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Linderns Bürgermeister Karsten Hage wirft hin und teilt gegen die CDU aus

Der Bürgermeister wird Erster Stadtrat in Schortens. In Lindern dürften die politischen Wellen jetzt hoch schlagen. Nach seinem Rücktritt teilt Hage auch gegen den CDU-Vorstand aus.

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Hört in Lindern auf: Bürgermeister Karsten Hage wechselt nach Schortens. Foto: Siemer

Hört in Lindern auf: Bürgermeister Karsten Hage wechselt nach Schortens. Foto: Siemer

Mit einem Paukenschlag hat Linderns Bürgermeister Karsten Hage den seit einigen Monaten unter der Oberfläche schwelenden Konflikt zwischen ihm und der CDU-Mehrheitsfraktion im Gemeinderat beendet: In einem Schreiben hat er Verwaltung und Rat am Donnerstagabend darüber informiert, dass er zum 1. Juli sein Bürgermeisteramt in Lindern abgeben wird. Kurz zuvor hatte ihn der Rat der Stadt Schortens einstimmig zu seinem Ersten Stadtrat gewählt. Schortens liegt im Landkreis Friesland und hat fast 21.000 Einwohner. Hage hatte seine Bewerbung um die öffentlich ausgeschriebene Stelle schon vor einigen Wochen abgegeben.

Er habe keine Grundlage für eine weitere gedeihliche Zusammenarbeit mit der CDU-Fraktion mehr gesehen, begründete Hage gegenüber OM-Online seinen Schritt. Die Gräben und die unterschiedlichen Auffassungen zu wichtigen Bereichen seien für ihn zu tief geworden. Zur Zusammenarbeit seien aber alle Beteiligten für die Gemeinde und ihre Bürger verpflichtet, so Hage. Daher habe er sich schweren Herzens entschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen und einen beruflichen Neuanfang nicht mehr an erster Stelle sondern als zweiter Mann in einer Verwaltung zu starten. Hage sprach  von einer ihn und seine Familie stark belastenden Situation. Er wünsche der Gemeinde und seinen Bürgern, dass sein Nachfolger die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen werde.

Bürgermeister übt Kritik an der CDU-Führung

Hage war vor neun Jahren als  Nachfolger von Rainer Rauch zu Linderns Bürgermeister gewählt worden. Zuvor war er Erster Stadtrat in Diepholz. Vor zwei Jahren hatten ihn die Linderner mit 87 Prozent im Amt bestätigt.  Hage schreibt, dass er dankbar sei für die vielen persönlichen Begegnungen und für die gewinnbringende Zusammenarbeit mit verschiedensten Akteuren. „Das alles werde ich vermissen“. Einiges werde er aber nicht vermissen, „daher habe ich bereits im September gesagt, dass es ein weiter so nicht geben kann. Dafür wurde ich stark kritisiert und es wurde versucht, mir stellenweise vorzuschreiben, wie ich zu funktionieren habe“.

Daraus und aus den nach seiner Auffassung begangenen Grenzüberschreitungen habe er jetzt die Konsequenzen gezogen.  So zeigt er sich unter anderem enttäuscht über die Reaktion der CDU-Führung auf eine verbale Attacke auf ihn während einer Parteiversammlung vor einigen Wochen. Ein Flächenbesitzer, der Interesse an der Ausweisung eines Windparks hat, habe ihn als faul bezeichnet und seinen Rauswurf gefordert, so Hage. Niemand der Verantwortlichen habe es damals für nötig befunden, dem entgegenzutreten.

Gleichzeitig bittet Hage in dem Schreiben aber auch darum, keine weitere Ursachenforschung zu betreiben oder Schuldzuweisungen zu verteilen. Er wisse, dass sein Rücktritt zu einer Zäsur der politischen Arbeit führen werde. Er sei jedoch der festen Überzeugung, dass der Wert dieser politischen Arbeit niemals von einzelnen Personen abhängen sollte. Der 57-Jährige sieht Lindern aufgrund der von Rat und Verwaltung gemeinsam geleisteten Arbeit der vergangenen Jahre in einer „hervorragenden Ausgangssituation“.

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