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Dieser "Hase" fällt am Ostersonntag vom Himmel

Jörg Barlage springt aus 1500 Metern und eröffnet am Sonntag die Ostereiersuche auf dem Flugplatz in Varrelbusch.

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Plüschig unterwegs: Jörg Barlage (63) aus Menslage lässt sich am Sonntag in Varrelbusch als Osterhase vom Himmel fallen. Foto: Barlage

Plüschig unterwegs: Jörg Barlage (63) aus Menslage lässt sich am Sonntag in Varrelbusch als Osterhase vom Himmel fallen. Foto: Barlage

Seit 33 Jahren stürzt er sich regelmäßig aus Flugzeugen und hat einen Riesenspaß dabei. Jörg Barlage aus Menslage-Andorf ist aktives Mitglied der Fallschirmsportgruppe Wildeshausen e.V. (FSG), die ihr Domizil auf dem Texas-Airport in Varrelbusch hat. Hier ist es am Ostersonntag Tradition, dass der Cloppenburger Luftsportverein (LSV) Familien zur Ostereiersuche einlädt und damit die Flugsaison eröffnet. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Fallschirmspringer, die zum Auftakt regelmäßig einen als Osterhasen verkleideten Springer vom Himmel fallen und passgenau vor dem Publikum landen lassen.

Zum zweiten Mal wird nun Jörg Barlage aus Menslage-Andorf den Job übernehmen. Er freut sich bereits auf diesen Tag, nicht nur, weil er jede Gelegenheit für einen Sprung nutzt. Er mag es, den Kindern eine Freude zu machen und nach der glücklichen Landung die eine oder Süßigkeit verteilen zu können. Und natürlich steht er den Eltern und ihren Kids für Dutzende von Selfies zur Verfügung. „Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich im vergangenen Jahr wohl fotografiert worden bin“, erinnert er sich amüsiert.

Schon als Kind wollte er Fallschirmspringer werden

Jörg Barlage wohnt in einem Kotten im Artland und hat sich mit 30 Jahren seinen Kindheitstraum vom Fallschirmspringen erfüllt. Mittlerweile ist er 63 und hat inzwischen rund 1300 nachgewiesene Sprünge hinter sich. Als 13-jähriger Junge kam ihm „Das Buch der Fallschirmspringer“ vom Franz Kurowski in die Finger, und damit wurde er für den Rest seines Lebens „infiziert“. Damals fand er es cool, Sprünge vom Bett oder vom Kleiderschrank zu wagen. Allerdings war in seinem Alter kaum an dieses Hobby zu denken. Barlage wuchs auf einem Bauernhof auf, und dort ging es recht pragmatisch zu und man hatte wenig Sinn für die „Flausen“ des Jugendlichen. Und es dauerte durch Schule und Ausbildung noch weitere Jahre, bis er die Ausbildung zum Fallschirmspringer umsetzten und bezahlen konnte.

Am Para-Commander: Jörg Barlage hängt an einem seiner ersten Schirme, einem Rundkappenschirm. Foto: BarlageAm Para-Commander: Jörg Barlage hängt an einem seiner ersten Schirme, einem Rundkappenschirm. Foto: Barlage

Barlage studierte Elektrotechnik und bekam seinen ersten Job bei der Telekom. Kaum waren die ersten Gehälter auf dem Konto, meldete er sich zur Ausbildung bei den Springern. Die ersten 30 Sprünge, erinnert er sich, waren noch mit reichlich Angst verbunden. Ende der 90er Jahre stand es um die Technologie der Fallschirme noch nicht so gut  wie heute. Damals nutzen die zivilen Hobbyspringer in erster Linie noch die Rundkappenschirme, die ursprünglich für das Militär entwickelt worden waren. Jörg Bramlage hatte unter anderem einen „Para-Commander“. Doch die Rundkappenschirme hatten so ihre Tücken – sie ließen sich kaum steuern und mit den Leinen hatte man so seine Not. Man wurde zum Spielball des Windes. Immer wieder fehlte es ihm an Stabilität in der Luft, bedauert er noch heute. Auch die Ausrüstung war im Vergleich zu heute fast monströs.

Früher sah man vor dem Sprung so aus wie das Michelin-Männchen

Man schleppte den Haupt- und den Reserveschirm in großen Tornistern mit sich herum. „Vor dem Sprung sahen wir aus wie das berühmte Michelin-Männchen“, erinnert er sich lachend. Doch dann kam der Wandel – die steuerbaren Flächenfallschirme kamen auf den Markt und wurden nach und nach immer zuverlässiger und bezahlbarer. Sie sorgen heute dafür, dass die Fallschirmspringerei die wohl sicherste Extremsportart geworden ist – und so sollen es die Zuschauer am Sonntag auch erleben.

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