deutlich. Die Bank arbeitet mit einem Stamm von inzwischen 1 Million Kunden. Die Bilanzsumme ist unter Barth auf mehr als 30 Milliarden Euro gewachsen.
Die Targobank ist seit annähernd 100 Jahren auf dem deutschen Bankenmarkt aktiv. Sie betreut 3,8 Millionen Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden. Sie hat rund 340 Standorte in mehr als 250 Städten in Deutschland. Der Schwerpunkt im Privat-, Geschäfts- und Firmenkundengeschäft liegt laut Mitteilung „auf einfachen, attraktiven Bankprodukten“.
Für Privat- wie Geschäftskunden der OLB soll sich nichts ändern
Langfristig, so heißt es in der Mitteilung, werde die OLB „voraussichtlich stärker von einem Verkauf profitieren als von einem ursprünglich geplanten Börsengang“. Die Übernahme soll die Fähigkeit der einstigen Regionalbank zur Finanzierung ihres künftigen Wachstums durch das starke Rating der Crédit Mutuel Alliance Fédérale und den Zugang zu den Kapitalmärkten deutlich verbessern. Neben Frankreich ist Deutschland der zweite Kernmarkt der Crédit Mutuel und eine ihrer wichtigsten Wachstumsregionen.
Die neuen Eigentümer betonen in der Mitteilung die uneingeschränkte Unterstützung für die strategische Ausrichtung der OLB. Die geplante Übernahme wird auch vom Management begrüßt.
Für die Kunden der OLB soll sich laut Mitteilung nichts ändern: „Privat- als auch Geschäftskunden werden weiterhin den gewohnt hohen Servicestandard genießen“.
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