Weil: Impfstoff reicht zunächst nur für 25.000 Niedersachsen
Anfangs stehen dem Land nur wenige Dosen zur Verfügung. Die 50 Impfzentren werden wohl kaum ausgelastet sein.
DPA | 16.12.2020
Anfangs stehen dem Land nur wenige Dosen zur Verfügung. Die 50 Impfzentren werden wohl kaum ausgelastet sein.
DPA | 16.12.2020
Gut vorbereitete Impfzentren, aber wenig Impfstoff: Ministerpräsident Stephan Weil zum Stand der Dinge. Foto: dpa/Frankenberg
Der erwartete Corona-Impfstoff wird unmittelbar nach der Zulassung wohl nur einem Bruchteil der Menschen in Niedersachsen zur Verfügung stehen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte dem Radiosender ffn am Mittwoch, der Impfstoff werde zunächst nur für 25.000 Menschen im Land reichen. Das entspräche gerade einmal 0,3 Prozent der rund acht Millionen Einwohner. "Das reicht natürlich vorne und hinten nicht aus, um alle vulnerablen Gruppen in Niedersachsen zu erreichen", erklärte eine Regierungssprecherin auf Nachfrage. Noch stünden aber auch die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission aus, die die Verfügbarkeit der Impfstoffe berücksichtigten. "Das müssen wir abwarten, und dann können wir nur hoffen, dass es sehr rasch Nachschub gibt und wir sukzessive dann doch auch weitere Gruppen impfen können." Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums betonte, es stehe noch nicht endgültig fest, wie viele Impfdosen das Land bekomme. Wenn zu Beginn nicht für alle Regionen genügend Impfstoff da sei, werde Niedersachsen jedoch dort anfangen, wo die Menschen besonders gefährdet sind - also in den sogenannten Hotspots. "Dann werden wir beginnen in den Regionen mit den hohen Inzidenzen", sagte sie. Aktuell haben die Landkreise Cloppenburg und Vechta die höchsten 7-Tage-Werte bei den Neuinfektionen. Die 50 Impfzentren im Land, zu denen auch mobile Teams gehören, sind nach Worten von Ministerpräsident Weil gut auf den Impfstart vorbereitet. Auch Innenminister Boris Pistorius hatte den Aufbau der Zentren gelobt. "Die Leistungsfähigkeit unserer Kommunen hat das ermöglicht, in einer Rekordzeit", sagte der SPD-Politiker am Dienstag. "Wir warten nur noch auf den Impfstoff." Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte zuletzt angekündigt, dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten über den Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer vorlegen will - also 8 Tage früher als zunächst in Aussicht gestellt. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) könnten nach der Zulassung in Deutschland zu Beginn "um die 400.000 Dosen ausgeliefert werden". Pro Person werden 2 Impfdosen benötigt.
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