Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Studie: Erheblicher Verlust von niedersächsischen Mooren

Nirgends in Deutschland gibt es so viele Moore wie in Niedersachsen. Doch der Verlust von Moorflächen ist hierzulande wohl schlimmer als befürchtet.

Artikel teilen:
Foto: dpa

Foto: dpa

Der Verlust von Mooren und Torfkörpern in Niedersachsen ist durch die Trockenheit der vergangenen Jahre stärker als gedacht. Das geht aus ersten Erkenntnissen der "Potenzialstudie Moore in Niedersachsen" hervor, die Anfang nächsten Jahres erscheinen soll. Nach Angaben des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz soll die Studie eine Grundlage schaffen, um künftig in niedersächsischen Moorgebieten zielgerichtet und effektiv Maßnahmen zu verwirklichen. Erste Ideen für regionale Ansätze würden bereits mit Verantwortlichen aus der Landwirtschaft, von Umweltverbänden, Kommunen und Wasserwirtschaft besprochen.

Eine Arbeitsgruppe vom Umwelt- und Landwirtschaftsministerium entwickle zudem bis Ende des Jahres ein Konzept für die Gründung einer Landesmoorgesellschaft, heißt es aus dem Ministerium. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) will sich am Dienstag beim Besuch des Projekts "Hannoversche Moorgeest" selbst über die Revitalisierung der Moore informieren. Im Rahmen des Projekts wird seit mehr als zehn Jahren an Maßnahmen für die Gebiete Helstorfer, Bissendorfer, Otternhagener und Schwarzes Moor gearbeitet.

Moore speichern große Mengen des Klimagases Kohlendioxid und spielen deshalb eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Diese Speicherfunktion erfüllen sie aber nur, wenn sie nass sind – trockengelegte und trockengefallene Moore geben sehr viel Kohlendioxid an die Atmosphäre ab. Niedersachsen ist das Bundesland mit dem größten Mooranteil: 14 Prozent der Landesfläche. Rund 11.000 Hektar Moorfläche wurden oder werden laut Ministerium wiedervernässt. Hinzu kommen den Angaben nach noch etwa 21.000 Hektar ehemalige Torfabbauflächen, die seit 1945 wiedervernässt wurden oder noch wiederzuvernässen sind.

Nur fünf Prozent der Moorflächen sind nach Schätzungen von BUND Niedersachsen hierzulande intakt. Die Umweltorganisation fordert verbindliche Fristen, Gelder und mehr Personal für den Schutz der Moore. "Die Wiedervernässung von Mooren ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss gemeinsam mit der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft und der Bevölkerung vor Ort gelingen", forderte der BUND Niedersachsen.

Gut und kompakt informiert zum Feierabend: Abonnieren Sie jetzt kostenlos unseren neuen WhatsApp-Kanal und erhalten den Newsletter „N'Abend, Oldenburger Münsterland“. Und nicht vergessen, die Benachrichtigungen auf dem Glocken-Symbol zu aktivieren! Hier geht es direkt zum WhatsApp-Kanal

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Studie: Erheblicher Verlust von niedersächsischen Mooren - OM online