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Debatte der Bürgermeister-Kandidaten: Cappelner zeigen sich politikinteressiert

Amtsinhaber Marcus Brinkmann und Herausforder Frank Beumker liefern sich eine teils hitzige, aber immer faire Debatte. Über 200 Besucher verfolgten die Veranstaltung am Montagabend.

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Auf der Bühne: Frank Beumker (rechts) und Marcus Brinkmann standen Rede und Antwort. Foto: Hermes

Auf der Bühne: Frank Beumker (rechts) und Marcus Brinkmann standen Rede und Antwort. Foto: Hermes

In 120 Minuten durch die Themenvielfalt der Gemeinde: Marcus Brinkmann und Frank Beumker haben bei der Podiumsdiskussion der OM-Mediengruppe Rede und Antwort gestanden. Über 200 Besucher zeugten vom großen Interesse der Bürger an der Wahl. „Von Politikverdrossenheit ist hier nichts zu spüren, wir freuen uns über den Zuspruch“, erklärte Redakteur Thomas Vorwerk, der durch den Abend führte.

Nach 10 Jahren als Kreissprecher ist für CDU-Kandidat Beumker nun „Zeit für etwas Neues“, erklärte er. Beumker möchte zielorientiert arbeiten und stehe für klare Entscheidungen. Er sei zwar kein Postenjäger, aber nach Gesprächen mit den Christdemokraten hat er sich für die Kandidatur entschieden, die er auch wohl so angestrebt hätte. „Ich will anpacken und nicht im Rathaus sitzen und auf Dinge warten“, sagte der gebürtige Löninger.

Brinkmann wird als parteiunabhängiger Kandidat von der UWG unterstützt, die vielseitige Arbeit motiviere ihn. „Man kann aber nur ein guter Bürgermeister sein, wenn man in einem guten Team arbeitet“, so der Amtsinhaber. Sein Ziel ist es, dass sich der Ort weiter positiv entwickelt. Er sei sich sicher: „Cappeln meistert das.“

Moderator Thomas Vorwerk. Foto: HermesModerator Thomas Vorwerk. Foto: Hermes

Vorherrschendes Thema war der Rathaus-Neubau. Dabei erweckte die eine oder andere Wortmeldung aus dem Publikum allerdings den Anschein, nur die große Bühne nutzen zu wollen. Beiden Kandidaten ist jedenfalls wichtig, dass ein Dorfgemeinschaftshaus in der Ortsmitte entsteht, auch als Anerkennung für die Ehrenamtlichen. Die Pläne für das bisherige Gelände blieben noch offen, eine Möglichkeit wären Räumlichkeiten für die Feuerwehr. „Da ist aber erst einmal die Erstellung eines Bedarfsplanes wichtig“, so Brinkmann und Beumker.

Zudem gab es verschiedene Felder, die abgearbeitet wurden. Bei der Nachverdichtung wollen beide die gewachsenen Strukturen in den Siedlungen erhalten. Dennoch müsse man Wohnraum schaffen. „Wir müssen die alten Bebauungspläne jetzt angehen“, sagte Brinkmann. Beumker möchte die Bürger mitnehmen: „Vor den Entscheidungen muss man erst Gespräche mit den Anliegern führen.“

Noch keine Lösung bei Anliegerbeiträgen

Keine endgültige Meinung hatten die Kandidaten zu einer möglichen Abschaffung von Straßenausbaubeiträgen. Brinkmann will sich für eine Satzungsänderung einsetzen, unter anderem sollen Eigentümer von Eckgrundstücken nicht doppelt zur Kasse gebeten werden. Auch Stundungen seien möglich. „Es gibt verschiedene Interessen, da müssen wir einen erträglichen Weg finden.“

Wie der Amtsinhaber zeigte auch Beumker verschiedene Möglichkeiten auf, die nicht zwingend gerechter sein müssen als die bisherige Vorgehensweise. Man müsse aber ehrlich sein, dass bei einer Abschaffung das Geld auf anderen Wegen eingenommen werden muss. „Ich würde dabei auf keinen Fall die freiwilligen Leistungen für Vereine streichen.“

Bei der Ansiedlung von Gewerbe und Betrieben waren sich beide ebenfalls einig, dass zunächst ein enger Kontakt zu den Unternehmen gesucht werden muss. Brinkmann und Beumker lobten zudem die wirtschaftliche Weiterentwicklung in der Gemeinde und insbesondere die positiven Entwicklungen im Ecopark.

"Ein Jugendparlament ist sehr wichtig, damit die jungen Leute eine Stimme in der Gemeinde haben."

Frank Beumker, Herausforderer

Wiederum Einigkeit herrschte bei der Ausweitung von WLAN-Hotspots im öffentlichen Bereich. Ein besseres Angebot sei hier entscheidend, damit der Standort besonders für die Jugend attraktiver werde. Darüber hinaus soll die junge Generation mehr einbezogen werden.

„Ein Jugendparlament ist sehr wichtig, damit die jungen Leute eine Stimme in der Gemeinde haben“, so Beumker. Man solle zudem einen engen Kontakt zur Jugend suchen, damit ein solches Projekt auch zeitig umgesetzt werden kann. Brinkmann vertritt die Auffassung, dass die junge Bevölkerung ein Jugendparlament gar nicht will: „Sie möchte eher projektbezogen arbeiten“.

Münzwurf vorweg: Marcus Brinkmann, Thomas Vorwerk und Frank Beumker (von links). Foto: HermesMünzwurf vorweg: Marcus Brinkmann, Thomas Vorwerk und Frank Beumker (von links). Foto: Hermes

Für die Zukunft der Gemeinde prognostizierte Beumker zum Abschluss der Veranstaltung ein Wachstum der Wirtschaft, besonders im Mittelstand. Weiterhin müsse auch der wachsende Personenkreis der älteren Bürger bei den Entwicklungen berücksichtigt werden. Brinkmann möchte neben einer starken Wirtschaft auch weiterhin die Ehrenämter und Vereine unterstützen.

Der Amtsinhaber wollte von seinem Herausforderer wissen, wie er sich die künftigen Umweltpläne vorstelle. Hier brachte Beumker mehrere Beispiele nachhaltiger Maßnahmen: angefangen mit E-Tankstellen über den Ausbau von ÖPNV und „moobil+“ bis hin zum Bau neuer, verbindender Radwege. Zudem sollen nachhaltige Unternehmensprojekte gefördert werden.

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