Wälder stoßen inzwischen an ihre Grenzen
Bei schönem Wetter entdecken die Menschen gerade in Corona-Zeiten den Wald für sich. Dabei müssen Waldbrandgefahr sowie Natur- und Tierschutzregeln beachtet werden.
Redaktion | 29.04.2020
Bei schönem Wetter entdecken die Menschen gerade in Corona-Zeiten den Wald für sich. Dabei müssen Waldbrandgefahr sowie Natur- und Tierschutzregeln beachtet werden.
Redaktion | 29.04.2020

Sehnsuchtsort Natur: Wald ist für Spaziergänger und Radfahrer ideal. Fußgänger haben übrigens Vorrang auf den Wegen. © Landesforsten
Der langjährige Revierförster Karl-Heinz Pelster erlebt im Süden von Oldenburg „so viele Menschen im Wald, wie seit dreißig Jahren nicht mehr“. Die Fahrt zum nächstgelegenen Waldparkplatz und der Spaziergang oder die Radtour durch den frühlingshaften Wald gewinnen für viele Bürger eine neue Erlebnisqualität. „Wir begrüßen es, wenn sich viele Mitbürger in der Natur erholen wollen, denn auch dafür sind unsere Wälder da“, sagt Rainer Städing, der regionale Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten. „Allerdings stößt die Infrastruktur in unseren Wäldern bei starkem Besucherandrang an ihre Grenzen. Wir müssen feststellen, dass sich zunehmend Waldbesucher nicht mehr mit den grundlegenden Verabredungen für das Verhalten in der Natur auskennen.“ „Die Waldbrandgefahr potenziert sich natürlich bei steigenden Besucherzahlen“ Trotz steigender Waldbrandgefahr sei das Verbot, im Wald zu Rauchen oder Feuer zu entzünden vielfach nicht mehr bekannt. „Das Problem potenziert sich natürlich bei steigenden Besucherzahlen“, so Städing, der von den Förstern vor Ort auch von zunehmenden Müllablagerungen im Wald erfährt. Neben der stellenweisen Überlastung der Wälder in bekannten Gebieten wie dem Hasbruch sind auch überfüllte Parkplätze und zugestellte Waldeingänge ein Problem. „Zugeparkte Waldeinfahrten versperren gerade in Waldbrandzeiten, aber auch bei Unfällen von Waldbesuchern die rasche Zufahrt für Rettungskräfte in den Wald“, so der Pressesprecher. „Für die verschlossenen Waldwegeschranken haben alle Einsatzfahrzeuge Schlüssel an Bord, aber wehe es steht ein schlecht geparktes Auto davor.“ Grundsätzlich weist Städing darauf hin, dass das Rauchen, Feuermachen oder Grillen im Wald, in Heiden und Mooren in Niedersachsen von März bis Oktober untersagt ist. Die allgemeine Waldbrandgefahr sei zudem durch den Klimawandel deutlich angestiegen. Zu beachten sei auch die Leinenpflicht für Hunde, die wegen der „Brut- und Setzzeit“ von April bis Mitte Juli gelte. Auch allgemein sollten Waldbesucher in dieser besonderen Zeit Rücksicht auf Pflanzen und Tiere in der Natur nehmen. In Naturschutzgebieten gilt die Leinenpflicht ganzjährig und für Waldbesucher zudem ein Wegegebot. Demnach dürfen die Wege dort nicht verlassen werden. Reiten ist nur auf festen, auch für Autos geeigneten Fahrwegen gestattet. Außerhalb von Wegen ist das Reiten ebenso wie Radfahren oder Mountainbiken im Wald nicht gestattet. Darüber hinaus hat Städing für die Waldbesucher auch ein paar Tipps parat. Falls beispielsweise im Wald etwas passiere, gebe es zur Orientierung und zur besseren Notfallmeldung sogenannte Notfall-Apps. Für Waldbesuche sei, so Städing, beispielsweise die kostenlose App „Hilfe im Wald“ mit den aktuellen Rettungspunkten nützlich. Generell könne ein Waldbesuch auch lehrreich sein, betont der Förster. „Das gilt gerade jetzt im Frühjahr mit der erwachenden Natur“, sagt er. Es gebe verschiedene Wald- und Naturführer zum Mitnehmen, die meist nicht mehr als fünf bis zwanzig Euro kosten. Und auch für den Waldbesuch mit Kindern hat Städing Tipps parat. Die könne man mit Spielen wie etwa der klassischen Schnitzeljagd verbinden. Für Waldspiele, für die man etwa im Internet fündig wird, oder für das Basteln mit Waldmaterial dürften auch Dinge wie Zapfen oder Holzstücke in kleineren Mengen aus dem Wald entnommen werden.
Für Hunde gilt: Leinenpflicht
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