Im vergangenen Frühjahr waren rund 52 Millionen Menschen in Deutschland zur Sozialwahl aufgerufen. Von dem Ergebnis dieser Wahl betroffen war auch das Ehrenamt von Werner Spille aus Bakum. Der 71-Jährige ist seit mehr als 30 Jahren Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund und berät Rentnerinnen und Rentner sowie Versicherte aus dem Landkreis Vechta bei Rentenangelegenheiten. Nun wurde Spille von der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund für weitere 6 Jahre als Versichertenberater gewählt.
Zur Wahl als Versichertenberater aufgestellt wurde Werner Spille durch die BfA DRV-Gemeinschaft. Gewählt wurde Spille im Rahmen der 2. ordentlichen Sitzung der aktuellen Amtsperiode der Vertreterversammlung im Dezember. „Es macht mir großen Spaß, die Menschen in meiner Umgebung bei Fragen zum Thema Rente beraten und unterstützen zu dürfen. Mir ist wichtig, dass mich niemand mit dem Gefühl verlässt, etwas nicht verstanden zu haben", wird Spille in einer Pressemitteilung zitiert.
30 Mitglieder bilden die Vertreterversammlung
Die Vertreterversammlung ist das Parlament der Rentenversicherung. Es hat 30 Mitglieder. Davon gehören 15 Mitglieder der Versichertenseite und 15 Mitglieder der Arbeitgeberseite an. Diese entscheiden zum Beispiel über die Haushalte der Versicherungen, deren Vorstände, den Kurs der Versicherungen oder auch über Bonusprogramme.
Außerdem wählt das Parlament die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater – wie unter anderem Werner Spille. Bei den Krankenkassen heißt das Sozialparlament Verwaltungsrat und hat ebenfalls 30 Mitglieder.
Spille stand zum letzten Mal zur Wahl
Gewählt werden keine politischen Parteien oder Personen, sondern Listen. 13 Organisationen standen mit ihren ehrenamtlich tätigen Kandidierenden zur Wahl – unter anderem BfA DRV-Gemeinschaft, bei der Spille Mitglied ist. Die Wahlberechtigten konnten mit ihrer Stimme bestimmen, wer sie in den Sozialparlamenten vertritt. Je mehr Stimmen eine Liste erhält, desto mehr Sitze sichert sie sich im jeweiligen Sozialparlament. Die BfA DRV-Gemeinschaft etwa konnte vier – und damit die meisten – der 15 Mandate auf der Versichertenseite für sich gewinnen.
Werner Spille kündigte bereits vor dem Wahlausgang im Mai 2023 an, dass er sich zum letzten Mal aufstellen lässt. Als er vor 30 Jahren zu der Beratertätigkeit kam, habe er sich vornehmlich für die Hintergrundinformationen rund um die Rentenversicherung interessiert. Da er bis zum Wechsel in den Ruhestand 2013 bei der Krankenkasse DAK arbeitete, lag das vermutlich nahe. Ihm mache seine ehrenamtliche Beratertätigkeit rund um Rentenfragen Spaß, sagte er seinerzeit und er könne dadurch „etwas zurückgeben“. Rund 10 Beratungen habe er in der Woche, meistens wenden sich Personen an ihn, die unmittelbar von der Rente betroffen sind.
Bundesweit engagieren sich rund 2600 Ehrenamtliche als Versichertenberaterinnen und -berater der Deutschen Rentenversicherung Bund, lässt eben jener wissen. Die Beraterinnen und Berater nehmen jährlich mehr als 200.000 Rentenanträge sowie Anträge auf Klärung des persönlichen Versicherungskontos auf. In über einer Million Beratungen pro Jahr informieren sie über die Voraussetzungen der verschiedenen Rentenarten und die Möglichkeiten zum persönlichen Rentenbeginn sowie zu vielen anderen Angelegenheiten der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese Serviceleistungen sind für die Versicherten, Rentnerinnen und Rentner kostenfrei.