Wertstoffhöfe öffnen ab März länger
Die Öffnungszeit an den Samstagen verlängert sich von 13 auf 15 Uhr. Geprüft wird zudem, ob 2021 eine „grüne“ Sperrmüllkarte für die Gratis-Anlieferung des Bioabfalls eingeführt wird.
Hubert Kreke | 17.04.2020
Die Öffnungszeit an den Samstagen verlängert sich von 13 auf 15 Uhr. Geprüft wird zudem, ob 2021 eine „grüne“ Sperrmüllkarte für die Gratis-Anlieferung des Bioabfalls eingeführt wird.
Hubert Kreke | 17.04.2020
Hoch hinaus zum Schnitt: Ihre privaten Grünabfälle können Gartenbesitzer bald samstags zwei Stunden länger bei den Wertstoffhöfen abliefern. Foto: Archiv/Kreke
Um die illegale Beseitigung von Gartenabfällen in der Landschaft einzudämmen, kommt der Landkreis den Gartenbesitzern einen Schritt entgegen: Die Öffnungszeit der 13 Wertstoffhöfe im Kreisgebiet wird an den Samstagen von 13 auf 15 Uhr ausgedehnt. Darauf hat sich der Planungs- und Umweltausschuss des Kreistags nach einem Antrag der Gruppe FDP/Tabeling verständigt. Das Tandem hatte ursprünglich eine Stunde mehr vorgeschlagen, die CDU „erhöhte“ in der Sitzung auf 9 bis 15 Uhr. Zugleich wird auf Vorschlag der SPD die Öffnungszeit im März vom Winter- aufs Sommerhalbjahr umgestellt. Die Sammelstellen öffnen dann bis Ende Oktober mittwochs und freitags eine Stunde später, sind dafür aber eine Stunde länger geöffnet. Diese „Sommerzeit“ galt bisher erst ab April. Uwe Behrens (FDP) und Detlef Kolde (SPD) drängten auf die Ausweitung. Der Service sei bisher „wenig bürgerfreundlich“, meinte der Garreler Abgeordnete. Schon im März beginne die Saison, sagte Kolde. Wer Gartenabfälle loswerden wolle, müsse während der Arbeit „ständig auf die Uhr gucken“. Die Idee, den personellen Mehraufwand durch Schließungen im Winter auszugleichen, ist nach Einschätzung der Verwaltung allerdings nicht umsetzbar, weil an den Sammelstellen auch andere Wertstoffe angenommen werden – nicht nur Kompost, erklärte Dezernent Ansgar Meyer. Jede Stunde mehr kostet den Kreis 15000 Euro fürs Personal. Offen bleibt vorerst die Einführung einer „grünen“ Sperrmüllkarte, um kostenlos größere Mengen Laub oder Strauchschnitt anzuliefern. Obwohl andere Städte wie zum Beispiel Quakenbrück diese Möglichkeit zweimal jährlich allen Bürgern anbieten, hegt die Cloppenburger Kreisverwaltung rechtliche Bedenken. Weil nur Gartenbesitzer, nicht aber die Mieter einer Etagenwohnung die Karte nutzen könnten, komme es zu einer Schieflage bei der Gebührenbelastung, begründete Meyer. Alle müssten die Kosten mittragen, aber nicht jeder könnte die Leistung nutzen. Diese „Quersubventionierung“ wäre „letztlich ein Taschenspielertrick“, meinte Norbert Meiners, der Leiter des Amtes für Wasser- und Abfallwirtschaft. Dennoch will der Ausschuss die Möglichkeit (juristisch) prüfen lassen und bis 2021 eine Entscheidung treffen. Das empfahl die Runde nach einer Sitzungsunterbrechung, die von der CDU beantragt wurde. Intensiv debattierten die Christdemokraten auf dem Flur mit den Verwaltungsfachleuten. Heraus kam der „Prüfauftrag“ an die Verwaltung. Aus Sicht der Müll-Experten des Kreises beseitigt eine kostenlose Grünschnitt-Annahme nicht die größten Abfallprobleme. Eher würde die Gratis-Annahme von Fahrzeugreifen, Altholz und Bauschutt der Umwelt nützen, weil diese Abfälle „deutlich mehr schädigend“ seien, heißt es in der Stellungnahme. Darüber wurde im Planungsausschuss jedoch gar nicht debattiert: Die Anregung ging völlig unter. Auf den Wertstoffhöfen gelten ab dem 1. März folgende Öffnungszeiten: Samstag 9 bis 15 Uhr, mittwochs 15 bis 18 Uhr, freitags 14 bis 18 Uhr.Info:
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