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Ein Aufnahmetest für Gymnasien wäre nicht besonders aussagekräftig

Thema: CDU-Chef Lechner fordert Aufnahmetests fürs Gymnasium.

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Das Gymnasium ist die weiterführende Schulform, die diejenigen Kinder besuchen, die in der Grundschule entsprechend gute Leistungen gezeigt haben und deren Lehrer der Meinung waren, dass sie fit genug dafür sind. So war es mal, aber so ist es schon lange nicht mehr. Wenn es gewollt ist, gehen die Kinder aufs Gymnasium. Und der Wille ist nicht unbedingt immer der der betroffenen Schüler, sondern der der Eltern.

Natürlich sind gute Noten in der Grundschule kein Garant dafür, dass man auch auf der weiterführenden Schule ein ähnliches Niveau halten kann. Gerade wenn mit der Pubertät andere Dinge plötzlich wichtiger werden als Schule, wirbelt das noch einmal einiges durcheinander. Und mit einer Menge Fleiß kann man durchaus einiges kompensieren.

Bei Kindern um die 10 Jahre passiert außerdem noch so viel, dass ein solcher Test für die Folgejahre ziemlich aussageschwach ist.

Wenn Niedersachsens CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner nun den Zugang zum Gymnasium verschärfen möchte, indem man beispielsweise Einstellungs- und Aufnahmetests durchführt, stellt sich die Frage, wie diese aussehen sollen. Erst einmal ist ein einzelner Test, der über die schulische Laufbahn entscheidet, mit einer Menge Druck für die Kinder verbunden.

Da kann man doch lieber wieder auf die Zeugnisse und Lehrereinschätzungen setzen. Bei Kindern um die 10 Jahre passiert außerdem noch so viel, dass ein solcher Test für die Folgejahre ziemlich aussageschwach ist. Es gehe nicht darum, dass möglichst viele Kinder aufs Gymnasium gingen, sondern dass der Bildungsweg zu den Talenten passe, so Lechner. Das stimmt wohl.

Aber Talente entwickeln sich mit der Zeit. Es gibt genügend Schüler, die das Gymnasium wieder verlassen, weil sie nicht mitkommen. Genauso gibt es die, die nach der zehnten Klasse aufs Gymnasium wechseln. Letzten Endes bleibt es eine Entscheidung von Eltern und hoffentlich auch der Kinder.

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