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Wann öffnen die Freibäder und Badeseen wieder?

Das Wetter ist top. Doch die Corona-Krise zwingt selbst die leidenschaftlichsten Schwimmer ins Trockendock. Wie lange? Das ist unklar. Was das heißt? Ein Überblick.

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Wegen Coronavirus: Das Waldbad in Lohne hat für Besucher noch nicht geöffnet. Foto: OV-Archiv

Wegen Coronavirus: Das Waldbad in Lohne hat für Besucher noch nicht geöffnet. Foto: OV-Archiv

„Das tut mir jetzt schon weh“, sagt Christian Bahlmann, Betreiber des Heidesees in Holdorf, während er nachdenklich auf das glitzernde Wasser schaut. „Wenn das jetzt auch noch wärmer wird und ich bei 30 Grad die Leute nicht reinlassen darf, wird das nicht einfach für mich.“

Eigentlich würde Bahlmann in den kommenden Tagen öffnen. Doch laut Verordnung der Landesregierung vom 16. März müssen alle Schwimmbäder in Niedersachsen wegen des Coronavirus geschlossen bleiben.

Ansteckung über das Wasser ist unwahrscheinlich

Den Hintergrund erläutert der Landkreis auf Nachfrage: Die Schließung von Sportstätten aller Art – dazu zählen auch Bäder –, Zoos und und Museen zielt darauf ab, soziale Kontakte in den Bereichen zu minimieren, „wo vermehrter enger Publikumsverkehr zu erwarten ist“. Eine Ansteckung mit dem Corona-Virus über gechlortes oder ungechlortes Wasser in Schwimmbädern und Seen sei demgegenüber „höchst unwahrscheinlich“, erklärte Landkreis-Sprecherin Eva-Maria Dorgelo unter Verweis auf das Umweltbundesamt.

Das Virus werde - an Land, zu Wasser, in der Luft -  mittels persönlicher Kontakte übertragen.
Deshalb verschiebt sich auch der Start für die Freibäder und Badeseen im Landkreis Vechta. Aber auf wann? Oder fällt die Freibadsaison in diesem Jahr vielleicht sogar ganz aus?

Auch der Start für die Freibäder und Badeseen verschiebt sich also. Aber auf wann? Oder fällt die Freibadsaison in diesem Jahr vielleicht sogar ganz aus?

Die Städte und Gemeinden im Landkreis Vechta geben sich in dieser Frage zurückhaltend. Viele verweisen auf die bestehende Verordnung, die noch bis zum 6. Mai gilt und alle 14 Tage von der Landes- und Bundesregierung neu besprochen wird.

Gesundheitsministerium bietet Orientierung

Seit vergangener Woche gibt eine Empfehlung des niedersächsischen Gesundheitsministeriums eine Orientierung für die Öffnung von Badeanstalten. Demnach schlägt die Behörde vor, die Freibäder und Badeseen am 16. Juli, dem Beginn der Sommerferien, öffnen zu lassen.

Goldenstedt: Diskutiert über den 16. Juli

Die Gemeinde Goldenstedt kündigt nun an, den 16. Juli als Öffnungsdatum für den Hartensbergsee mit dem Betreiberverein diskutieren zu wollen. Die Entscheidung soll dann im Laufe der nächsten Woche verkündet werden.

Auch die Stadt Vechta bereitet sich nun auf dieses Öffnungsdatum vor. Man müsse aber weiter abwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Entscheidungen auf Kreis- und Landesebene getroffen werden.

Ein Bild aus dem vergangenen Sommer: Der Hartensbergsee in Goldenstedt lockt jährlich viele Wasserraten an seinen Strand. Foto: Gemeinde GoldenstedtEin Bild aus dem vergangenen Sommer: Der Hartensbergsee in Goldenstedt lockt jährlich viele Wasserraten an seinen Strand. Foto: Gemeinde Goldenstedt

Vechta und Lohne: Ein Konzept ist wichtig

Die beiden Städte Lohne und Vechta gehen davon aus, dass es hygienische Auflagen für die Öffnung ihrer Freibäder geben wird. Anhand dieser Vorschriften müsse dann jeweils zunächst ein Konzept erstellt werden. Man ist aber zuversichtlich, alle potenziellen Regeln einhalten zu können. „Spätestens am 16. Juli sind wir bereit“, heißt es aus dem Vechtaer Rathaus.

Dinklage: Sieht sich gut vorbereitet

Ebenso sieht sich Dinklage gut vorbereitet. Die Stadt sei in der Lage, schnell zu reagieren und das Freibad urzfristig zu öffnen. „Nach unserer Einschätzung wird sich hier in den nächsten Wochen nichts tun“, gibt sich der Dinklager Pressesprecher Ansgar Westermann pessimistisch.

Steinfeld: Frühestens ab dem 16. Juli wieder geöffnet

Auch in der Gemeinde Steinfeld wird es keine verfrühte Aufnahme des Badebetriebes geben. Vor dem 16. Juli sei definitiv nichts dergleichen geplant, heißt es. Das teilte auch das Bäder-Team über ihre Facebook-Seite mit.

Alle Kommunen machen indes deutlich, dass bei den Überlegungen über eine Öffnung der Freibäder und Badeseen der Schutz der Menschen im Vordergrund stehen müsse. „Die Gesundheit hat oberste Priorität“, betont stellvertretend Alfred Kuhlmann, der Bürgermeister von Goldenstedt.

Private Pächter sorgen sich vor finanziellen Einbußen

Die privaten Pächter von Badeorten befürchten jetzt enorme finanzielle Einschnitte. Der erste Vorsitzende des Betreibervereins des Naturbads Vörden, Hermann Schütte, erwartet, dass die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden für die Kosten des Vördener Freibades aufkommen werde.

Auch Christian Bahlmann muss mit großen Verlusten rechnen. Dennoch zeigt er Verständnis für die aktuelle Situation. „Die Maßnahmen momentan finde ich sehr richtig, trotzdem hoffe ich sehr, dass wir bald öffnen dürfen“. Er und sein Heidesee seien auf jeden Fall vorbereitet.

Befürchtet große Verluste: Heidesee-Betreiber Christian Bahlmann. Foto: OV-ArchivBefürchtet große Verluste: Heidesee-Betreiber Christian Bahlmann. Foto: OV-Archiv

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