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Erdbeersaison: Hier wird im OM bereits gepflückt

Im Oldenburger Münsterland startet die Erdbeerernte – mit Unterstützung modernster Technik. Und auch die Amtszeit von Erdbeerkönigin Thu-Ha geht dem Ende zu. So hat sie das vergangene Jahr erlebt.

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Erdbeeren im Griff, Krone auf dem Kopf: Die 17.  Erdbeerkönigin des Oldenburger Münsterlandes, Thu-Ha. Do durfte die ersten Früchte des Jahres auf dem Hof Osterloh  bereits probieren. Foto: Biegel

Erdbeeren im Griff, Krone auf dem Kopf: Die 17.  Erdbeerkönigin des Oldenburger Münsterlandes, Thu-Ha. Do durfte die ersten Früchte des Jahres auf dem Hof Osterloh  bereits probieren. Foto: Biegel

Seit 2 Wochen werden sie auf dem Erdbeerhof Osterloh bereits gepflückt: Rot, saftig und unheimlich süße Erdbeeren sind ab sofort wieder in aller Munde. „Und die Nachfrage ist weiter hoch“, wissen Alicia, Alexander und Ulrich Osterloh. Der gleichnamige Hof in Hagstedt ist seit Jahrzehnten einer der größten Erdbeerproduzenten in Deutschland. Ab 2026 wird sich hier jedoch einiges grundlegend ändern.

„Im geschützten Anbau können wir bis in den November hinein ernten – das ist einer der großen Vorteile.“

Ulrich Osterloh, Inhaber des Erdbeerhof Osterloh

„Für uns ist die Ernte eigentlich bald schon wieder vorbei“, lacht Ulrich Osterloh. Die letzten dicken, roten Früchte an den Erdbeerpflanzen im Gewächshaus sollen in diesen Tagen geerntet werden. Dann geht es in den Erdbeertunneln weiter. „Bis Anfang November ist hier eine Ernte möglich“, erzählt der Landwirt. Möglich macht dies modernste Technik und KI, die auf dem Hof vermehrt zum Einsatz kommt. Auch, um den Erdbeeranbau effizienter, nachhaltiger und ertragsreicher zu gestalten.

Denn: Im Hauptproduktionsland Niedersachsen werden nach Angaben des Landesamtes für Statistik immer weniger Erdbeeren geerntet. Im vergangenen Jahr kam eine Menge von rund 27.000 Tonnen zusammen. Ein Minus in Höhe von knapp 17 Prozent im Vorjahresvergleich.

Modernste Technik im Gewächshaus: Hier wird bereits bald ein zweites Mal geerntet, unter anderem mit Unterstützung KI-gesteuerter Technik. Foto: BiegelModernste Technik im Gewächshaus: Hier wird bereits bald ein zweites Mal geerntet, unter anderem mit Unterstützung KI-gesteuerter Technik. Foto: Biegel

Familie Osterloh zieht nun die Konsequenz: In diesem Jahr pflanzt und erntet der Hof letztmalig im Freiland. „Ab 2026 stellen wir die Produktion komplett auf Tunnel um“, so Ulrich Osterloh.  Aktuell wird auf 11,2 Hektar wettergeschützter Fläche produziert. Langfristig sei ein weiterer Ausbau geplant, sagt auch Alicia Osterloh. „Aber alle nach und nach“, ergänzt Urich Osterloh.

Für den Landwirt liegen die Vorzüge des Anbaus unter begehbaren Schutzabdeckungen aus Kunststoff dabei klar auf der Hand: „Wir können hier witterungsunabhängig produzieren, haben einen deutlich geringeren Wasserverbauch als im Freiland, die Erdbeeren wachsen nicht mehr auf dem Boden, sondern in langen Pflanzkästen – gefüllt mit einem nachwachsenden Kokossubstrat“, erklärt der 64-Jährige. Zudem könne das Klima in den Tunneln gezielt gesteuert werden, durch integrierte Heizungsaggregate sogar bei Frost produziert werden. Und: Der Einsatz von Insekti-, Herbi- und Fungiziden falle im geschützten Anbau deutlich geringer aus. „Nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich“, sagt Ulrich Osterloh.

Aus diesem Grund arbeite der Betrieb auch viel mit Nützlingen, die durch KI-basierte Technik gezielt auf die Pflanzen aufgebracht werden.  Zudem wachsen die Erdbeerpflanzen in etwa einem Meter Höhe. Das mache das Ernten rückenschonender, so Osterloh weiter – ein echtes Plus auch, wenn es um die Gewinnung von Saisonkräften gehe. Denn die werde von Jahr zu Jahr schwieriger. Zudem steige die Pflückleistung, die reifen Früchte seien leichter zu erkennen. Und trotzdem: „Die Zukunft sehen wir in Pflückroboter“, ist sich Ulrich Osterloh sicher. „Aber alles zu seiner Zeit.“

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Auch, wenn die Erdbeerernte in diesen Tagen im OM erst so richtig losgeht – für eine neigt sich ein ganz besonderes Jahr bald dem Ende zu: Denn im Juli wird beim Volksfest in Langförden die mittlerweile 18. Erdbeerkönigin des Oldenburger Münsterlandes und damit Nachfolgerin von Thu-Ha I. gekrönt. „Es ist Wahnsinn, wie schnell das Jahr um war“, sagt die Vechtaerin.

Rund 40 Termine hat die Vertreterin des größten Erdbeeranbaugebietes Deutschlands dann wahrnehmen dürfen. Das Highlight der 26-Jährigen: die Grüne Woche in Berlin. Im Juni geht es dann noch einmal in die Hauptstadt, zum kleinen Stoppelmarkt in der niedersächsischen Landesvertretung. „Ich hatte ein wirklich tolles Jahr, habe viele Menschen kennenlernt und bin ganz stolz, dass ich eine so schöne Region für ein Jahr repräsentieren durfte“, so Thu-Ha Do.


Info:

  • Ab sofort nimmt Team Erdbeerkönigin übrigens auch wieder Bewerbungen für das Amt der 18. Erdbeerkönigin entgegen. „Wer Interesse hat, kann sich ganz einfach online unter www.erdbeerkönigin.de bewerben“, sagt Anja Muhle. Gekrönt wird die neue Hoheit dann am 19. Juli in Langförden.
  • Mehr Infos dazu gibt es auch auf Instagram unter „die_erdbeerkönigin“ oder direkt über den nebenstehenden QR-Code.  

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