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Trumps Zollpolitik zwingt anderen Ländern gemeinschaftliches Handeln auf

Thema: Zollstreit mit Donald Trump – Die berüchtigte Tariftabelle des US-Präsidenten zeigt, dass der freie Welthandel jetzt ohne die USA organisiert werden muss.

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Jetzt also wissen wir, wie hoch die amerikanischen Einfuhrzölle für einzelne Länder und die Europäische Union künftig sein werden. Die Zahlen, darauf weisen Fachleute diverser Disziplinen hin, ergeben sich ganz offensichtlich aus einer simplen, wenn auch ungeeigneten Formel, die Chat GPT und Google bei einer Anfrage nach möglichen Berechnungsgrundlagen für Zölle ausspucken. Wie so vieles an Trumps erratischem Handeln hat auch seine Zolltabelle nichts mit vernunftgesteuerter Politik zu tun.

Egal. Denn selbst wenn einige Unternehmen – wie etwa der Naturkosmetikhersteller Weleda – den vom US-Präsidenten erhofften Schritt gehen, und eigene Werke in den USA bauen oder ausweiten, werden und müssen die Europäische Union und die Welt auf die Zollerhöhungen reagieren. Der erste und nachvollziehbare Effekt sind natürlich Gegenzölle. Die sind zwar Gift für die Weltwirtschaft und helfen den betroffenen Unternehmen in keiner Weise, sind aber vermutlich das Einzige, was Trump begreift. Vor allem dann, wenn sie – so schwer das auch zu realisieren ist – den Dienstleistungssektor einbeziehen. Da nämlich stellt sich wegen der großen Tech-Konzerne die Handelsbilanz ganz anders dar.

Europa, Kanada, Brasilien, Indien, Mexiko, Japan und viele andere Länder werden auch deshalb nicht umhinkommen, die eigenen bi- und multilateralen Handelsabkommen zu stärken, ein Handelsnetz ohne Barrieren und unter Umgehung der USA aufzubauen und so zu versuchen, den Verlust des US-Marktes auszugleichen. Solange Trump US-Präsident ist, muss der freie Welthandel ohne die USA organisiert werden. Wie schon bei der Verteidigung zeigt sich jetzt beim Handel, dass durch Trumps Politik andere Länder mehr Verantwortung übernehmen und sich von den USA lösen müssen. So schwer es auch sein mag.

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