Wie Norbert Varnhorn hilft, Wissen zu bewahren
„Mensch der Woche“: Der 61-Jährige ist kommissarischer Vorsitzender des Heimatvereins Visbek und hat große Freude an der Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte.
Heinrich Klöker | 14.07.2025
„Mensch der Woche“: Der 61-Jährige ist kommissarischer Vorsitzender des Heimatvereins Visbek und hat große Freude an der Auseinandersetzung mit der Heimatgeschichte.
Heinrich Klöker | 14.07.2025
Heimatgeschichte: Norbert Varnhorn mit der Nachbildung eines Sax, eines frühmittelalterlichen Arbeitsmessers, das vielfältig eingesetzt wurde. Foto: Klöker
Als Vorstandsmitglied von Rot-Weiß Visbek war Norbert Varnhorn vor einigen Jahren im Heimathaus Visbek, um zur Geschichte des Sportvereins zu recherchieren. „Dabei wurde ich angesprochen, ob ich mir auch ein Engagament im Heimatverien vorstellen kann“, erinnert er sich. Und so kam es, dass der Visbeker nach der Zeit im Rot-Weiß-Vorstand 2. Vorsitzender des Heimatvereins wurde. Seit dem Ausscheiden von Manfred Gelhaus 2023 und der fehlenden Nachfolge wirkt Norbert Varnhorn derzeit als kommissarischer Vorsitzender. Norbert Varnhorn ist persönlich vor allem an alten Schriften interessiert. „Bücher zur Entstehung des Ortes und der Vereine faszinieren mich“, sagt der 61-Jährige. Wie ist Visbek mit seinen Ortschaften zu dem geworden was es heute ist? Dieser Frage geht der kommissarische Vorsitzende gerne nach. Norbert Varnhorn möchte mit seinem Engagement im Heimatverein daran mitwirken, Wissen zu bewahren. Bemerkenswerte 1200 Mitglieder gehören dem Heimatverein Visbek an, wobei die Zahl stetig steigt. Die Mitglieder engagieren sich unter anderem in den Fachgruppen Wandergruppe, Radwandergruppe, Foto und Video, Ahnen- und Familienforschung, Sütterlin, Archäologie und der Visbeker Warkstäe för Plattdütsch. Jeden Donnerstag ist das Heimathaus von 17 bis 19 Uhr geöffnet. „Alle Interessierten sind herzlich willkommen.“ Im Heimathaus gibt es eine Bibliothek mit über 3900 Büchern. Und: Sämtliche Schriften sind verschlagwortet. „Man findet sofort wieder, welche Begriffe wo in welchem Buch zu finden sind.“ Auch über die Vereinshomepage kann nach Schlagwörtern in den Büchern gesucht werden. Auch mit Herausforderungen ist der Heimatverein Visbek konfrontiert. „Zum einen ist es schwierig, junge Mitglieder zu gewinnen, genauso ist es ein Problem, für die Ehrenämter Personen zu finden. Umso verantwortungsvoller die Position, umso schwieriger wird es.“ Im November stehen Vorstandswahlen im Heimatverein Visbek an. Eine Kandidatur als 1. Vorsitzender ist für den kommissarischen Vorsitzenden derzeit keine Option. „Das ist neben meinem Beruf zu viel Arbeit.“ Für den Vorsitz läuft die Suche nach Kandidaten. „Alle, die sich einbringen wollen, sind willkommen. Man kann hier jederzeit reinschnuppern, sich alles anschauen und entscheiden, wie man sich engagieren möchte. Die Möglichkeiten sind vielfältig, wir erklären gerne alles und versuchen, Interesse zu wecken.“ Das Gogericht im Desum, der „Tag der Archäologie“ und vieles mehr: Norbert Varnhorn verbindet zahlreiche schöne Erlebnisse mit dem Heimatverein, in dem er sich auch in den nächsten Jahren einbringen möchte. „Man muss Entscheidungen treffen und versuchen voranzukommen.“ Der gebürtige Rechterfelder spielte bis zur A-Jugend selber Fußball und war Schiedsrichter beim SV Arminia. 1986 heiratete er Ehefrau Maria und zog nach Visbek. Dort engagierte er sich als Jugendbetreuer bei Rot-Weiß Visbek, war 1. Vorsitzender des Jugendtreffs Visbek und von 2013 bis 2017 Kassenwart bei Rot-Weiß. Norbert Varnhorn hat Freude am Organisieren. „Zuviel Drumherumreden stört mich. Man muss Entscheidungen treffen und versuchen voranzukommen.“ Der 61-Jährige hat große Freude daran, neue Ideen zu entwickeln und den Verein voranzubringen. „Nicht zu klein und nicht zu groß – Visbek ist ein schöner Ort.“ Der dreifache Vater singt zudem im 1. Bass des Männergesangvereins Visbek. „Zwei unserer Söhne sind dort auch aktiv. Weiteren Nachwuchs könnten wir trotzdem gebrauchen.“ Ferner hat er Freude an den Radtouren und Aktivitäten mit der 2. Alten Herren von Rot-Weiß Visbek. „Nicht zu klein und nicht zu groß – Visbek ist ein schöner Ort. Es gibt alles, was man braucht“, sagt Norbert Varnhorn. „Wir haben Naherholungsgebiete, zudem sind Autobahn und Bahnanbindung in der Nähe. so dass man viele Ziele schnell erreichen kann.“ Norbert Varnhorn, der beruflich beim Finanzamt in Oldenburg tätig ist, unternimmt mit seiner Ehefrau gerne Städtereisen. „Nach meiner Pensionierung haben wir hoffentlich die Möglichkeit, das Hobby zu intensivieren. Ich würde gerne einmal im Sommer zum Nordkap nach Norwegen reisen.“ Doch unabhängig von allen Reiseplänen wird Norbert Varnhorn sich weiter dafür einsetzen, Wissen über Visbek zu erhalten.Großes Interesse an alten Schriften
Das Heimathaus ist jeden Donnerstag offen
Darüber hinaus sind im Heimathaus an der Rechterfelder Straße 1 DVDs, Filme sowie Chroniken aus allen Ortsteilen zu finden. Auch Exponate von archäologischen Ausgrabungen in Visbek können in Augenschein genommen werden. Zu den Aufgaben des Heimatverein zählen die Erforschung und Pflege heimatlicher Geschichte, Kultur, Sitten und Gebräuche. Daher kümmert sich der Heimatverein auch um die Digitalisierung alter Super-8-Filme sowie historischer Fotos, um diese für die Nachwelt zu erhalten.
Darüber hinaus organisiert der Heimatverein den stets viel beachteten „Tag der Archäologie“, auch Workshops zur Archäologie stehen auf dem Plan. Hinzu kommt der Heimatnachmittag. Zudem verwaltet der Verein das Informationszentrum „Archäo Visbek“ und bietet dort Führungen an.Es ist ein Problem, Ehrenamtliche zu finden
Nach der Pensionierung an den Nordkap
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