Keine Bombe für die Mullahs
Thema: Israel sieht sich durch das iranische Atomprogramm bedroht. Der jüdische Staat kann nicht hinnehmen, dass Nuklearwaffen auf ihn gerichtet werden.
Georg Meyer | 13.06.2025
Thema: Israel sieht sich durch das iranische Atomprogramm bedroht. Der jüdische Staat kann nicht hinnehmen, dass Nuklearwaffen auf ihn gerichtet werden.
Georg Meyer | 13.06.2025
Nein, um chirurgisch durchgeführte Angriffe hat es sich bei der israelischen Attacke auf iranische Atomanlagen nicht gehandelt. Auch Wohnhäuser wurden getroffen, wie Bilder belegen, womöglich kamen dabei unbeteiligte Menschen zu Schaden. Sollte der Iran jedoch – wie von Israels Führung behauptet – unmittelbar vor der Herstellung eigener Nuklearwaffen stehen, war die Aktion praktisch alternativlos. Die „Bombe“ in den Händen der Mullahs ist das Letzte, was die von Krisen geschüttelte Region gebrauchen kann. Dass sich der jüdische Staat irgendwann seinem Erzfeind zuwenden würde, war allgemein erwartet worden. Dass er es jetzt tut, zeigt, wie eindeutig die Erkenntnisse über das Atomwaffenprogramm des Iran gewesen sein müssen. Für Israel geht es um die nackte Existenz. Bei seinen Entscheidungen lässt sich das Land deshalb nicht von außen reinreden, schon gar nicht von Deutschland, dessen führende Politiker jetzt zur Deeskalation aufrufen. Die wäre natürlich wünschenswert, hängt jedoch – wie in der Ukraine – stets von zwei Seiten ab. Der Iran wird mit Sicherheit auf den Angriff reagieren. Dann wird sich zeigen, wer derzeit der Stärkere ist. Die Gefahr aus dem Iran ist zweifellos real. Doch Israels Premierminister Netanjahu nutzt die Gelegenheit auch, um die Welt von seinem desaströsen Gaza-Krieg abzulenken. Dort erscheint das israelische Handeln deutlich weniger überlegt, sondern zunehmend plan- und ziellos. Fazit: Das Selbstverteidigungsrecht Israels darf nicht infrage gestellt werden. Kritik an seiner aktuellen Politik muss aber erlaubt bleiben.
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