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Bernd Stolle sieht eine Region im Wandel

Touristische Entwicklungskonzepte und ein Regionales Infrastrukturentwicklungskonzept (RIEK) werden erarbeitet. Gästeführer werden dringend gesucht, ebenso Fachkräfte für die Gastronomie.

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Wandern und Rad fahren: Dies sind laut Bernd Stolle wichtige touristische Grundlagen des Erholungsgebietes Dammer Berge. Foto: Heinzel

Wandern und Rad fahren: Dies sind laut Bernd Stolle wichtige touristische Grundlagen des Erholungsgebietes Dammer Berge. Foto: Heinzel

Bernd Stolle, der Geschäftsführer der Tourist-Information Erholungsgebiet Dammer Berge, spricht von einer Region, die sich im Wandel befindet und auf aktuelle Herausforderungen eine Antwort finden muss. Zwei touristische Entwicklungskonzepte seien in Arbeit. Dort würden Schwächen und Stärken der betrachteten Region untersucht. Die Erfahrungen der Pandemie waren sozusagen der Auslöser, alles zu überdenken. Die Dümmer-Weserland-Touristik sei damit durch. Hier sind die Stadt Damme sowie die Gemeinde Goldenstedt involviert. Der Verbund OM mit seinen fünf touristischen Destinationen (Erholungsgebiete Barßel & Saterland, Hasetal, Thülsfelder Talsperre und Dammer Berge sowie die Ausflugsregion Nordkreis Vechta) befinde sich mittendrin und will die Arbeit am Konzept bis zum Ende des Jahres beendet haben. Solche Konzepte seien etwa bei der Akquise von Fördermitteln wichtig und könnten neue Impulse geben. 

„Wir sind gut aufgestellt im Bereich Wandern und Radfahren.“

Bernd Stolle, Geschäftsführer Tourist-Information Erholungsgebiet Dammer Berge

Manche inhaltliche Themen sind klar und bilden dabei die Basis, berichtet Bernd Stolle und meint: „Wir sind gut aufgestellt im Bereich Wandern und Radfahren.“ Es gebe aber durchaus Optimierungsmöglichkeiten, und so initiierte er ein Regionales Infrastrukturentwicklungskonzept (RIEK). Dieses diene dem Feintuning und der Qualitätsverbesserung – auch unter der Prämisse, wie man es anders machen könnte. Der Landkreis arbeite derzeit an einem "Masterplan Wandern Vechta" unter Berücksichtigung der Kriterien des Deutschen Wanderverbundes. Er soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Im September 2022 wurde die Räuberroute in Damme eröffnet. 2023 werde ebenfalls im September in Dinklage eine Route eingerichtet. Insgesamt werde der Masterplan schließlich etwa 45 Routen umfassen.

An fünf Bereichen müsste laut Stolle gearbeitet werden

In fünf Bereichen sieht Stolle Handlungsbedarf – und zwar „im Wettbewerb der Radwanderangebote“, in der Unterhaltung und Qualitätssicherung dieser Angebote, der Ausbildung von Gästeführern, der Erhaltung lokaler und regionaler Geschichte sowie der Schaffung von „Orten mit Gesicht und Geschichte“. Die „Alleinstellungsmerkmale der Region“ müssten präziser herausgearbeitet werden. Zudem verweist er auf die ungeheure Vielfalt zwischen dem maritimen Barßel und den Bergen in der „Dammer Schweiz“. Dies gebe es nicht überall. 

Weitere Herausforderungen sind ein Mangel an Gästeführern und Fachkräften in der Gastronomie. Bei Letzterem führe die Situation zur Reduzierung der Öffnungszeiten und der Notwendigkeit für Gäste, zu reservieren. Spontan essen zu gehen, sei eine Seltenheit geworden, berichtet Bernd Stolle. Gästeführer zu finden, ebenfalls ein Problem: „Das Interesse ist nicht mehr da.“ Die Erzbergwerksführungen mussten deshalb eingestellt werden. Vieles werde in dieser Hinsicht künftig digital stattfinden. Eine Entwicklung, bei der etwas verloren gehe. Jeder Gästeführer hätte eine persönliche Note in seine Führungen eingebracht.

„Die Region ist im Wandel.“

Bernd Stolle, Geschäftsführer Tourist-Information Erholungsgebiet Dammer Berge

Bernd Stolle zeigt sich froh darüber, dass der Olgahafen am Dümmer ausgebaut wird. Dort entstünden eine neue Uferpromenade, ein Reisemobilstellplatz sowie ein Inklusionsspielplatz. Am Jugend- und Freizeitzentrum am Dümmer seien ein Spielplatz und ein Niedrigseilgarten entstanden. Ein Hobbitdorf befinde sich derzeit im Bau. „Es tut sich etwas“, meint Bernd Stolle und ergänzt: „Die Region ist im Wandel.“ Dabei verweist er auf den Schub an Besuchern durch den „Marissa Ferienpark“ und meint: „Wir müssen uns noch besser aufstellen.“ Für diese Gäste müsse es ein Angebot geben. Ihm ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass alle Aktivitäten, die unternommen werden, nicht nur der Touristik zugute kommen, sondern auch der Region selbst, indem der eigene Freizeitwert gesteigert wird. Dies sei im Wettkampf um Arbeitskräfte durchaus ein Argument.

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