Was auf den ersten Blick wie eine Selbstverständlichkeit wirkt, ist für die katholische Kirche ein Quantensprung: Anzuerkennen, dass alle Menschen gleich vor Gott sind – ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung.
Mit dem Entscheid, dass katholische Priester homosexuelle Paare offiziell segnen dürfen, ohne dafür abgestraft zu werden, ist jedoch längst nicht alles getan. Die Reformer der katholischen Kirche in Deutschland stehen mit dem Synodalen Weg noch immer am Anfang. Richtungsweisende Kämpfe um das Zölibat, das Recht für Frauen, Priesterinnen werden zu können, der Umgang mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche und vieles mehr stellen die Geistlichen weiter vor große Herausforderungen.
Einigkeit der Synodalen Gemeinschaft ist wegweisend
Die katholische Kirche muss deshalb in kleinen Schritten denken. Die Seelsorger unter den deutschen Geistlichen machen schon mal Mut, dass sie wider aller Umstände gewillt sind, die Kirche ins Fahrwasser des 21. Jahrhunderts zu manövrieren.
Der Widerstand, beziehungsweise die Bedenken aus den eigenen Reihen werden dabei nicht das größte Problem darstellen. Der wahre Feind der modernen katholischen Kirche sitzt noch immer in Rom, gekleidet in samtig-roten Roben, ewig-gestrig und betrunken von der eigenen Macht. Liebe jedweder Art als nicht "objektiv auf geoffenbarte Plänen Gottes" zu bezeichnen, zeigt, wie von Sinnen die vermeintlichen Hirten sind, wenn es um ihre eigene Herde geht.
Eine Abkehr von reiner Liturgie, der biblischen Lehre, hin zu gelebter, christlicher Nächstenliebe ist daher der richtige Weg. Die Einigkeit der Synodalen Gemeinschaft ist buchstäblich wegweisend. Hoffentlich bleibt sie stark gegenüber Rom.