Wie ein Quartett eine historische Mission erfüllt
Freiwillige bauen das Arbeitszimmer des Hobbyfotografen Heino Muhle wieder auf und werden mit der „Guten Tat“ ausgezeichnet.
Sigrid Gebert-Fischer | 25.07.2025
Freiwillige bauen das Arbeitszimmer des Hobbyfotografen Heino Muhle wieder auf und werden mit der „Guten Tat“ ausgezeichnet.
Sigrid Gebert-Fischer | 25.07.2025
Unschätzbare Dokumentation eine neue Heimat gegeben: (v.l.) Werner Meyer, Hannes Albers, Manfred Boning, Heinz Spils, Laura-Marie Diekhaus-Pytel, Bürgermeister Alfred Kuhlmann, Frank Seidel und Martin Sander. Foto: Gebert-Fischer
„Heino Muhles Vermächtnis lebt durch das außergewöhnliche Engagement von euch weiter“, freute sich Bürgermeister Alfred Kuhlmann anlässlich der Urkundenverleihung im Rahmen der „Guten Tat“ an Hannes Albers, Manfred Boning, Werner Meyer und Heinz Spils. Alle vier hatten eine historische Mission erfüllt, denn das umfangreiche Dia- und Fotoarchiv von Heino Muhle mit vielen Terabytes sollte ins Heimatmuseum umziehen und hier verewigt werden. „Was zunächst wie eine logistische Herausforderung klingt, ist in Wahrheit ein Akt des kulturellen Gedächtnisses. Das originalgetreu aufgebaute Arbeitszimmer ist viel mehr als nur ein Raum – es ist ein lebendes Dokument und somit ein Fenster in die Vergangenheit unserer Gemeinde Goldenstedt. Jedes Dia, jedes Foto erzählt eine Geschichte“, so der Bürgermeister mit Verweis darauf, dass Heino Muhle – wäre er noch hier – sicherlich in seiner bescheidenen Art überrascht davon gewesen wäre, im Mittelpunkt zu stehen. Geäußert hätte sich der Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstkreuzes wohl „up Platt“ folgendermaßen: „Ich habe mein Leben lang nur das getan, was mir am Herzen lag: unsere Heimat zu bewahren und ihre Geschichte zu dokumentieren. Diese Dias, diese Fotografien sind nicht mein Verdienst allein, sondern das Erbe unserer gesamten Gemeinschaft. Es bereitet mir eine große Freude, dass diese Erinnerungen weitergetragen werden. Ihr habt verstanden, worum es wirklich geht – nicht um mich, sondern um Goldenstedt, um unsere Geschichte, um unsere Heimat.“ Weil der Natur- und Heimatfreund, der weit über die regionalen Grenzen hinaus überaus bekannt und beliebt war, leider viel zu früh im Januar des vergangenen Jahres verstorben ist, sollte seine zeitgeschichtliche Dokumentation mit rund 50.000 Dias einen würdigen Platz finden. In seinem Dia- und Fotoarchiv sind Ereignisse und Veränderungen des Goldenstedter Ortsbildes und weit darüber hinaus in den vergangenen Jahrzehnten fotografisch festgehalten. Dieser unschätzbare Wert wurde von Heino Muhles Nichte dem Heimatmuseum geschenkt. „Meinem Onkel ist es wichtig gewesen, sein Archiv in gute Hände kommen zu lassen. Zum Vorsitzenden Martin Sander, dem Initiator des Ehrungsvorschlags, sowie Frank Seidel hatte Heino Vertrauen gehabt und wusste, dass die beiden so denken würden wie er selbst“, erklärte Christa Nehues. Wie das Ganze vonstatten ging? „Wir konnten sein kleines Arbeitszimmer, in dem er unzählige Stunden verbracht hat, praktisch komplett und originalgetreu inklusive des Teppichbodens aufbauen und mussten dafür nur das ehemalige Lager räumen“, freute sich das Team. Entstanden ist die Idee im vergangenen Herbst. Schon zwei Wochen später startete der Abbau und Aufbau im Heimatmuseum und nach nur sechs Wochenenden war die Aktion abgeschlossen. Mit der „Guten Tat“ als kreisweiter Aktion vom Goldenstedter Familienbündnis, der Gemeinde Goldenstedt und OM-Medien wird ein besonderes Engagement oder eine ehrenamtliche Hilfestellung in den Blickpunkt gerückt. Schon knapp 200 „Gute Taten“ wurden mit Urkunden und jeweils 100 Euro ausgezeichnet. Wer möchte eine Person oder Gruppe aus dem Landkreis benennen? Bitte schriftlich beim Mehrgenerationenhaus, Stichwort: „Die gute Tat“, Brunkhorststraße 16d in 49424 Goldenstedt mitteilen oder telefonisch unter 04444/204300.Kulturelles Gedächtnis erhalten
Heino Muhle tat, was ihm am Herzen lag
Zeitgeschichtliche Dokumentation
Idee entstand im vergangenen Herbst
Besonderes Engagement im Blickpunkt
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