Der Auftakt für Tim Walz ist vorerst geglückt, sein erster gemeinsamer Auftritt mit der US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris wurde frenetisch gefeiert. Allerdings waren fast ausschließlich Anhänger der Demokraten in der Halle in Philadelphia zugegen.
Dennoch hat sich gezeigt, dass das Duo durchaus positiv in die nächsten 3 Monate Wahlkampf gehen kann. Harris hat auf den ersten Blick einen geeigneten Vize-Kandidaten gefunden. Walz soll die potenziellen Wähler erreichen, die bei ihr selbst noch eher skeptisch sind. Dieser Schachzug könnte aufgehen.
„Donald Trump und J.D. Vance sind in ihren Ansichten und Reden sehr ähnlich gestrickt, damit erreichen sie auch nur die gleichen Wählerschichten.“
Ganz im Gegenteil zu den Republikanern, wo Donald Trump und J.D. Vance in ihren Ansichten und Reden sehr ähnlich gestrickt sind und so auch nur die gleichen Wählerschichten erreichen dürften.
Walz hingegen dürfte vielen „normalen“ Amerikanern zusagen: Immer wieder wird betont, dass er ehemaliger Lehrer, ein Footballtrainer und ein Veteran ist. Alles Attribute, die in den USA positiv besetzt sind.
Aus der Ferne betrachtet läuft es nun auf ein Duell „bodenständig gegen verrückt“ hinaus. Dass Walz bei seiner ruhigeren Art aber durchaus auch angriffslustig sein kann, hat der erste Auftritt ebenfalls gezeigt. Er ist nicht nur der nette Nachbar von nebenan. Es wird jedoch darauf ankommen, inwieweit sich die Demokraten von Unverschämtheiten und Lügen der Republikaner beeindrucken und beeinflussen lassen.
Trump und Vance können sich dabei zwar auf ihre fanatische Basis verlassen, Harris und Walz hingegen sind kompatibler für die breitere Masse an Menschen. Und gerade das könnte am Ende ihr großer Vorteil sein.