Dringend notwendige Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben werden von Wissensverweigerern, Wachstumspredigern und Besitzstandswahrern gerne als Verbotsdiktate gebrandmarkt. Tempolimit, Abkehr von Massentierhaltung, fossilen Energieträgern und damit auch von Verbrennungsmotoren sowie antiken Heizungen seien ideologisch motiviert und würden individuelle Freiheiten einschränken, heißt es oft.
Dass es hier nicht um Verbote, sondern um Gebote geht, gerade um die Einschränkung von Freiheiten zu verhindern und die Gesundheit zu schützen, wird bei derlei zu kurz gedachter Blockadehaltung glatt ignoriert. Das Schlimme ist, dass die Politik gerade weltweit auf dieser Ignoranzwelle reitet. Motto: Klima- und Artenschutz? Kümmern wir uns drum, wenn Zeit ist. Gerade ist aber keine Zeit.
"Zum Glück gibt es Menschen, die sich auskennen und sich nicht im Elfenbeinturm einmauern."
Zum Glück gibt es Menschen, die sich auskennen und sich nicht im Elfenbeinturm einmauern. In mehr als 200 renommierten medizinischen Fachzeitschriften haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt festgehalten, dass Klimakrise und Artensterben untrennbar miteinander verknüpft sind und folglich auch gemeinsam angegangen werden müssen. Nur so können die Gesundheit der Menschen erhalten und globale Katastrophen verhindert werden. Zugleich fordern sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, den globalen Gesundheitsnotstand auszurufen.
Wäre solch ein gesundheitlicher Daueralarm sinnvoll? Das ist zweitrangig. Viel wichtiger ist es, die Entscheidungsträger wachzurütteln und den grassierenden Klimaschlaf zu beenden. Hoffentlich ist der Aufschrei laut genug. Ansonsten droht die Zeit für eine Schubumkehr wirklich abzulaufen.