Party beim Jubiläum: Rasta Vechta dank Verge-Gala im Viertelfinale
Was für ein Pokal-Fight im Hexenkessel: Rasta Vechta steht nach einem 89:86-Drama gegen die Niners Chemnitz im Viertelfinale des BBL-Pokals. Der Held des Abends: Alonzo Verge.
Zug zum Korb: Rastas Guard Alonzo Verge (rechts) gegen Kevin Yebo von den Niners Chemnitz. Foto: Becker
Es war das 250. Heimspiel im Rasta-Dome - und das Jubiläum geht in die Klubhistorie ein: Rasta Vechta steht zum dritten Mal in Folge im Viertelfinale des BBL-Pokals. Der heimische Basketball-Bundesligist setzte sich am Sonntagabend in einem dramatischen Achtelfinale gegen den EuroCup-Starter Niners Chemnitz mit 89:86 (34:40) durch und sicherte sich damit vor 2889 Zuschauern das Ticket für die nächste Runde. Überragender Akteur bei Rasta war Point Guard Alonzo Verge, der 38 Punkte machte und nebenbei auch noch acht Assists und drei Steals verbuchte.
Der Spielverlauf
Das 1. Viertel: Dass viel auf dem Spiel stand, dass es ein klassisches K.o.-Spiel war, wurde sofort deutlich. Beide Teams gingen in der Defense mit einer hohen Intensität zu Werke. Und die Niners, ohnehin ausgestattet mit enormer Physis und Athletik, lösten sich als erstes Team vom Druck des Gegners. Beim Stand von 19:9 für die Sachsen nahm Rastas Coach Christian Held seine erste Auszeit des Abends. Und er fand Gehör mit seinen Worten: Rasta kam danach zu drei Korberfolgen in Serie, nach dem ersten Viertel stand es 16:22. Übrigens: Die Gäste, die in Vechta auf Ex-Rasta-Spieler Roman Bedime, Julian Steinfeld, John Newman (alle verletzt) und Robbie Beran (7. Ausländer) verzichten mussten, konnten vier Tage nach ihrem EuroCup-Auftritt bei Besiktas Istanbul (88:93-Niederlage) wieder auf Kostja Mushidi zurückgreifen (wieder fit nach Grippe). Zudem stand Neuzugang Gavin Schilling erstmals im Niners-Kader, der BBL-erfahrene Big Man (156 Spiele für Ulm, München und Braunschweig) hatte am Freitag erstmals bei den Niners mittrainiert.
Das 2. Viertel: Die ersten fünf Minuten des zweiten Abschnitts gehörten Rasta - angeführt von Wirbelwind Alonzo Verge und Center Malcolm Dandridge, machten die Gastgeber aus einem 19:24 ein 27:24. Aber: Die Niners, die sich unter Dauer-Coach Rodrigo Pastore (seit 2015 im Amt) zu einem BBL-Topteam entwickelt haben, zeigten ihre ganze Klasse und drehten die Partie mit einer eigenen 9:0-Serie zum 33:27. Den Rückstand nahm Rasta auch mit in die Kabine, zur Pause lagen die Gastgeber mit 34:40 zurück.
Die Statistik zur Pause: Rastas Alonzo Verge war mit elf Punkten der Topscorer der ersten Halbzeit, gefolgt von einem Niners-Trio mit Kaza Kajami-Keane, Corey Davis und Kevin Yebo (je 9). Rastas Dreier-Quote war schwach (3/12), die Ausbeute der Niners von jenseits der 6,75-m-Linie deutlich besser (8/22). Auch bei den Rebounds (19:23) und den Assists (7:10) lag Rasta zurück. Stark dagegen: Vechta leistete sich unter dem Niners-Druck nur vier Ballverluste.
Rasta in der Defense: Malcolm Dandridge (links) und TJ Bamba (rechts) gegen den Chemnitzer Amadou Sow. Foto: Becker
Das 3. Viertel: Rasta erwischte einen denkbar schlechten Start in die zweite Halbzeit. Vorne gab's die Dreier-Fehlwürfe zehn und elf - und hinten kassierte Rasta eine weitere 0:9-Serie zum 34:49. Auszeit Christian Held nach nicht einmal zwei Minuten des dritten Viertels. Und die Hypothek wurde immer größer. Dreier von Amadou Sow zum 34:52, jetzt waren es schon 18 Punkte Differenz. Alonzo Verge war es dann vorbehalten, den Gastgebern neue Hoffnung zu schenken. Der Guard machte Rastas Punkte 35 bis 46 im Alleingang. Es stand nur noch 46:54, Auszeit Chemnitz. Und als Rasta danach aus einem 49:60 ein 57:60 machte, kochte der Dome erstmals so richtig. Allerdings: Chemnitz konterte mit fünf Punkten inklusive Buzzer-Beater-Dreier von Yordan Minchev - wie ärgerlich für die Gastgeber. Mit einem 57:65 ging es in das letzte Viertel.
Das 4. Viertel: 6:35 Minuten vor der Schlusssirene dürfte es den nächsten Dezibel-Höchstwert gegeben haben. Nach einem Dreier von Philipp Herkenhoff stand es nur 67:70. Nächste Auszeit Chemnitz. Und die Hexenkessel-Atmosphäre erreichte einen weiteren Höhepunkt, als Rasta 3:46 Minuten vor dem Ende mit einer 6:0-Serie zum 75:75 ausglich und Pastore zur letzten Auszeit zwang. Was dann folgte, war der Wahnsinn pur. Rasta führte mit 81:78, 83:80 und 87:84. Und 19,3 Sekunden vor dem Ende stand Verge bei einer 87:86-Führung an der Freiwurflinie. Er traf beide Würfe zum 89:86, seine Punkte 37 und 38. Der letzte Dreier-Treffer der Chemnitzer kam zu spät - oder doch nicht? Videobeweis nach der Schlusssirene! Ergebnis: Zu spät, Sieg für Rasta. Was für ein Spiel!
Rasta Vechta – Niners Chemnitz 89:86
Punkte Rasta Vechta: TJ Bamba (10), Luc van Slooten (0), Joschka Ferner (6), Alonzo Verge (38), Tommy Kuhse (6), Philipp Herkenhoff (5), Linus Trettin (ohne Einsatz), Lars Thiemann (4), Malcolm Dandridge (8), Roy Krupnikas (ohne Einsatz), Lloyd Pandi (12).
Punkte Niners Chemnitz: Kevin Yebo (15), Nike Sibande (0), Corey Davis (16), Kaza Kajami-Keane (12), Kostja Mushidi (16), Amadou Sow (11), Luca Kellig (ohne Einsatz), Ty Brewer (6), Gavin Schilling (ohne Einsatz), Yordan Minchev (10).
Halbzeit: 34:40
Viertel: 16:22, 18:18, 23:25, 32:21
Zuschauer: 2889
Die anderen Achtelfinalpartien: Der Titelverteidiger ist raus! Der Mitteldeutsche BC, in der vergangenen Saison sensationell Pokalsieger, verlor am Samstagabend die Neuauflage des Top-Four-Endspiels gegen die Bamberg Baskets mit 79:105. Die EWE Baskets Oldenburg, die im Liga-Alltag alle vier Spiele verloren haben, feierten unterdessen einen 61:60-Sieg gegen die Baskets Würzburg, die perfekt in die neue BBL-Serie gestartet waren (8:0 Punkte). Am Sonntag zogen dann die Academics Heidelberg (82:73 gegen Ludwigsburg), Science City Jena (80:79 in Rostock) und Alba Berlin (90:68 gegen Ulm) ins Viertelfinale ein. Bereits am Freitagabend hatte der forsche Aufsteiger Gladiators Trier die Telekom Baskets Bonn mit 107:90 aus der Halle gefegt und damit den sechsten Sieg im sechsten Pflichtspiel der Saison gefeiert.
So geht's weiter im BBL-Pokal: Das Viertelfinale ist für den 15. und 16. November terminiert. Das letzte Achtelfinale zwischen Bayern München und den Löwen Braunschweig steigt am Montagabend um 20.00 Uhr. Im Anschluss an diese Partie findet auch die Auslosung für das Viertelfinale statt. Als Losfeen fungieren Schauspieler Wayne Carpendale und seine Ehefrau Annemarie Carpendale (TV-Moderatorin bei ProSieben, Magazine „taff“ und „red“).
So geht's für Rasta weiter im Fiba Europe Cup und in der 1. Liga: Die Partie gegen Chemnitz war für Rasta Vechta das erste von drei Heimspielen binnen sieben Tagen. Am Mittwoch (19.00 Uhr) trifft die Held-Crew im zweiten Europe-Cup-Gruppenspiel auf Sporting Lissabon, am Samstag folgt dann das BBL-Heimspiel gegen Bonn (18.30 Uhr).
Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal.
Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen