Der Grünen Katrin Göring-Eckardt Unbedarftheit in Sachen Kernkraftwerken nachzusagen, ist nach ihrem Auftritt in der ARD-Talkshow „Anne Will“ am Sonntag wahrlich geschmeichelt. Dort verstieg sich die ehemalige Theologie-Studentin zu der Aussage, wenn wirkliche Notsituationen einträten und zum Beispiel Krankenhäuser wegen mangelhafter Stromversorgung nicht mehr arbeiten könnten, dann müsse die Politik über einen begrenzen Weiterbetrieb der Meiler reden.
Damit beweist die Bundestagsvizepräsidentin eine erschreckende Ahnungslosigkeit über die Nutzung dieser Kraftwerke. Denn die leider nur noch 3 verbliebenen Meiler in Deutschland, die für die Stromversorgung von großer Bedeutung sind, lassen sich nicht morgen mal eben abschalten und bei Bedarf kurz wieder hochfahren, wenn die Stromversorgung in Deutschland aufgrund verheerender politischer Entscheidungen in den letzten Jahren nicht mehr sichergestellt ist.
Immerhin, aus dem Satz der Grünen lässt sich mit viel Optimismus die Botschaft heraushören, dass der Weiterbetrieb der deutschen Meiler, wenn auch erstmal zeitlich begrenzt, doch möglich sein könnte. Allerdings können sich auch die Grünen leicht ausrechnen, dass die Betreiber die Kernkraftwerke nur dann weiterlaufen lassen werden, wenn sie bald das Placet dafür bekommen, um alle Vorbereitungen auch kurzfristig und unter einem hohen Termindruck treffen zu können. Allen Unkenrufen zum Trotz würden sie das schaffen. Es wäre für die Versorgungssicherheit in Deutschland ein elementar wichtiger Schritt.