Deko-Händler Depot beantragt Insolvenz
Im Oldenburger Münsterland ist eine Filiale in Vechta am Falkenweg von der Entwicklung betroffen. Insgesamt gibt es mehr als 500 Geschäfte mit 4400 Mitarbeitern.
DPA, Meike Oblau | 17.07.2024
Im Oldenburger Münsterland ist eine Filiale in Vechta am Falkenweg von der Entwicklung betroffen. Insgesamt gibt es mehr als 500 Geschäfte mit 4400 Mitarbeitern.
DPA, Meike Oblau | 17.07.2024

In Vechta betreibt Depot eine Filiale am Falkenweg. Sie ist weiterhin geöffnet. Foto: Oblau
Der Deko-Händler Depot ist in vielen Innenstädten zu finden – nun hat das Unternehmen aus Franken Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Amtsgericht Aschaffenburg bewilligte ein Schutzschirmverfahren für das Einzelhandelsunternehmen namens Gries Deco Company GmbH und bestellte einen vorläufigen Sachwalter sowie einen vorläufigen Gläubigerausschuss, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Im Oldenburger Münsterland betreibt das Unternehmen eine Filiale in Vechta am Falkenweg. Bis vor wenigen Jahren gab es auch ein Geschäft in Cloppenburg. Zur Zukunft einzelner Filialen wollte sich das Unternehmen zunächst nicht äußern. Die Filiale in Vechta ist weiterhin geöffnet. Das Insolvenz-Schutzschirmverfahren soll in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger schützen. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren. Ihr wird allerdings ein Anwalt als sogenannter Sachwalter zur Seite gestellt. Bei der Handelskette aus dem unterfränkischen Niedernberg mit ihren 500 Geschäften gab es bereits in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten. Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte Depot einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Die Zahl der Filialen stieg von 109 auf 500, der Umsatz kletterte gewaltig. Die Gewinne wuchsen aber nicht im gleichen Tempo, im Gegenteil: Das Unternehmen machte Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dato mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt. Nach Unternehmensangaben erwirtschaftete die Gries Deco Company GmbH zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Angaben zu Gewinn oder Verlust wurden nicht gemacht. Zum Unternehmen zählten etwa 4400 Beschäftigte und mehr als 300 Filialen in Deutschland. „Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen“, sagte Christian Gries laut Mitteilung. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens soll uneingeschränkt weiterlaufen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien bis September gesichert. Ziel sei es, spätestens zum Jahreswechsel einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens zu haben.Aggressiver Expansionskurs nach Einstieg von Migros
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