Bahn frei für BW Lohne und Co.? Favorit VfL Osnabrück scheitert im NFV-Pokal
Der Drittligist geht im Viertelfinale des Niederachsenpokals in Jeddeloh k.o. Derweil geht der Fall Antwerpen/Döpper in die nächste Instanz.
Carsten Boning | 03.09.2025
Der Drittligist geht im Viertelfinale des Niederachsenpokals in Jeddeloh k.o. Derweil geht der Fall Antwerpen/Döpper in die nächste Instanz.
Carsten Boning | 03.09.2025
Zufriedenheit sieht anders aus: Osnabrücks Trainer Timo Schultz. Foto: dpa/Brandt
Der VfL Osnabrück hat im Niedersachsenpokal die nächste bittere Pille schlucken müssen: Gut drei Monate nach der sensationellen Finalniederlage im eigenen Stadion gegen den Regionalligisten BW Lohne (2:4) ist der Fußball-Drittligist bereits im Viertelfinale des Pokal-Wettbewerbs 25/26 ausgeschieden. Das Team von Trainer Timo Schultz, in der 3. Liga zuletzt zweimal in Folge siegreich, zog am Dienstagabend im Auswärtsspiel beim SSV Jeddeloh mit 4:5 im Elfmeterschießen den Kürzeren (0:0 nach 90 und 120 Minuten) und kann sich damit nicht mehr über den NFV-Pokal für den DFB-Pokal 26/27 qualifizieren. Mit anderen Worten: Das erste große Saisonziel haben die Lila-Weißen verpasst. Der SSV Jeddeloh, mit sechs Siegen und einem Remis Spitzenreiter der Regionalliga Nord, ist der zweite Halbfinalist nach Drittligist TSV Havelse. Titelverteidiger Lohne absolviert sein Viertelfinale am 16. September (Dienstag, 19.30 Uhr) beim Liga-Gefährten Drochtersen/Assel. Im „Kracher am Küstenkanal“ (SSV-Homepage) lieferte Jeddeloh dem Favoriten einen offenen Fight – mit einem leichten Chancenplus für den Viertligisten. Im finalen Showdown aus elf Metern gab es dann nur einen Fehlschuss: Niklas Wiemann scheiterte an SSV-Torwart Moritz Onken. Jeddelohs Kapitän Kasra Ghawilu, in der Liga auch schon fünfmal erfolgreich, brachte danach mit seinem Treffer zum 5:4 die Haskamp-Arena, die erstmals überhaupt mit 2500 Zuschauern ausverkauft war, zum Beben. „Ein Dorf rockt Osnabrück“, jubelte der SSV danach. Und während Jeddeloh, das bereits am Freitag wieder in Meppen gefordert ist, sein Glück kaum fassen konnte („Wir reiten auf einer unvergleichlichen Welle“), gab’s in Osnabrück den großen Frust. Schultz haderte im Livestream-Interview (Neue Osnabrücker Zeitung) damit, dass sein Team die „Struktur verloren“ und die „Kontrolle hergegeben“ habe. Er sagte zudem: „Wenn wir eine gute Leistung bringen, gewinnen wir hier – und das haben wir nicht.“ Der VfL habe mit „fünf bis zehn Prozent weniger Intensität gespielt“, so Schultz, „und das können wir uns nicht leisten“. Übrigens: Zwei VEC-Stürmer in Diensten des VfL mischten am Dienstag auch mit Luc Ihorst (Dümmerlohausen) kam in der 64. Minute ins Spiel – und machte dann in der 113. Minute Platz für Bernd Riesselmann (Lohne). Am Tag vor dem NFV-Pokal-Viertelfinale in Jeddeloh war derweil bekannt geworden, dass der Fall Antwerpen/Döpper in die nächste Instanz geht. Marco Antwerpen, Ex-Trainer der Osnabrücker, und sein Assistent Frank Döpper waren am Donnerstag vom DFB-Sportgericht wegen versuchter Spielmanipulation beim NFV-Pokal-Finale gegen Lohne zu einer Sperre von zwölf bzw. drei Monaten verurteilt worden – und gegen dieses Urteil legte das Duo jetzt Berufung ein. „Wir haben das sehr genau besprochen und wollen die Berufung durchführen“, sagte Horst Kletke, Anwalt der Trainer, in der NOZ. Die nächste Instanz ist das Bundesgericht des DFB. Kletke sprach von einer „WhatsApp des Geschäftsführers manipulativen Inhaltes“. Und weiter: „Diese Zitate wurden bei der Urteilsfindung des Sportgerichtes aus unserer Sicht nicht mit einbezogen. Der DFB muss aufklären, wie die Zusammenhänge sind.“ Antwerpen hatte Osnabrücks Geschäftsführer Michael Welling gefragt, ob man einen Einsatz von Leihspieler Bernd Riesselmann und Neuzugang Theo Janotta im Finale nicht verhindern könne. „Verhindern nicht vertraglich, aber wir senden schon ein paar Signale, dass die ja nächste Saison erste Runde gegen Bayern an der Brücke spielen wollen“, antwortete Welling per Text-Nachricht – und zwar am Wochenende des Klassenerhalts in der 3. Liga, drei Wochen vor dem Finale gegen Lohne. Vor dem DFB-Sportgericht erklärte Welling, die WhatsApp sei ein Spruch gewesen und niemals eine ernste Ansage, aus der irgendwelche Handlungen folgten. Die Nachricht hatte keinen Einfluss auf das Urteil des Sportgerichts gegen die zwei Trainer.Schultz: „Fünf bis zehn Prozent weniger Intensität“
Antwerpen und Döpper legen Berufung ein
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