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Warum sich die Stadt Lohne als Gegnerin der Todesstrafe präsentiert

Die Kommune hat sich 2021 der Initiative "Cities for life" angeschlossen. Die Ortsgruppe von Amnesty International beteiligt sich an dem weltweiten Aktionstag am 30. November.

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Auf den Aktionstag weisen (von links) Anne Ameziane, Renate Veltmann und Dirk Venjakob hin. Foto: Gerwanski

Auf den Aktionstag weisen (von links) Anne Ameziane, Renate Veltmann und Dirk Venjakob hin. Foto: Gerwanski

Ein internationaler Aktionstag rückt näher und macht sich auch in Lohne bemerkbar: Die Ortsgruppe von Amnesty International (ai) informiert am Donnerstag (30. November) am späten Nachmittag vor dem Haus Uptmoor an einem Stand über ihre Arbeit und kritisiert mit einem aktuellen Fall die Todesstrafe in vielen Ländern.

"Amnesty International ist ein entschiedener Gegner der Todesstrafe", betont Anne Ameziane. "Deshalb möchten wir auf Rocky Myers hinweisen, der sich in den USA im Todestrakt befindet, trotz eines fehlerhaften Gerichtsverfahrens."

Amnesty-Vertreter klären über den Fall von Rocky Myers auf

An ihrem Stand in der Innenstadt klärt die Gruppe über Details des Falls auf. "Myers ist ein afroamerikanischer Mann mit einer geistigen Behinderung", erläutern die ai-Vertreter. "Er sitzt seit 3 Jahrzehnten wegen Mordes in der Todeszelle in Alabama. Eine überwiegend weiße Jury befand Rocky zwar für schuldig, empfahl aber eine lebenslange Haftstrafe. Doch der Richter überstimmte die Geschworenen und verurteilte ihn zum Tode, eine Praxis, die inzwischen in Alabama verboten ist."

Die ai-Gruppe schließt sich nun der internationalen Aktion an, das Todesurteil in eine Haftstrafe umzuwandeln. Die Aufforderung, die somit auch an die Lohner Bürger ergeht: "Schreiben Sie an die Gouverneurin von Alabama." Wie das im Einzelnen funktioniert, können die Besucher des Informationsstandes erfahren. Vorgedruckte Briefe liegen zur Unterschrift bereit.

Die ai-Gruppe, die bei einem Pressegespräch durch Anne Ameziane, Dirk Venjakob und Renate Veltmann vertreten wurde, freut sich, dass die Stadt Lohne die Aktion unterstützt. "Der Lohner Stadtrat hat sich vor einigen Jahren der Initiative ‚Cities for Life‘, also ‚Städte gegen die Todesstrafe‘, angeschlossen", erinnern sie.

Schon im vergangenen Jahr war die Lohner Gruppe von Amnesty International vor dem Haus Uptmoor mit einem Stand vertreten. Foto: Amnesty InternationalSchon im vergangenen Jahr war die Lohner Gruppe von Amnesty International vor dem Haus Uptmoor mit einem Stand vertreten. Foto: Amnesty International

Über den Aktionstag hinaus weist Amnesty International auf den Briefmarathon hin, der vom 15. November bis zum 22. Dezember stattfindet. Dieser Amnesty-Briefmarathon läuft stets um den Tag der Menschenrechte herum. Es ist der 10. Dezember, "an dem sich Hunderttausende Menschen erfolgreich für gewaltlose politische Gefangene, Verfolgte und Menschen in Not einsetzen", erläutern die ai-Vertreter.

Mit diesen beiden Aktionen setzt die Ortsgruppe die lange Reihe ihrer öffentlichen Aktivitäten fort. "Unser Einsatz für die Menschenrechte erfolgt in vielfacher Form, zum Beispiel durch Informationsstände, Teilnahme an Kampagnen, Aktionen in Schulen oder Mahnwachen", erklären die Mitglieder. Regelmäßige Aktionen seien die Teilnahme am Stadtfest in Lohne, der Stand in Vechta auf der 1.-Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die Teilnahme am Lebendigen Adventskalender und die oben genannten Aktionen. Darüber hinaus beteiligt sich die ai-Gruppe an der Präsentation von Filmen mit dem Schwerpunkt Menschenrechte wie im Capitol-Kino Lohne und in der Schauburg Vechta und arbeitet mit dem Bündnis "Partnerschaft für Demokratie" in Vechta zusammen.

  • Info: Die Ortsgruppe Lohne von Amnesty International trifft sich jeden 3. Donnerstag im Monat um 19 Uhr im Industriemuseum Lohne. Die Mitglieder freuen sich über alle Interessierten, die sich ein Engagement für die weltweit größte Menschenrechtsorganisation vorstellen können.

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