Nach dem Wahlergebnis: Schrumpft die AfD!

Ohne je einen Tag regiert zu haben, muss Friedrich Merz als Kanzler die Demokratie gegen Feinde von innen und außen verteidigen – gegen die AfD, gegen Donald Trump, Wladimir Putin. Sie nähren immer aggressiver die Illusion, dass es mit einem autoritär handelnden starken Mann an der Spitze einem   Gemeinwesen besser gehe als mit einer parlamentarischen Demokratie.

Die demokratische Mitte führt nun Friedrich Merz an, seine Union und voraussichtlich die Sozialdemokratie an seiner Seite. Diese schon lange nicht mehr große Koalition muss das Vertrauen der Zweifelnden zurückgewinnen, indem sie nicht nur konkrete Probleme löst, sondern auch schnellstmöglich ein neues Gefühl von Sicherheit verbreitet.

„Vor diesem Hintergrund kann man nur hoffen, dass der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius die Führung der Sozialdemokraten übernimmt.“

Dafür muss die Union in den anstehenden Koalitionsverhandlungen kluge Kompromisse mit den Sozialdemokraten schließen und zugleich ihrer Ankündigung eines konservativen Politikwechsels treu bleiben. Denn nur für diesen Weg hat die Union ein Mandat der Wählerinnen und Wähler erhalten.

Vor diesem Hintergrund kann man nur hoffen, dass der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius die Führung der Sozialdemokraten übernimmt. Er hat innenpolitische Erfahrung gesammelt und sich zuletzt auch auf internationaler Bühne wacker geschlagen. Er sollte als Vizekanzler in die nächste Regierung eintreten. Merz und ihm ist es zuzutrauen, das notwendiges Bündnis staatspolitischer Verantwortung zu begründen und auch zusammenzuhalten.

Dass selbst im Oldenburger Münsterland am Sonntag Wählerinnen und Wähler in Scharen zu den Rechtsextremen übergelaufen sind, verdeutlicht die Größe der Aufgabe. Südoldenburg war bisher immun gegen extreme Ideologien. Das ist nun Geschichte. Auch hierzulande zweifeln mittlerweile viel zu viele Menschen an der politischen Mitte. Friedrich Merz muss die AfD schrumpfen.