Energiegesellschaft Bakum bedauert fehlende Rahmenbedingungen für Energy Sharing
Ganz reibungslos lief das vergangene Jahr für die Modellkommune nicht. Die Abschaltungen von Windkraftanlagen etwa führen zu Einbußen.
Georg Rosenbaum | 07.11.2025
Ganz reibungslos lief das vergangene Jahr für die Modellkommune nicht. Die Abschaltungen von Windkraftanlagen etwa führen zu Einbußen.
Georg Rosenbaum | 07.11.2025

Aufsichtsrat und Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum eG: (von links) Dominik Linnenweber (Aufsichtsrat), Jan Hoyer (Vorstand), Ingrid Tebbe (Aufsichtsrat), Professorin Dr.-Ing. Astrid Nieße (Referentin), Carolin Grieshop (ausscheidendes AR-Mitglied), Ingo Ruhe (Aufsichtsrat) und Olaf Büssing (Vorstand). Foto: Rosenbaum
Die Energiegesellschaft Bakum hat sich zum Ziel gesetzt, weiterhin die Energiewende voranzutreiben. Die Vorstände der Energiegenossenschaft, Olaf Büssing und Jan Hoyer, berichteten über die Aktivitäten im Jahr 2024. Die Gemeinde Bakum ist Modellkommune für Energy Sharing in Deutschland. 40 Haushalte beteiligen sich am Projekt. Von ihnen wird erfasst, wie viel Strom sie mit ihren Solaranlagen einspeisen und wie hoch ihr Verbrauch ist. Die Teilnehmer des Modellprojektes können dies in einer App verfolgen. Ganz reibungslos habe dies am Anfang noch nicht funktioniert, erklärte Vorstand Jan Hoyer. Das Thema Energy Sharing sei aber „hochspannend“, weil auf diese Weise Haushalten und Unternehmen günstiger Strom aus erneuerbarer Energie zur Verfügung gestellt werden könne. Olaf Büssing erklärte, dass dieses Thema auch bei vielen anderen Kommunen auf großes Interesse stoße. Die Vorstände der Energiegenossenschaft hätten das Energy Sharing außerdem Projektierern und Unternehmen vorgestellt. Ziel sei es, sich möglichst breit zu vernetzen, sagte Hoyer. Leider fehlten in Deutschland die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Energy Sharing umzusetzen, bedauerte Hoyer. Die Bakumer Energiegenossenschaft will auch mit anderen Energiegenossenschaften kooperieren. Dazu arbeitet sie mit der Geno Projektentwicklung (GPE), einem Zusammenschluss von 20 Energiegenossenschaften zusammen. Wie die Synergien von Energiegenossenschaften zum Vorteil aller genutzt werden können, stellte der GPE-Geschäftsführer Stefan Brinkmann vor. Vorstand Hoyer berichtete über das Ergebnis der Windkraftanlagen im Jahr 2024. Es fällt aufgrund von Abschaltungen geringer aus als im Jahr 2023. Außerdem gab es im Jahr 2024 erheblich mehr „Mahd-Abschaltungen“ als in 2023. Aufgrund von Auflagen des Landkreises Vechta mussten die Anlagen 3 Tage nach dem Pflügen und Ernten der Flächen ausgeschaltet werden. Dies habe zu „deutlich geringeren Energieerträgen“ geführt, bedauerte Hoyer. Der handelsrechtliche Überschuss sank in 2024 auf 56.987 Euro (Vorjahr 114.849 Euro). Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat stellte sich die Vorsitzende Carolin Grieshop nicht wieder zur Wahl. Für sie wurde Ingrid Tebbe in den Aufsichtsrat gewählt.Bakumer wollen mit anderen Energiegenossenschaften kooperieren
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